Knockdown Festival 2019
Metalcore als Weihnachtsgeschenk
Konzertbericht
THE DEVIL WEARS PRADA
Galerie mit 20 Bildern: The Devil Wears Prada auf dem Knockdown Festival 2019
Die Modern Metaller tragen zwar keine Designerklamotten, sondern Tattoos, greifen aber kompromisslos an. Doublebass-Attacken peitschen die Zuschauer auf, Fronter Mike Hranica ist heftig unterwegs auf der Bühne und es werden auch wieder viele Surfer aus dem Publikum geklaubt. Seltsam: bei der Autogrammstunde war nicht viel los, auf der Bühne räumen THE DEVIL WEARS PRADA amtlich ab. Die Songs vom neuen Album „The Act“ kommen live deutlich härter rüber als auf Konserve, manche Keyboardspielerei geht unter, aber das Publikum tobt dankbar im Pit. Es ist aber immer noch nicht richtig voll in der Schwarzwaldhalle. Wo sind denn die ganzen Core-Fans dieses Jahr?
ADEPT
Galerie mit 21 Bildern: Adept auf dem Knockdown Festival 2019
Manchmal weiß man nicht genau, warum die Stimmung absackt, so wie heute bei ADEPT. Die Jungs aus Schweden haben 10 Minuten zu spät angefangen, machen aber sonst alles richtig. Robert Llungs Gesang fehlt immer wieder mal kurz, das nervt, auch einige der Postcore-Feinheiten versacken im Sound. Ansonsten passt eigentlich alles. Aber inzwischen steht es fest: Das Knockdown Festival leidet 2019 unter Zuschauermangel. Letztes Jahr waren sicher 1000 Leute mehr da, dieses Jahr ist einfach zu viel Platz zwischen den Leuten, das nimmt viel Drive raus und ADEPT müssen echt hart arbeiten, um die Fans zum Tanzen und Grölen zu bringen.
STRAY FROM THE PATH
Galerie mit 20 Bildern: Stray From The Path auf dem Knockdown Festival 2019
Die New Yorker sind gerade auf Headliner-Tour mit GIDEON, THE DEVIL WEARS PRADA und LOATHE und sind voll im Bühnenflow. Wie gewohnt gibt es jede Menge Gesellschaftskritik und die üblichen deutlichen Ansagen gegen Rassismuss, Faschismus und auch ausdrücklich gegen Homophobie von Shouter Drew „York“ Dijorio ausdrücklich mit ein („Jeder darf lieben, wen er möchte!“). Der Pit wächst und auch am Rand der nicht so vollen Halle bilden sich jetzt endlich tanzende und rempelnde Gruppen. STRAY FROM THE PATH toben über die Bühne und hauen ihren Hardcore genauso kompromisslos ins Publikum wie ihre Meinung. Im Pit geht es jetzt härter zur Sache, trotzdem sieht man kaum Verletzte. Ein ganz aktuelles Interview mit Drew findet ihr übrigens hier auf metal.de.
NASTY
Galerie mit 20 Bildern: Nasty auf dem Knockdown Festival 2019
Die Belgier machen ihrem Namen wie gewohnt Ehre: fies, fies, fies (NASTY) samt Hau-drauf-und Schluss (Beatdown): die Wände wackeln und die Crowd geht immer wieder steil, wenn Fronter Matthias Tarnath auf seinem Lieblingsspielplatz tobt, nämlich am Grabengitter. Dort spuckt er den angefixten Fans die Vocals um die Ohren, lässt die ersten Reihen direkt ins Micro grölen und heizt einen gewalttätigen Pit an. Stimmung!!! Auch die Security hat ordentlich zu tun mit den Surfern, wenn es auch immer wieder die gleichen Gesichter sind, die da vorne angespült werden.
ESKIMO CALLBOY
Galerie mit 20 Bildern: Eskimo Callboy auf dem Knockdown Festival 2019
Gott Sei Dank gehen die Karlsruher heute nicht vor dem Headliner nach Hause, in der Vergangeheit litt hier der Headliner meist schon unter Zuschauerschwund. Sonntags gehen die Badenser gerne früh in die Heia. Dieses Jahr aber nicht! Schon bei der Autogrammstunde war die Hölle los und so finden sich die meisten Zuschauer vor der Bühne ein, als ESKIMO CALLBOY loslegen. Allerdings vermisst man heute Hasen und Einhörner. Tatsächlich haben wir heute nur drei ESKIMO-CALLBOY-Kuschelkostüme gesehen – sonst rennen wesentlich mehr durch die Menge, auch wenn die Jungs aus Castrop-Rauxel gar nicht spielen. Was das zu bedeuten hat? Vielleicht, dass das neue Album „Rehab“ auch von den Fans nicht als Party- und Kuschelalbum wahrgenommen wird? Tanzfreude lassen die Fans aber nicht vermissen, Hasenkostüm hin oder her. Wer bis jetzt noch nicht erschöpft ist, muss das in der nächsten Stunde erledigen und die Band legt mächtig vor. ESKIMO CALLBOY haben einen tollen Bühnenaufbau mitgebracht und auch die Lightshow macht von hinten ordentlich was her. Ganz vorne ist man aber Augenkrebs-gefährdet, die vielen Strobos sind auch der Alptraum der Fotografen. Die Frontmänner Kevin und Sushi sind etwas gesetzter unterwegs als früher, vielleicht liegt es am allgemeinen Zuschauermangel, vielleicht auch am Hasenmangel. Trotzdem fahren Publikum und Band noch einmal ordentlich auf, auch bei den neuen Songs wird kräftig mitgesungen und man bringt auch ein etwas leeres Knockdown Festival zu einem fetten Abschluss. Definitiv unser Lieblings-Hallenfestival!
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