Lost Society
Die Zukunft des Metals
Konzertbericht
LOST SOCIETY sind die Zukunft des Metals. Zumindest wenn es nach dem nahezu ausverkauften Bochumer Rockpalast am heutigen Abend geht. Der Laden kocht von der ersten bis zur letzten Sekunde, die die Finnen auf der Bühne stehen.
LOST SOCIETY sind endlich Headliner
Und das verdient sich die Band im Laufe ihres 90minütigen Sets redlich. Frontmann Samy Elbanna sieht heute wie eine „The Crow“-Version von Tim Burton aus und stellt damit einen wahren Blick fang dar. Mehrfach betont er, wie wichtig LOST SOCIETY das Konzert ist, handelt es sich doch um erst ihre zweite deutsche Headlinershow überhaupt, nach dem Hamburgabstecher am Vorabend.
Die Combo genießt es sichtlich, dass die Crowd heute in erster Linie für sie gekommen ist. Nach knapp zehn Jahren, die sich die Band auf Festivals und als Support für zahlreiche Bands den Arsch abgespielt hat, sei es ihr gegönnt.
Es gibt wenig Altes auf die Ohren
Auffällig ist der geringe Altersdurchschnitt im Publikum. Die stilistische Neuausreichtung der aktuellen Platte, „If The Sky Came Down“, sowie die Tour mit BLIND CHANNEL im vergangenen Jahr haben LOST SOCIETY augenscheinlich eine Menge neuer Fans beschert. Die feiern die Songs des besagten Albums ebenso gnadenlos ab wie das Material des Vorgängers, „No Absolution“.
Bezüglich der älteren Platten ist derweil nicht viel zu holen. Mit „Riot“ findet sich nur ein Song von „Braindead“ im Set. Von „Fast Loud Death“ kommt das unkaputtbare „Kill (Those Who Oppose Me)“ zum Zuge. Das sind die einzigen Erinnerungen an die frühen Thrash-Tage der Band. Elbanna betont, die Band sei damals wie heute überzeugt davon „den geilsten Scheiß überhaupt“ zu machen. Das kauft man ihm angesichts des Enthusiasmus, mit dem die Band nach fast 15 Jahren immer noch agiert, ohne Zweifel ab.
HIMALAYAS hinterlassen wenig Eindruck
Manch alteingesessenen Kuttenträger mag das enttäuschen. Nüchtern betrachtet könnten LOST SOCIETY heute aber auch die größten Hits von HELEN FISCHER durchkauen und die Fans würden immer noch durchdrehen. Die Performance der Band ist so energiegeladen und mitreißend – da kann man einfach nicht widerstehen.
Warum im Vorprogramm aber eine so gesichtslose Band wie HIMALAYAS den Einheizer gibt, ist trotz allen Stilwechsel seitens LOST SOCIETY unverständlich. Der gefällige Alternative Rock der Waliser kommt so brav daher, dass er links rein und rechts wieder raus geht.
Angesichts des oft lautstarken Applauses reicht das den meisten Fans aus, um in Fahrt zu kommen. Doch Am Ende des Abends bleibt vom Auftritt des Quartetts wenig hängen. So sehr pusten LOST SOCIETY ihren Support Act von der Bühne – und hinterlassen ihre Fans überglücklich in die Nacht.
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