Krisiun
Krisiun, Malevolent Creation, Vital Remains live in Bad Oeynhausen

VITAL REMAINS

Die nachfolgenden VITAL REMAINS können da schon mehr Punkte beim Publikum sammeln und markieren vor allem deutlich den Unterschied zwischen den vorherigen Support-Bands und den Amis als professionelle Szene-Größe. Von der ersten Minute an zeigen sich die Musiker einerseits absolut routiniert und entspannt, als fühlten sie sich auf der Bühne ganz wie zu Hause, und zocken sich dabei ohne mit der Wimper zu zucken technisch auf höchstem Niveau durch ihr Set, dominiert von Tracks ihres 2007 erschienenen letzten Albums “Icons Of Evil”. Andererseits strotzen VITAL REMAINS zugleich nur so vor Spielfreude, Energie und Elan, was besonders deshalb beeindruckt, weil die Sounds Of Extreme-Tour bereits seit fast einem Monat unterwegs ist und man den Musikern eine gewisse Müdigkeit kaum verübeln könnte. Diese Energie und Dynamik springt natürlich auch auf das Publikum über, das sich schon während der Umbaupause, sehnlichst auf VITAL REMAINS wartend, vor der Bühne gesammelt hat und die Band von Beginn an nach allen Regeln der Kunst abfeiert. Im Gegensatz zu den Shows der vorherigen Bands ebbt diese Begeisterung im Laufe des Sets der Amis jedoch nicht ab, scheinbar können die Zuschauer gar nicht genug von den Musikern aus Rhode Island bekommen.

MALEVOLENT CREATION

Ähnlich enthusiastisch wie VITAL REMAINS werden MALEVOLENT CREATION, die vorletzte Band des Abends, nach einer verhältnismäßig kurzen Umbaupause vom Publikum empfangen und die Stimmung erreicht während der Show der Herren aus Florida auch eindeutig ihren Höhepunkt. Treffsicher feuern die Amis eine Riffsalve nach der anderen auf die feierwütige Meute ab und keine einzige verfehlt ihr Ziel, sodass sich die Band zeitweise nur einem Meer aus kreisenden Mähnen gegenüber sieht. Genau wie VITAL REMAINS ist den Herren keinerlei Tour-Müdigkeit anzumerken, zu jeder Zeit haben MALEVOLENT CREATION jede Menge Bock auf die Show, geben alles, was sie haben, und lassen sich das nur zu gern vom grölenden, prall gefüllten Zuschauerraum danken – und das sogar mit den ersten Stagedivern des Abends. Auffällig ist jedoch, dass die Band kaum Songs ihres aktuellen Albums “Invidious Dominion” oder auch nur der davor erschienenen Alben zockt, sondern sich eher auf altes Material beschränkt. Doch das ist ihnen kaum zum Vorwurf zu machen, die Klassiker funktionieren schließlich immer. Alles in allem eine sehr gelungene Show des eigentlichen Headliners des Abends.