Legion Of The Damned
Full Of Hate Tour 2012 - live in Stuttgart, München und Gießen

Konzertbericht

Billing: Behemoth, Cannibal Corpse, Legion Of The Damned, Misery Index, Nexus Inferis und Suicidal Angels
Konzert vom 2012-02-11 | LKA Longhorn, Backstage, Hessenhalle, Stuttgart, München, Gießen

Legion Of The Damned

Dann erfolgt für mich persönlich die absolute, ultimative 180-Grad-Kehrtwende und auch ehrlich gesagt, mehr oder weniger der alleinige Grund, hier heute Abend aufzutauchen: BEHEMOTH. Tour eins nach Nergals Leukämieerkrankung. Inszenieren konnten sie ja schon immer, alles ist flugs umgebaut, zum ersten Mal gibt es die komplette Bühne nebst Headlinerdrumkit zu sehen. Band kommt – „Ov Fire And The Void“, wow – ultrafett! Großes Hallo! Dann „Demigod“. Nergal scheint das Ganze zu jeder Sekunde aufzusaugen, die Demut, wieder auf einer Bühne stehen zu können, ist ihm wirklich anzusehen und so wirkt auch sein rausgebrülltes „It feels good to be alive!“ (auch wenn das vermutlich an jedem Abend der Tour kommt) nicht wirklich peinlich. Cool. Stimmlich ist er natürlich noch nicht so ganz auf der Höhe und er hat auch sichtbar an Substanz verloren, aber scheiß drauf, macht richtig Spaß, den Typen da zuzugucken. Liegt mitunter auch am einzig halbwegs positiven Effekt der Krankheit. Der Gute hat dadurch auch endlich seine dürren Zauseln auf dem Kopf verloren, sieht um einiges besser aus. Mattentechnisch fiel er ja immer ziemlich ab, sind doch seine Bandmates mit ordentlich Haupthaar bestückt. Der Sound ist top, Songauswahl auch irgendwo okay (wieder kein „Slaying The Prophets Ov Isa“, „Prometherion“, „Kriegsphilosophie“, „He Who Breeds Pestilence“, „Daimonos“ – grmpf). Na ja, aber „Alas, Lord Is Upon Me“ kommt – groß! Sogar das Corpsepaint sieht janz jut aus diesmal, bisserl pfiffiger als sonst, no panda-look. Auch wenn zum Ende hin die Luft etwas raus ist und alles etwas langsamer vonstatten geht: absolut gut – chapeau!!!

 

Legion Of The Damned

Setlist BEHEMOTH (gewährlos):
– Ov Fire And The Void
– Demigod
– Moonspell Rites
– Conquer All
– The Thousand Plagues I Witness
– Alas, Lord Is Upon Me
– Decade Of Therion
– At The Left Hand Of God
– Slaves Shall Serve
– Chant For Eschaton 2000
– 23 [The Youth Manifesto]
– Lucifer

Legion Of The Damned

Dann sind die alten Herrschaften dran: CANNIBAL CORPSE. Es ist wieder Headlinertime. Vermutlich neunzig Prozent aller Anwesenden haben die Jungs schon etliche Male gesehen und so fehlt nach der großen „Wie-spielen-BEHEMOTH-wohl?“-Frage ein wenig die Spannung. Und so ist es denn auch wie immer: Band ultraroutiniert, fehlerfrei, Setlist völlig okay („Born In A Casket“, „Covered With Sores“, „Fucked With A Knife“ (mit Corpsegrinder-Aufforderung, dass alle Frauen einmal aufschreien sollen, hüstel… jaaa, der alte Womanizer), „I Will Kill You“, „Demented Aggression“, „I Cum Blood“ (mit haargenau derselben Ansage wie auf dem Party.San, bitte etwas mehr Spontanität, meine Herren), „Priests Of Sodom“, „The Time To Kill Is Now“, „Stripped, Raped And Strangled“, „Hammer Smashed Face“, etc.). Alle auf der Bühne und viele davor bangen permanent, Corpsegrinder (mit Charlie Chaplin-Gedächtnisschuhen, meine weiblichen Begleitung verfolgt den Auftritt staunend und spricht anschließend vom wohl absolut unsexiesten Musiker der Welt) stimmlich nach wie vor wirklich beeindruckend. Das ist schon eine besondere Stimme, muss man doch immer wieder sagen…

Legion Of The Damned

Einzig Paul Mazurkiewicz kommt heute scheinbar nicht richtig mit, mehrmals hat man das Gefühl, dass der Zug gerade ohne ihn abfährt, aber darauf kommt es nicht wirklich an, der Typ ist eh unkündbar. Keine Ahnung, ist echt ganz nett, schon alles an der Leistungsgrenze, für Musiker und Zuhörer gleichermaßen, aber man kennt es ja so langsam. Und so geht der Abend zu Ende. Nette Samstagabend Unterhaltung.

Legion Of The Damned

(Haslauer)

 

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09.03.2012

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Behemoth, Cannibal Corpse, Legion Of The Damned, Misery Index und Suicidal Angels auf Tour

1 Kommentar zu Legion Of The Damned - Full Of Hate Tour 2012 - live in Stuttgart, München und Gießen

  1. Anonymous sagt:

    Tjoa, ich kann nur aus Oberhausen berichten, und da war der Sound bei Nexus Inferis leider arg bescheiden. Die CD gefällt mir echt gut, aber wenn man live die Gitarren kaum hört geht doch einiges an Atmosphäre flöten. (Vielleicht stand ich auch zu nah an der Bühne, aber wenn eh nur 50 Leute da sind…) Hoffen wir einfach dass es beim nächsten Mal besser wird! 😉

    Und Top-Act des Abends waren imho definitv Behemoth, da passte einfach alles. Auch wenn der Rest keinesfalls schlecht war. Hat sich auf jeden Fall gelohnt!