M´era Luna 2004
Konzertbericht
Wer am Freitag des ersten August-Wochendes pünktlich zum Einlass des M’era Luna auf dem Festivalgelände eintraf, war schon zu spät. Der Flugplatz in Hildesheim schien schon vor 16.00 Uhr mit hunderten von Zelten übersäht. Auch vor der Kasse tummelten sich in der Hitze unzählige Menschen, um ihre Eintrittsbänder zu ergattern. Mit ca. 25.000 Besuchern unter anderem aus Skandinavien, Belgien, Frankreich und England erreichte das diesjährige M’era Luna einen neuen Rekord – nicht unberechtigt, denn es gab wie immer einiges zu Bestaunen und viele gute Bands. Aufwendig gekleidete oder vielleicht auch verkleidete Menschen in Ballkleidern, Lack und Leder kennzeichnen das Bild dieser Veranstaltung – trotz der enorm sommerlichen Temperaturen natürlich in schwarz. Ein weiterer Blickfänger war eine Gruppe von Welle:Erdball-Statisten, die ihren Körper komplett blau eingefärbt hatte und somit den Song „Wir sind Schaufensterpuppen“ begleitete. Auch gab es auffällig viele Regenschirme zu sehen – nicht, weil es nass gewesen wäre. Nein, die Besucher des Festivals hatten aus dem Vorjahr gelernt, sich richtig vor der Sonne zu schützen. Den Sanitätern kam dieses Verhalten durchaus zu Gute, denn Sie hatten vergleichsweise wenig zu tun. Natürlich gab der Kreislauf so manch eines Fans auch einmal der Hitze nach, doch die meisten wussten mit diesen Temperaturen umzugehen. Und trotzdem: Sonnenverbrandte Haut war keine Seltenheit. Das Wetter hatte wohl auch Einfluss auf den Bewegungsdrang des Publikums – erst gegen Abend sammelten sich die Massen vor der Hauptbühne und im Hangar. Zur Abkühlung erfrischte die Security die ersten Reihen vor der Bühne gelegentlich mit kühlem Nass aus Wasserschläuchen, was große Dankbarkeit der Festival-Besucher hervorrief. Und so manch ein Glücklicher mit Tetra-Pack in den vordersten Reihen bekam dieses von der Security mit Wasser aufgefüllt.
Nicht nur optisch, auch musikalisch gab es viele Highlights. Angefangen mit Fiddler’s Green, die versuchten ein wenig Abwechslung in das Festival zu bringen, über The Mission oder In Extremo bis hin zu Wolfsheim bot der Samstag ein recht vielseitiges Programm. Am Sonntag überzeugten Bands wie Therion, die zu Ehren eines Auftritts in Deutschland auch einen deutschen Song sangen, Oomph!, ein wahrer Publikumsmagnet, und Lacrimosa als absolutes Highlight zum Schluss. An diesem zweiten Tag der Veranstaltung fanden sich auch deutlich mehr Besucher auf dem Gelände ein als am Vortag, was sich auch positiv auf die Stimmung auswirkte. Wenngleich mittags schon viele das Packen und Aufräumen begonnen hatten, herrschte eine sehr ruhige, freundliche und entspannte Atmosphäre – wie in einer riesigen Großfamilie. Und auch im Hangar tat sich einiges, besonders bei Blutengel und Schandmaul ging nichts mehr.
Insgesamt war das M’era Luna Festival eine durchaus gewaltige Darbietung und es stellt sich die Frage: Kann das im nächsten Jahr noch überboten werden? (michi)
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