M'era Luna 2005

Konzertbericht

Konzert vom 2005-08-13 | , Hildesheim/Open Air

21.000 Tausend Besucher waren es, die sich am zweiten Augustwochenende auf dem Hildesheimer Flughafen zum M’era Luna Festival einfanden. Anscheinend macht Sonne zwar albern, Matsch allerdings häuslich, denn gerade bei unbekannteren Bands versammelten sich meist nur die echten Fans vor der Bühne. So konnte man die aufwändigen Kostüme und Gesichtsgemälde der Festivalbesucher größtenteils erst zu fortgeschrittener Stunde bestaunen. Kaum aus dem Zelt, mussten sie auch schon den Kampf mit der Witterung aufnehmen.

Das Rahmenprogramm der letzten Jahre hatte sich bewährt. Auch 2005 luden Freitag- und Samstagabend namhafte DJs im zweiten Flugzeughangar zur schwarzen Disco ein und ab Samstag konnte man sich im auf dem Festivalgelände mit Schmuck, Bekleidung, Musik, Deko und Merchandiseartikeln ausstatten. Das Sanicamp, in dem man sich in diesem Jahr eher eine heiße, als eine erfrischende Dusche wünschte, war weiterhin kostenlos und sehr gut ausgestattet. Ein wahrer Luxus im Vergleich zu anderen Festivals.

Auch Nana Tamschick alias DJane Medusa war wieder mit von der Partie und man stellte sich die Frage, warum ein Festival überhaupt Anmoderationen braucht.

Der Sponsor Becks stellte seine neusten Kreationen vor. Wer am Bierstand „ein Bier“ verlangte, musste sich von nun an präziser ausdrücken oder mit Nachfragen rechnen…

Der Samstag begann mit In Mitri Medusa Inri auf der Mainstage. Die Mönchengladbacher Formation, die ihren Stil selbst als „Joy Division meets New Order meets The Cure“ beschreiben, bot mit melancholisch-verträumten Klängen einen sanften Einstieg in das Konzertwochenende. Spätestens bei Limbogott war dann aber auch der letzte Camper wach. Mit Bands wie Leaves Eyes, Atrocity, The Crüxshadows, The 69 Eyes oder Schandmaul nahm der Tag einen abwechslungsreichen, wenn auch unterm Strich sehr elektrohaltigen Verlauf und endete mit einer jubelnden Menge bei VNV Nation, Hocico und Skinny Puppy.

Hatte Petrus am Samstag noch Nachsicht walten lassen, so kannte er am Sonntag kaum Gnade. Bis zum Auftritt von Zeraphine schüttete es wie aus Kübeln und veranlasste die Gruppe Faun kurzfristig zu kleinlauteren Tönen. So entschuldigten sie sich beim ausharrenden Publikum, dass ihr zweiter Song dem Wasser gewidmet war. Mussten die Bands auf der Mainstage mit dem Wettergott buhlen, so gab es vor allem im Hangar technische Probleme. Der Sound ging auch dem geneigtesten Ohr zeitweise echt an die Substanz.

Publikumsmagneten wie Lacuna Coil, Subway to Sally, Diary of Dreams, Deine Lakeien und The Sisters of Mercy zogen dem Wetter zum trotz die Massen vor die Bühnen und blickten auf ein Meer von schwarzen Regenschirmen. So verwandelte sich der Boden schnell in eine Sumpflandschaft, die dem Wackener Matsch vom Vorwochenende ebenbürtig war und wohl das ein oder andere prächtige Kostüm auf dem Gewissen hat.

Ungeachtet aller Widrigkeiten war das M’era Luna ein gelungenes Festival, das die große Familie der schwarzen Seelen und der Kinder der Nacht wieder einmal zusammen brachte. (nina)

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13.09.2005

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