Knock Out Festival 2012
Knock Out Festival 2012 - Der Bericht

Konzertbericht

Billing: Bonfire, Brainstorm, Helloween, In Extremo, Krokus und Powerwolf
Konzert vom 2012-12-15 | Europahalle, Karlsruhe

 

Knock Out Festival 2012


POWERWOLF

Der Weg, den die Möchtegern-Transylvanier POWERWOLF in den letzten Jahren konsequent gegangen sind, zahlt sich langsam aus. Und gemessen an den geradezu fanatischen Publikumsreaktionen, hat man hier gerade den eigentlichen Headliner des Festivals vor sich. Das liegt nicht zuletzt auch daran, dass der Sound noch wesentlich besser abgemischt ist als bei den nachfolgenden HELLOWEEN und IN EXTREMO, und man es auch mit der Lautstärke nicht übertreibt. So funktionieren die launigen Mitsing-Hymnen wie “All We Need Is Blood” oder “Sanctified With Dynamite” hervorragend und bringen die gesamte Halle zum klatschen, tanzen und feiern. Wie gewohnt bereitet es Frontmann Attila Dorn hörbare Mühe, seinen aufgesetzten Akzent über die gesamte Auftrittszeit hinweg durchzuhalten, auch kennt man die Ansagen bereits von früheren Shows der Wölfe bereits. Und dennoch schmälert dies den hohen Unterhaltungswert des Auftritts in keinster Weise. An der Gitarre müssen POWERWOLF heute krankheitsbedingt auf Matthew Greywolf verzichten, für den Markus Pohl (MYSTIC PROPHECY) in die Bresche springt, der stilecht als “unehelicher Halbbruder Markus Greywolf” angekündigt wird und seinen Job sowohl musikalisch als auch showtechnisch hervorragend macht. Man muss Songtitel wie “Resurrection By Erection” oder “Raise Your Fist, Evangelist” wohl nicht unbedingt lustig finden. Lässt man sich aber auf den speziellen Humor von POWERWOLF ein, bekommt man hier eine stimmige Gesamtshow voller starker Songs geboten, wie man sie derzeit im Power-Metal-Bereich wohl sonst nur bei SABATON finden kann. Mit deren musikalischer und songschreiberischer Brillianz können die Wölfe zwar nicht ganz mithalten, sehenswert ist ihre Show dennoch jedes Mal und erntet auch heute völlig berechtigte Jubelstürme beim Karlsruher Publikum. (Florian Schörg)

Galerie mit 21 Bildern: Powerwolf - Knock Out Festival 2012

KROKUS
Hard Rock, die Zweite. Mit den alten Recken von KROKUS zieht ein Hauch von AC/DC in die Europahalle zu Karlsruhe ein. Die Schweizer Band um den amerikanischen Sänger Marc Storace sind alte Hasen im Geschäft und wissen ganz genau um ihre Stärken. So steigt das Sextett (drei Gitarristen) auch standesgemäß mit dem “One Vice At A Time”-Klassiker “Long Stick Goes Boom” beherzt in ihren Set ein. Dabei haben aber auch die Schweizer, ähnlich wie BONFIRE, zunächst mit der Stimmung in der Halle zu kämpfen. Anders als ihre bayrischen Kollegen setzen KROKUS aber vermehrt auf ihre Hits und schaffen es so in kürzester Zeit das Publikum auf ihre Seite zu ziehen. Kein Wunder, spielt man doch quasi einen ‘Best Of’-Set, der mit “Easy Rocker”, “Heatstrokes”, dem heute in Metal-Dimensionen vorstoßenden “Headhunter“ oder “Hoodoo Man”, die allesamt wie die Faust aufs Auge passen und von der Band extrem tight dargeboten werden. Marc Storace weiß genau, wie er das Publikum anfassen muss, damit es ihm aus der Hand frisst. Auch die etwas längere Jam-Session bei “Fire” tut der guten Stimmung keinen Abbruch und so können KROKUS – speziell nachdem die Halle beim abschließenden “Mighty Quinn” bebt – den Gig als vollen Erfolg verbuchen.

Galerie mit 13 Bildern: Krokus - Knock Out Festival 2012

LADY’S VOICE
Die nun folgenden 15 Minuten gehören dem Charity-Projekt LADY’S VOICE, das aus zehn Pop- und Rocksängerinnen aus dem badischen Raum besteht. Die Damen sammeln Gelder für das Deutsche Krebszentrum und waren damit 2012 auch recht erfolgreich, konnten sie doch über 12.000€ zusammen bringen. Moderator Bernhard Weiß (AXXIS), der den ganzen Abend über den Ansager machte, erläutert das Projekt kurz und die Damen singen – unterstützt von Gitarre und Cajon – die beiden AC/DC-Klassiker “You Shook Me All Night Long” und “Highway To Hell” (hier kommt unterstützend PINK CREAM 69-Frontmann David Readman hinzu). Dass das Publikum die beiden Songs nach der gelungenen Show von KROKUS gut ankommen, versteht sich irgendwie von selbst.

Knock Out Festival 2012

 

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18.01.2013

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3 Kommentare zu Knock Out Festival 2012 - Knock Out Festival 2012 - Der Bericht

  1. Torsten Schulze sagt:

    …ist zwar schon ne Weile her, aber ich frage mich ernsthaft wie es solch eine Kritik in die Öffentlichkeit schafft…Könnt Ihr einfach schreiben was Ihr wollt? Das ist bereits schon schädigend!
    Wenn Du ganz vorn am oder sogar im Graben stehst, wirds immer schlecht klingen! Da hört man nur Bühne als vermischten Lärm und das ist keine Referenz!!! Also dann schreib ned über den Sound der Bands auf dem Festival! Der war – natürlich in Abhängigkeit wo man steht – nämlich gut und teilweise sehr gut….
    Mich ärgert das gewaltig, wenn solche Leute wie Du die Branche schlecht machen…
    Schreib irgendwas anderes, aber ned über das, was Du ned beurteilen kannnst…

  2. Florian Schörg sagt:

    Unser Job ist es nicht, Lobeshymnen oder Werbetexte zu verfassen, sondern einen ehrlichen Bericht darüber abzulegen, wie wir ein Konzert (oder auch ein Album) erleben und anhand unserer persönlichen Erfahrung einschätzen. Insofern können wir tatsächlich schreiben, was wir wollen, genau das ist letztlich der Witz einer unabhängigen Berichterstattung. Über den Sound bei den Headlinern waren Colin und ich uns jedenfalls einig, auch und gerade im direkten Vergleich mit den vorangegangenen Bands.

    Dass der Sound immer stark vom Aufenthaltsort abhängig ist, wissen wir aus einschlägiger Erfahrung als langjährige Konzertgänger ebenso gut wie dass der Klang live nicht immer perfekt sein kann. Dafür haben wir auch durchaus Verständnis, nichtsdestotrotz muss hier ein Vergleich mit ähnlichen Veranstaltungen einfach erlaubt sein.

    Interessant übrigens, dass du so genau wissen willst, von wo aus wir uns die Show angeguckt und den Sound gehört haben – interessant, aber leider auch vollkommen falsch.

  3. Colin Büttner sagt:

    Lieber Torsten, ich mache seit 20 Jahren selbst Musik und habe in dieser Zeit auch schon etliche Bands gemischt. Ich weiß also durchaus wovon ich rede und worauf es ankommt, nur nebenbei. Ansonsten trifft Kollege Xeledon den Punkt ganz genau. Es ist nicht unser Job Werbetexte zu verfassen, sondern dem Leser einen ehrlichen und obejktiven Bericht zu liefern. Wenn Dir das nicht passt, tut es mir leid.