Kvelertak
live im Substage Karlsruhe
Konzertbericht
Mit „Åpenbaring“ legen KVELERTAK dann endlich los, der Song ist mit seinem langsamem Einstieg natürlich als Einsatz für die Eulenmaske vorgesehen. Obwohl ich die Band in diesem Jahr schon zum dritten Mal live genießen durfte, sah ich zum ersten Mal die Eule mit orangefarbenen, leuchtenden Augen. Nachdem sich der Song stetig aufschaukelte und schließlich explodierte, hatte auch das Publikum seinen Einsatz und moshte ordentlich zu Blastbeats mit Stroboskopblitzen los.
KVELERTAK taten das, was nötig war um die Menge in Wallung zu halten und hauten praktisch ohne Pause ein Stück nach dem anderen raus. Seltsamerweise dauerte es auch einige Stücke, bis endlich annähernd die übliche KVELERTAK-Stimmung im Substage herrschte. Meine Vorahnung hatte sich leider bestätigt. Vorne gab es natürlich eine kleine Traube, die absolut ihr Bestes gab und den Norwegern mit erhobenen Fäusten und fliegenden Haaren huldigte. Der harte Kern grenzte allerdings an eine eher steife Menge, die lediglich anerkennend nach vorne starrte und sich kaum bewegte. Ganz außen standen dann viele Ältere oder Frauen (na, KVELERTAK auf dem Southside oder Rock’n’Heim entdeckt und sonst mit Metal gar nichts am Hut?), die einzelne Moshfreudige sogar angewidert oder überrascht beäugten und Sicherheitsabstand einnahmen.
Absoluter Lustkiller im Substage Karlsruhe ist und bleibt der Pfosten links vor der Bühne, der einem die Sicht enorm einschränkt und das Aufkommen von wahrer Ekstase verhindert. KVELERTAK selbst waren allerdings bestens aufgelegt und ohne viele Schnack gab es einen Hit nach dem anderen auf die Ohren. Einige wurden knapp angesagt, wobei ich persönlich kaum etwas verstand und dann nur bei Nennung des Songtitels freudig aufschrie. Es fiel wieder auf, dass KVELERTAK zwar „nur“ zwei Alben haben, aber dafür eben eigentlich jeden Song daraus spielen können. Da die Tracks allesamt räudig und wechselhaft sind, fielen auch einige Soundprobleme nicht wirklich negativ ins Gewicht. Die Stimmung blieb relativ gleich, lediglich einige Kracher wie „Blodtørst“ oder auch „Offernatt“ konnten kurzzeitig noch etwas mehr Atmosphäre schaffen, was aber einfach auch an den vermehrten Mitsing-Möglichkeiten liegt.
Sänger Erlend warf sich verhältnismäßig wenig in die Menge, dafür gab es allerdings ein Mädchen welches sich gekonnt in den Vordergrund spielte und ständig die überschaubare Menge dazu nötigte, sie jetzt dringend nach vorne zu reichen. Da ich KVELERTAK im März in Wiesbaden gesehen habe, muss ich sagen dass der Auftritt in Karlsruhe um einiges weniger mitreißen konnte. Das lag aber sicherlich nicht an der Band, sondern eher an der mauen Publikumsbeteiligung. Gitarrist Vidar Landa hielt tapfer durch und spielte trotz verletztem Knie die Show stehend durch. Er wurde mit Krücken auf die Bühne geleitet und hatte sicherheitshalber einen Stuhl hinter sich stehen, den aber nicht in Anspruch nahm. Keine Ahnung woran es haperte, weil Sonntag war oder weil KVELERTAK mittlerweile doch jeder Rockfan irgendwo mal gesehen hatte. Es netter Abend, aber weit unter den Möglichkeiten. Trotzdem hatten wir mächtig Spaß und Gigs von KVELERTAK gehören weiterhin zum Pflichtprogramm, denn die Norweger haben es einfach drauf und spielen eine dreckige, echte Rockshow!
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