Lacrimosa
Lacrimosa

Seit 2002 mussten die Hamburger ohne ein Lacrosa-Konzert auskommen. Wer es nicht aushalten konnte, hatte vergangenes Jahr immerhin das Vergnügen, Tilo Wolff, Anne Nurmi und Co. als Headliner auf dem M’era Luna Festival zu sehen. Ganz so viele Zuschauer wie in Hildesheim waren in der Großen Freiheit 36 allerdings nicht. Die Oberränge waren gesperrt und auch unten konnte man sein Plätzchen zum Tanzen finden. Einige Fans saßen auch einfach am Rande auf Barhockern und genossen still. Insgesamt waren etwa 1000 Gäste an diesem Abend gekommen – und es hat sich für sie mehr als gelohnt. Nach gut anderthalb Stunden gab es den ersten Zugabenblock, später folgte noch ein zweiter, so dass erst nach nicht ganz zweieinhalb Stunden Schluss war. Begonnen hatten Lacrimosa ihr Set mit dem Lied „Kelch der Liebe“ und zogen das Publikum gleich von den ersten Tönen in ihren Bann. Spätestens als Tilos Stimme erklang waren einige weibliche Besucher vom Kreischen nicht mehr abzuhalten und als er dann aus dem Dunklen in den Mittelpunkt der Bühne trat und sie ihn erblickten, dachte man für einen kurzen Augenblick an ein Konzert des Herren Ville Valo und seinen Mannen von HIM. Zu hören gab es einen Mix aus alt und neu mit Songs wie „Lichtgestalt“, „Der Morgen Danach“, „Not every pain hurts“ oder „Tränen der Sehnsucht“, mal eher ruhig und schwermütig, dann recht metallisch, dabei immer kraftvoll. Dazu diese spezielle Aura von Tilo Wolff, irgendwie anmutig und elegant und immer mit einem charmanten Lächeln. Im Mittelpunkt stand aber nicht nur er – auch Anne ergriff das Mikro, während Tilo mit konzentrierter Miene hinterm Keyboard stand. Orientiert man sich am Lautstärkepegel, kamen neben reichlich vorhandener musikalischer Höhepunkte auch zwei andere Einlagen beim Publikum bestens an: Tilo musste nur seine Jacke ausziehen, um einige Fans hellauf und lautstark zu begeistern. Zum Abschluss dann noch ein kleines Tänzchen mit einem Scheinwerfer und das Konzert hätte endlos weitergehen können.