Long Distance Calling
Live 2015 - Die Konzertberichte
Konzertbericht
Hannover, Chéz Heinz – 26.11.2015
20:15 Uhr – allerbeste Sendezeit im gebührenfinanzierten deutschen Fernsehen. Da kann man entweder zuhause sitzen und „Mordkommission Istanbul – Club Royal“ oder „Die Bergretter“ ertragen…
Oder aber im kühlen, verregneten Hannover im Bei Chéz Heinz mit einem kühlen Blonden vor der Bühne stehen und LONG DISTANCE CALLING willkommen heißen. Die Band ist nicht das erste Mal zu Gast in Niedersachsens Landeshauptstadt und so haben sich mehr als 200 Personen offensichtlich für die zweite Variante entschieden – genauso wie ein Teil der metal.de-Redaktion.
Und das aus gutem Grund, denn der heutige Abend findet unter dem Motto „An Evening with…“ statt und startet wie einleitend angedeutet pünktlich nach der Tagesschau in den Abend. Was sofort auffällt: Die Münsteraner Truppe ist nur zu Viert unterwegs. Auf Gesang wird, wie im Vorfeld bereits angekündigt, an diesem Abend vollständig verzichtet, ebenso auf andere Spielereien: LONG DISTANCE CALLING geben sich geradeaus wie selten.
Der Sound ist zunächst allerdings noch gewöhnungbedürtig: Die niedrigen Decken im Heinz scheinen hier ein maßgeblicher Einflussfaktor zu sein. Aber glücklicherweise bessert sich die Klangsituation im Laufe des Auftritts und der Laune der Band tut dies ohnehin keinen Abbruch. LONG DISTANCE CALLING gehen am heutigen Abend locker als Inbegriff der Spielfreude durch. Bereits in der ersten Hälfte des Gigs (aufgrund der langen Spielzeit wurde eine Pause eingeplant) wird das Publikum wiederholt zum Mitklatschen aufgefordert und mit Dankes-Ansagen von Gitarrist Florian und Bassist Jan bedacht. Die Protagonisten haben auf der Bühne offensichtlich richtig Spaß – Posen im Stile großer Rockstars beherrschen die Jungs eh im Effeff.
Setlist 1.1:
- Into The Black Wide Open
- The Figrin D’an Boogie
- I Know You Stanley Milgram!
- Ductus
- Fire In The Mountain
- NH 0713
- Black Paper Planes
- Trauma (New Song)
Die erste Hälfte ist gespielt, die Stimmung im Heinz äußerst ausgelassen. Mit der schlanken Ansage „Wir müssen nur mal eine rauchen“ verabschieden sich die Herren Musiker in die Pause – aus der sie nicht minder motiviert zurück kehren. Weiter geht es im Programm, wollen doch noch einige Klassiker gespielt werden. Und auch hier gehen die vorderen Reihen voll mit, ob nun schwelgerisch oder wild headbangend. Damit nicht genug, haben LONG DISTANCE CALLING sogar einen neuen Song im Gepäck, der am heutigen Abend Premiere feiert und mit unterschwelligem RAMMSTEIN-Vibe überrascht – die Spannung auf das bevorstehende Album gedeiht, zumal seit der letzten Langrille „The Flood Inside“ ja beinahe auch schon drei Jahre vergangen sind.
Setlist 1.2:
- Jungfernflug
- Invisible Giants
- Timebends
- Arecibo (Long Distance Calling)
- Metulsky Curse Revisited
- Apparitions
Was fehlt? Natürlich eine angemessene Zugabe. Selbstverständlich lässt sich die im westfälischen Münster beheimatet Band auch hier nicht lumpen und verausgabt sich zu „Beyond The Void“ noch ein letztes Mal.
Setlist 1.3:
- Beyond The Void
So kommt das Quartett am Ende auf fünfzehn Songs und eine Spielzeit von knapp zweieinhalb Stunden, ohne auch nur einen Funken Langeweile aufkommen zu lassen. Wahrlich ein gelungener Konzertabend, der nach Wiederholung schreit!
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