Kvelertak
live im Substage Karlsruhe
Konzertbericht
KVELERTAK sind ja bekanntlich aus Norwegen und luden sich bei der aktuellen Tour als Support gleich zwei Bands aus ihrer Heimatstadt ein. Auch wenn ich in diesem Jahr schon vermehrt im „Würgegriff“ war, für mich ein Pflichttermin. ÅRABROT und GERILJA machen ebenfalls gute Musik und somit hieß es „Auf zum norwegischen Abend!“. Sonntag ist nicht gerade der optimale Auftrittstag und auch das Wetter zeigte sich zickig. Wolken wechselten sich mit Sonnenschein ab und Regen schlich sich dazwischen – was denn nun? Da wir Erland zum Interview trafen, waren wir bereits entsprechend früh vor Ort und konnten die Norweger sogar beim Soundcheck belauschen. Der Abend konnte eigentlich nur gut werden, denn trotz enormer Festivalpräsenz und kräftezehrenden Touraktivitäten, schienen die Norweger in guter Form zu sein.
Gegen 19 Uhr war Einlass, das Substage war mit einem schwarzen Tuch hinterm Mischpult abgetrennt. Das bedeutet bekannterweise, dass es nicht ausverkauft war. Heißt grundsätzlich nichts Schlechtes, denn Stimmung kann ja auch eine kleine Menge zaubern. Das Publikum war anders, als ich erwartet hatte und anders, als ich es von KVELERTAK-Konzerten kennen. Keine TURBONEGRO-Anhänger, dafür viele Frauen und sehr viele Fans älteren Semesters.
GERILJA spielten als erste Band, was mich entsprechend verwunderte, da ich ihr Material deutlich eingängiger einschätze als das von ÅRABROT. Aleksander, Ottar und Simon aus Oslo geben sich extrovertiert und spielen einen kruden Mix aus Psychedelic und Alternative Rock mit deutlich tanzbarem Einschlag. Die Anwesenden konnten damit leider nicht wirklich viel anfangen, blieben aber respektvoll stehen und lauschten. „Animals“ oder auch „The Source“ entwickeln auf der aktuellen Platte „Step Up Your Game“ deutlich mehr Flair und lebt von den Details, die live einfach nicht so so gut klangen. Ein solider Auftritt, der deutlich mehr Show hätte vertragen können. Leider blieb das „Disco Shakedown“ auch aus, hätte aber wahrscheinlich beim Publikum auch nicht für Entzückung gesorgt. Unters Publikum gemischt hatten sich übrigens die Mannen von KVELERTAK und soweit ich das beobachten konnte, blieben sie relativ unbehelligt. Das würde ich mal als positiv werten.
Galerie mit 9 Bildern: Gerilja - KvelertakDie folgenden ÅRABROT zeigten sich ebenfalls skurril. Der Sänger trug eine sexy Hotpants und einen lustigen Hut, der natürlich dem Hörer entsprechend vorgaukelte, dass hier gleich mordsmäßig was abgeht. Die Band blieb aber relativ starr und ging nicht annähernd so steil, wie sich sich stylen. Mein Highlight war allerdings der, sicherlich vollgedröhnte, Mann am Keyboard. In Denkerpose stand er hinter seinen Gerätschaften, bewegte sich wenn überhaupt in tektonischer Geschwindigkeit und versteckte sich dauerhaft hinter einer tiefschwarzen Sonnenbrille. ÅRABROT sind eine gute Band, keine Frage, aber für den ersten Livekonktakt ist der träge Doom Metal mehr als schwer zu verdauen. Stetiges Rumreiten auf einem Riff oder minutenlang wummernder Bass, kann der beiläufige Konsument schwer einordnen. Trotzdem passten die Norweger mit ihrem Noise-Rock, Sludge und Doom-Brei irgendwie in das Gespann und stellten zumindest eine ganz andere Facette vor.
Galerie mit 5 Bildern: Årabrot - Kvelertak
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