Knockdown Festival 2016
Caliban, Suicide Silence, Rise Of The Northstar u.a. live in Karlsruhe
Konzertbericht
SUICIDE SILENCE sind nicht zu stoppen
Pünktlich um halb acht gehen Suicide Silence auf die Bühne und liefern von Anfang an das volle Brett. Der Saal ist brechend voll, in den vorderen Reihen ist kein Zentimeter Platz zwischen den Fans, als „Unanswered“ aus den Boxen schallt und bei „Wake Up“ schläft bestimmt keiner mehr. Die Deathcore-ler aus California heben sich deutlich vom Hardcore-lastigen Billing ab. Die Drums klingen tatsächlich auch live nach Waschmitteltonne, die Songs wirken abgehackt und die Vocals wechseln zwischen tiefen Growls und unglaublich hohen Screams, die schon Black Metal Gekeife ähneln. Das war schon zu Mitch Luckers Zeiten so, Eddie Hermida macht alles ganz anders und doch wieder genauso und das alles gehört zu den Trademarks der Band. „You Can’t Stop Me“ knallen sie dann auch trotzig in die Menge. SUICIDE SILENCE muss man mögen und dem Erregungszustand des Publikums nach zu urteilen, tun das viele hier. Ein Mädel in der ersten Reihe hat sogar ein Schild mitgebracht: „Thank you SUICIDE SILENCE for saving my life with your songs“. Mit „Doris“ bekommen wir schon einen Song vom neuen Album, das im Februar in die Läden kommt, und zum Abschied gibt’s „You Only Live Once“ im Gedenken an den früheren Sänger. R.I.P. Mitch!
Setlist:
- Unanswered
- Wake Up
- Fuck Everything
- You Can´t Stop Me
- Sacred Words
- Disengaged
- Slaves To Substance
- Doris
- No Pity For A Coward
- You Only Live Once
THE AMITY AFFLICTION lassen das Publikum singen
Bevor die nächste australische Band auf die Bühne geht, laufen Lady Gaga und Eminem vom Band – und alle, alle singen mit… Was hat das jetzt zu bedeuten? Die Kids hier sind für richtig harte Mucke gekommen und pflegen auch ´nen wirklich harten Tanzstil und dann singen sie Pop und Rap? Ja, das hat vermutlich mit dem berühmten Tellerrand zu tun und auch damit, dass THE AMITY AFFLICTION gerne Popsongs covern. Die Jungs sind schon länger auf Tour und mussten heute ihre Autogrammstunde wegen Erkältung absagen. Sie wollten sich lieber auf die Bühnenshow konzentrieren. Tatsächlich ist Shouter Joel Birch stimmlich nicht auf der Höhe. Das bedeutet, dass der sowieso schon leicht inflationäre Cleangesang von Gitarrist Ahren Stringer noch weniger Kontrapunkte hat. So geht dem Ganzen einiges an Härte flöten, da hilft auch nicht das kultige CRADLE OF FILTH T-Shirt von Ahren. Den Fans in der Halle ist das egal, die lieben den Klargesang, der lässt sich ja auch besser mitgrölen. THE AMITY AFFLICTION hauen aber heute trotz Krankheit eine tolle Show raus, auch indem sie das Publikum viel Gesang überlassen. TAA sind heute die Band, bei der die meisten Fans mitsingen. „I Bring The Weather With Me“ und „This Could Be Heartbreak“ vom gleichnamigen 2016er Album können die meisten schon komplett auswendig. Übrigens: auffällig viele Mädels in den ersten Reihen bei TAA…
Galerie mit 20 Bildern: The Amity Affliction auf dem Knockdown Festival 2016
CALIBAN sind die letzten und die Größten
Die Headliner CALIBAN sollen von 22 bis 23 Uhr spielen, und das ist wohl einigen Besuchern zu spät. Nicht wenige Fans haben sich schon vom Acker gemacht. Naja, heute ist Sonntag, außerdem haben elf Bands, Circle Pits und Walls Of Death die Leute ausgelaugt. Trotzdem muss man schon ganz schön müde sein, um ausgerechnet das Flaggschiff des deutschen Metalcore sausen zu lassen. CALIBAN haben dann auch noch Probleme mit der Technik, alles was Saiten hat, muss schließlich verkabelt werden, da der Funk nicht funktioniert. Das nimmt bei den ersten Songs etwas den Drive raus, aber CALIBAN beweisen, dass sie hier zu Recht den Headliner-Status haben: Sie lassen sich nicht aus dem Konzept bringen. Mit „Inferno“ können sie tatsächlich nochmals einen höllischen Sturm unter den müden Fans entfachen.
Sänger Andi Dörner ruft die Menge immer wieder zum Mitmachen auf und kann die Kids nochmal richtig animieren. Und mit „brOken“ haben die Jungs heute sogar eine Ballade dabei, „zuckersüß“ will Andi das haben mit Feuerzeugen und Handys. Das sieht toll aus und die Stimmung versackt auch nicht, schließlich ist eine CALIBAN-Ballade keine Schnulze. Danach dürfen die Fans dann einen riesigen Circle Pit um das Mischpult machen, um wieder munter zu werden. Die Menge gibt tatsächlich noch mal alles, die Band auch, und es entsteht wieder dieses schöne Gemeinschaftsgefühl: „We Are The Many“, wir sind keine Ja-Sager, wir sind Core-Fans, und Caliban bringen das alles auf den Punkt, musikalisch und überhaupt. Hier kommt auch noch die „Sonne“, RAMMSTEIN sei Dank, bis wir mit „Nothing Is Forever“ auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt werden, dass nämlich alles mal ein Ende hat, selbst der aufregendste CALIBAN-Auftritt und damit auch das Knockdown Festival 2016. Shit.
Setlist
- Memorial
- Walk Alone
- Devil’s Night
- King
- Paralyzed
- Inferno
- brOken
- Davy Jones
- Mein schwarzes Herz
- We Are The Many
- Sonne (Rammstein-Cover)
- Nothing is forever
Text und Fotos: Dagmar Geiger und Stephanie Lauber
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