Knock Out Festival
Livebericht vom Knock Out Festival 2011
Konzertbericht
DRAGONFORCE
Galerie mit 23 Bildern: Dragonforce - Knock Out Festival 2011Auch DRAGONFORCE zählen zu den Bands, die in den letzten Jahren einiges an Boden verloren haben. Wurden die High-Speed-Frickler vor einigen Jahren noch als einer der vielversprechendsten Newcomer im gesamten Power-Metal-Bereich genannt, ist es in jüngerer Zeit doch eher ruhig um die Briten geworden. Doch nun wollen sie mit ihrem neuen Sänger Marc Hudson und einem Anfang nächsten Jahres erscheinenden neuen Album in der Hinterhand wieder voll durchstarten und aus dem Schatten treten, den Bands wie SABATON inzwischen auf sie geworfen haben.
Allerdings leiden auch DRAGONFORCE anfangs unter einer suboptimalen Tonabmischung, die zudem ohne Gehörschutz unerträglich laut geraten ist. Dabei gehen gerade bei den filigranen Gitarrenläufen und -frickeleien der beiden Axtmänner Herman Li und Sam Totman mit tamponierten Ohren eine Menge wichtiger Details flöten. Aber sei’s drum, Spaß macht die Show dennoch. Ein wenig übertrieben wirkt das exzessive Posing zwar, aber wenn Keyboarder Vadim Pruzhanov mit seiner Keytar nach vorne stürmt und gemeinsam mit dem Doppel Li/Totman und Basser Frédéric Leclercq am Bühnenrand die Vierer-Axtwand eröffnet, kann man im Publikum gar nicht anders als eifrig mitzuwippen.
Das sieht offensichtlich auch eine Dame im Vorderen Publikumsbereich so, die minutenlang im BH auf den Schultern ihres Begleiters hockt und sichtlich ihren Spaß hat. Ich bin mir nicht sicher, ob es für oder gegen die umstehenden Jungs spricht, dass sich keiner von ihnen traut, den Verschluss am Rücken der Dame zu öffnen, und sie schließlich selbständig für einen kurzen, verschämten Augenblick die Bedeckung lupfen und ihre nackten Brüste den Musikern auf der Bühne präsentieren muss.
Doch DRAGONFORCE wären wohl nicht sie selbst, wenn sie sich davon ablenken lassen und auch nur für einen Moment ihre High-Speed-Instrumentalarbeit vernachlässigen würden. So scheinen sie die semi-exhibitionistische Gefallens-Bekundung gar nicht wirklich zur Kenntnis zu nehmen, legen dafür einen extrem tight gespielten Auftritt hin. Mit „Cry Thunder“ und „Lost Fallen World“ finden sich sogar zwei neue Stücke auf der Setlist, von denen das zweite als „bislang schnellstes Stück“ der Band angekündigt wird, dies jedoch effektvoll mit einigen eher gemächlich wirkenden Parts kombiniert. Ob das neue Album die damit geweckten Erwartungen wohl erfüllen kann?
Setlist DRAGONFORCE:
- Heroes Of Our Time
- Operation Ground And Pound
- Cry Thunder
- My Spirit Will Go On
- Lost Fallen World
- The Last Journey Home
- Through The Fire And Flames
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