Korn, Heaven Shall Burn und Hellyeah live
Drei ebenbürtige Bands, die wissen, wie es geht
Konzertbericht
Korn 22:05 Uhr
Nach einer angenehm kurzen Umbauphase kommen endlich KORN auf die Bühne. Die Stimmung ist gut, sogar noch deutlich besser als bei HEAVEN SHALL BURN. Nach einem kurzen Schattenspiel dröhnen die ersten Klänge von „Right Now“ aus den Boxen. Die Security tauscht, überrascht von so viel Druck, entsetzte Blicke und versucht panisch die Plätze direkt vor den Boxen zu vermeiden. Während Jonathan Davis in den letzten Jahren etwas abgemagert erschien, scheint er sich jetzt wieder am Essen zu erfreuen. Der floral bemusterte Rock den er heute trägt, ist allerdings modisch diskutabel – böse Zungen würden behaupten, der Altkleidersammlung einer Oma entrissen. KORN haben ihre Show etwas modifiziert und fahren mit hektisch zuckenden Blitzen auf.
Genau wie HEAVEN SHALL BURN nutzen auch KORN diesen Abend nicht, um ihr neues Album „The Serenity Of Suffering“ zu promoten, spielen mit „Insane“ und „Rotting In Vain“ lediglich zwei Songs davon. Die beiden Songs kommen aber überraschenderweise richtig gut an, was nicht unbedingt zu erwarten war. Der Großteil der Anwesenden scheint – rein von Alter, Merchausstattung und Textsicherheit – schon länger Fan von KORN zu sein. Sänger Jonathan Davis ist anscheinend nicht wirklich zufrieden mit der Stimmung, findet Stuttgart zu leise und möchte, dass jeder der Anwesenden etwas lauter sein soll. Zu „Y’All Want A Single“ folgen aber nahezu aller der Aufforderung „Fuck that“ zu rufen und dementsprechend die Mittelfinger zu zücken. Die bewährten Hits verfehlen an diesem Abend zumindest nicht ihre Wirkung, das eingeschobene (etwas zu lang geratene) Drumsolo von Schlagzeuger Ray Luzier und ein kleines „Wer ist lauter?“- Spiel im von Bass verlängerten Mittelteil von „Good God“ machen die Stimmung noch ein kleines bisschen besser. Für eine dankbare Abwechslung sorgt das nicht so oft gespielte CAMEO-Cover „Word Up“, ansonsten gibt es durchweg bekanntes Material zu hören.
Dass KORN schon seit über 20 Jahren auf der Bühne stehen, merkt man in erster Linie an ihrer Professionalität. Die Setlist bedient beide Fanlager – die, die tanzen, und die, die headbangen möchten. Dass die Band auf der Bühne durchweg ausrastet ist ganz sicher keine Selbstverständlichkeit, ebenso wenig wie die Tatsache, dass Gitarrist Munky zahlreiche Wasserflaschen ins Publikum wirft. Obwohl um uns herum durchweg gute und laute Stimmung herrscht, bleibt der Eindruck, dass KORN selbst nicht so wirklich zufrieden mit dem Auftritt zu sein scheinen. Als um 23:30 Uhr mit „Freak On A Leash“ das Set beendet wird, werden von Fanseite allerdings nur positive Stimmen laut: „Geil, die sind immer noch stark“ und „Toll war das, hätte ich gar nicht erwartet“ lautet der Tenor. Scheint so, als ob viele Fans von KORN gar nicht mehr so viel erwartet haben und das Publikum mit dem Abend sehr zufrieden war.
Setlist Korn:
- Right Now
- Here To Stay
- Rotting In Vain
- Somebody Someone
- Word Up
- Coming Undone / We Will Rock You
- Insane
- Y’All Want A Single
- Make Me Bad
- Shoots And Ladders / One
- Drum Solo
- Blind
- Twist
- Good God
- Falling Away
- Freak On A Leash
Galerie mit 8 Bildern: Korn - Hanns-Martin-Schleyer-Halle Stuttgart
Interessante Alben finden
Auf der Suche nach neuer Mucke? Durchsuche unser Review-Archiv mit aktuell 37247 Reviews und lass Dich inspirieren!
Korn und Heaven Shall Burn auf Tour
02.07. - 05.07.25 | metal.de präsentiertRockharz 2025 (Festival)Powerwolf, Heaven Shall Burn, ASP, Versengold, Sodom, Overkill, Dark Tranquillity, Gloryhammer, Warkings, Die Kassierer, J.B.O., Combichrist, Vader, Asenblut, Kupfergold und Non Est DeusFlugplatz Ballenstedt, Ballenstedt |
Hmm, ich war nun schon länger nicht mehr auf einem Tour-Konzert – erst recht nicht in der Größenordnung von Korn – und weiß nicht sicher ob das mittlerweile Normalität ist aber 5 Euro für einen halben Liter Bier empfinde ich eher als teuer. Just sayin’…
Ich fand es extrem schade, dass die Tontechniker wohl nicht wissen, was sie machen. Der Bass war übertrieben laut, man hat von den restlichen Instrumenten oder dem Gesang kaum etwas gehört.
Das Kommentar über die Security kann ich auch überhaupt nicht bestätigen. Ganz vorne waren es immer die gleichen, da wurde niemand „panisch“.
Leider habe ich es bei Konzerten dieser Größenordnung auch schon teurer erlebt, richtig fair wäre natürlich was anderes. Beim Sound kam es echt darauf an, wo man stand. Das „panisch“ ist bewusst überspitzt, die Security war sehr überrascht nach den ersten Basstönen von Korn und hat scherzhaft versucht die Plätze zu tauschen. Natürlich hatten die das Geschehen jederzeit im Griff und haben einen tollen Job gemacht.
Wir standen in der zweiten Reihe. Beim übertrieben langen und ehrlich gesagt langweiligen Schlagzeug-Solo, als auch bei anderen Passagen, hat man vor lauter Bass, der den Körper durchströmt hat, teilweise gar nichts mehr gehört.
Ich weiß nicht, wo man hätte stehen sollen, damit der Bass ein normales Niveau hat. Aber sag bitte nicht in der Mitte, dafür haben wir nicht die Golden Circle Tickets gekauft.
Zumal das seltsame war, dass bei Hellyeah der Bass genauso übertrieben war, nur bei Heaven Shall Burn war der Ton wirklich gut abgestimmt.