Knorkator
Live 2017 - Klappe, die Zweite
Konzertbericht
KNORKATOR – „Wir freuen euch uns zu sehen“ Tour 2017
Was? Noch ein Konzertbericht von der aktuellen Tour Deutschlands meister Band der Welt? Warum das denn? KNORKATOR freuen euch eben immer noch, sie zu sehen und daher war es für uns naheliegend der Band noch einmal beim Freuen zuzuschauen. Oder so.
Wie dem auch sei – Wir hatten Bock und wurden auch dementsprechend mit einer großartigen Show belohnt. Aber fangen wir von vorne an. Das dachten sich KNORKATOR wohl auch und zeigen am Anfang einen kleinen Film über Stumpen, der in aller Seelenruhe sein Frühstück zubereitet, verzehrt und im Anschluss Auto fährt. 1,5 Stunden lang. Beste Vorband Ever!
„Alter Mann“ – von 0 auf 100 in einer Sekunde
Pünktlich um 21 Uhr geht es dann mit “Alter Mann“ gleich richtig zur Sache. Das Publikum braucht offensichtlich keine Aufwärmphase und fängt an zu moshen und Bierbecher zu werfen. Stumpen sieht man dabei auf der Bühne nicht, dafür ist er zu gut getarnt. Wer ihn jedoch kennt weiß, dass ein bekleideter Zustand nicht lang anhält. So verhält es sich auch in Dresden, und kaum sind mit “Ich lass mich klonen“ und “Der ultimative Mann“ zwei KNORKATOR-Evergreens gespielt, steht er auch schon im knappen Höschen vor ausverkauftem Saal. Bemerkenswert ist an dieser Stelle, das Stumpen immer noch mit geschientem Bein auf die Bühne geht, jedoch rumhüpft, als hätte er soeben ein neues angeschraubt bekommen. Der passende Gehstock landet übrigens gleich zu Beginn des Abends im Publikum.
Die Setlist kann sich wahrlich sehen lassen. KNORKATOR geben neue Songs ihres Albums “Ich Bin Der Boss“ ebenso zum Besten wie geliebte Klassiker. So werden wiederholt die eigenen Fans beleidigt (“Fans“), an die eigenen Kindheitstage erinnert (“Zähneputzen, Pullern Und Ab Ins Bett“ – DER neue Live-Hit) und alles gecovert, was man von AC/DC bis hin zur GOOMBAY DANCE BAND finden konnte. In Dresden kommt natürlich “Geh Zu Ihr“ von den PUHDYS besonders gut an und wird lautstark mitgesungen.
Deutschlands meiste Special Effects der Welt
Stets begleitet werden die Stücke von Effekten, die man auch nur bei KNORKATOR finden kann. Konfetti aus dem Arsch? Check! Mit der Klobürste auf dem Kopf getrommelt? Check! Handy vom Publikum geklaut, an den Klöten gerieben und zurückgegeben? Check! – KNORKATOR eben. Auch an Interaktion mit den geliebten Fans soll es nicht mangeln. Hin und wieder schafft es auch mal einer auf die Bühne – unter anderem ein 11-jähriger Junge, der sei Glück kaum fassen kann. Ihm wird sogar ein eigener Stuhl angeboten, auf welchem er den folgenden Song genießen darf. Ob das Überreden zum anschließenden Stagediving unbedingt notwendig ist, sei mal dahingestellt. Mut hat der junge Mann auf jeden Fall und wird kräftig bejubelt.
Der ausverkaufte Dresdner Schlachthof kann von KNORKATOR nicht genug bekommen. Die Masse hat genauso Spaß wie die Band, und daher wird nach dem hochphilosophischen “A“ gierig die Zugabe eingefordert. Zu dieser kommt Stumpen in einem ulkigen Gefährt auf die Bühne, welches sich irgendwo zwischen Zahnarztstuhl und Seniorenfortbewegungsmittel einordnen lässt. Auf diese Weise werden Songs wie “Ich Verachte Jugendliche“ und “Weg Nach Unten“ gleich doppelt so schön. Das folgende “Böse“ ging leider ein wenig unter, da man den Text leider nicht gut verstand. Der Gesamtsound an dem Abend ist zwar generell in Ordnung, hakte jedoch bei härteren bzw. tieferen Nummern. Nichtsdestotrotz geben Dresden und KNORKATOR in den Schlussminuten noch einmal alles.
Mit “Wir Werden Alle Sterben“ wird ein hochzufriedenes und in Grund und Boden gerocktes Publikum in die Nacht entlassen. Auch wir hatten unseren Spaß und freuen KNORKATOR ebenso uns zum zweiten Mal zu sehen gehabt zu haben… oder so.
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