Lacrimosa
Lacrimosa
Konzertbericht
Pünktlich um 20 Uhr betrat die italienische Formation Lacuna Coil die Bretter der Göttinger Outpost, um das Publikum für ihre neu gewonnenen Freunde Lacrimosa schon einmal aufzuwärmen. Lacuna Coil waren wohl für den größten Teil der Göttinger Konzertbesucher ein unbeschriebenes Blatt und wurden anfangs dementsprechend reserviert empfangen. Doch schon nach einigen Liedern schien das Eis gebrochen, woran die sympathische Frontfrau bestimmt nicht unerheblichen Anteil hatte, die ihren eigenen Angaben nach wohl leicht erkrankt war, dafür aber eine einwandfreie Performance inklusive glasklarem Gesang ablieferte. Nach der guten Dreiviertelstunde Spielzeit hatte man die Sympathien des Publikums auf seiner Seite und wurde mit gebührendem Applaus verabschiedet. Nach einer mehr oder minder kurzen Umbaupause erschienen Lacrimosa auf der Bühne ohne Thilo, der die Sache etwas spannender gestaltete, indem er das erste Lied hinter den Vorhängen anstimmte und die Fans erst einmal vergeblich nach der Quelle der wohl vertrauten Stimme schweifen ließ. In einen Schal eingewickelt stand die gute Anne recht verhalten hinter dem Keyboard um sich dann bei ihrem ersten Solo Stück für Stück für das Publikum zu entblättern. In stimmlicher Höchstleistung durfte ich Anne bis dato leider noch nie erleben und wurde auch diesmal wieder enttäuscht, da die gute die Stücke eher mitgeschrien als gesungen hat, was natürlich als ihre Interpretation der Lieder gedeutet werden kann, um den Reiz der Livedarbietung, durch Variation der Stimme oder Arrangements, zu bewahren. Dafür war Lufttrommler Thilo meines Erachtens heute in besserer stimmlicher Form, als bei den Darbietungen, die ich mir ansonsten von Lacrimosa zu Gemüte führen durfte, wobei das Ganze bei der zweiten Zugabe, die Copycat beinhaltete doch wieder etwas daneben ging, da ihm die nötige stimmliche Aggressivität fehlte. Anne schien zur Kompensation latenter Aggressionen sehr gut geeignet zu sein, denn nach einigen Würgeversuchen und Rempeleien schien aller Ärger verflogen. Insgesamt gingen Lacrimosa aber sehr routiniert zu Werke und boten dem Publikum neben vielen Stücken vom neuen Album auch Hits wie Stolzes Herz und Alles Lüge, die vom Publikum euphorisch empfangen wurden. Ich bin schon einmal gespannt, ob Lacrimosa nach dieser, anscheinend erfolgreichen, Tour auch ihre Stücke mit Orchesterbegleitung zum Besten geben werden.
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