Finnish Folk Metal Mafia Tour
Korpiklaani, Moonsorrow und Skálmöld live in Hannover
Konzertbericht
Moonsorrow
Liebes Hannover, es ist schön, dass Sie schon zur Vorband so zahlreich erschienen sind. Da ist es nur konsequent, dass es bei der zweiten Band und dem ersten Co-Headliner des heutigen Abends, MOONSORROW, nicht voller, sondern gleichmäßig überfüllt ist, und das Kondenswasser schon bei den Tönen des Intros von der Decke tropft. Im Musikzentrum ist es höllisch heiß und brechend voll – nicht gerade die besten Voraussetzungen für den zumeist kalten Folk Black Metal der Finnen?
Denkste! Weder MOONSORROW noch das Publikum lassen sich heute lumpen. Erstere spielen ein grandioses Set, das Songs aus allen Phasen der Bandgeschichte bietet, und letzteres nimmt das dankend an und feiert die Band als gäbe es kein Morgen. Aber die Finnen sind heute einfach zu gut, als dass man sie nicht frenetisch feiern könnte: Angefangen beim grandiosen Opener des kongenialen, aktuellen Albums „Jumalten Aika“, weiter mit „Munaiset“, dem Höhepunkt des etwas schwächeren 2011er-Albums „Varjoina Kuljemme Kuolleiden Maassa“, dem „Kivenkantaja“-Opener „Raunioilla“ und „Ukkosenjumalan Poika“ vom Debüt „Suden Uni“: MOONSORROW präsentieren der niedersächsischen Landeshauptstadt einen Kracher nach dem anderen.
Höhepunkt ist jedoch das „Jumalten Aika“-Stück „Ruttolehto incl. Päivättömän Päivän Kansa“. Das verknüpft knarzige, BURZUM-eske Alt-Black-Metal-Riffs mit der urfolkigen Herangehensweise der Band sowie mit schamanistischen Gesängen. Für letztere kommt Jonne Järvelä von den Headlinern KORPIKLAANI auf die Bühne – nur logisch, immerhin hat der Mann die Parts auch im Studio eingesungen. Ganz grandios, ganz intensiv!
Doch das ist noch nicht alles: Zum Schluss kündigen MOONSORROW erst „Sankaritarina“ von „Voimasta Ja Kunniasta“ (2001) als letzten Song an, spielen ihn … nur um anschließend doch noch einen rauszuhauen, nämlich den „Jumalten Aika“-Rausschmeißer „Ihmisen Aika (Kumarrus Pimeyteen)“. Nette Geschichte und ein gelungener Auftritt voller Höhepunkte und Gänsehautmomente.
Einziger Wermutstropfen: Der Sound im Musikzentrum Hannover will nicht so richtig mitspielen. Hatten SKÁLMÖLD noch einen richtig fetten, ausgewogenen Klang, übertüncht das Keyboard bei MOONSORROW zu viel von den Gitarren. Das ist in den folkigeren, sowieso stärker am Keyboard orientierten Stücken des heutigen Abends weniger ein Problem (nimmt aber auch diesen etwas Konsistenz), aber bei den stärker in Richtung Black Metal schielenden Stücken, von denen es heute ja nun mehrere gibt, wirkt sich das durchaus negativ auf den Hörgenuss aus.
Aber sei’s drum – trotzdem ein gelungener Auftritt. Fans sollten zufrieden sein – obwohl die immer wieder hörbaren „Huuto“-Rufe ignoriert werden. Fronter Ville Sovali kommentiert das so: „We are MOONSORROW and not your personal fucking jukebox.“
Recht hat der Mann.
Setlist:
- Jumalten Aika
- Muinaiset
- Suden Tunti
- Raunioilla
- Ruttolehto inc. Päivättömän Päivan Kansa
- Ukkosenjumalan Poika
- Sankaritarina
- Ihmisen Aika (Kumarrus Pimeyteen)
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