Kylesa
Live im Magnet Club, Berlin
Konzertbericht
Zwei zunächst synchron spielende, jedoch bisweilen auch miteinander interagierende Schlagwerker erschufen einen Rhythmus, welcher den Rahmen für die Klassearrangements der Texaner vorgibt. Interessant, dass bisweilen sogar noch ein drittes Schlagwerk hinzukam, um einen kontrastieren Beat quer zu den Songs zu legen. Die psychedelischen Ausflüge werden gekonnt in die Länge gezogen, es wird ein wenig improvisiert, es wabert und die Sympathiebekundungen (auch während der Tracks) seitens des Auditoriums wollen kein Ende nehmen.
KYLESA spielen eine Mixtur aus allen bisherigen Alben, wobei der Schwerpunkt auf die neuen, weit groovigeren Songs gelegt wird. Hier geht es schneller zur Sache, Laura gibt alles, man wunderte sich eigentlich schon nach fünf oder sechs Songs, wie es möglich ist, dass diese Frau mit der gleichen Power weitermachen konnte. Allein, Sie konnte es, mit Verve und Charisma. Postrockige Instrumentalpassagen, ein wirklich formidables Schlagzeugsolo mit feinen Effekten und eine intensiv gelebte Zugabe zeigen, hier ist eine Band am Werke, die so gar kein Metal-Klischee erfüllt und deshalb umso stärker wirkt. Das Ganze erinnert mal an BARONESS, dann an SONIC YOUTH oder auch an MASTODON, was natürlich als Kompliment verstanden werden soll.
Die Buben von OKKULTOKRATI tauchen auch noch im Auditorium auf und fuhrwerken sympathisch mit den Heroen von KYLESA. Es ist wie ein kultischer Rausch, ein finale Apocalypse, ein in Trance versetzendes Überborden von hartem Riffing, hypnotisierenden Drumfiguren und wohl akzentuiert vorgetragenen Gesängen. KYLESA leben rebellisch, sind noch nicht in irgendeine Szene eingemeindet, lassen sich nicht festlegen, kategorisieren. Das gefällt mir so an dieser US-Band. Hoffentlich kommt sie bald wieder, es war klasse!
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