Knock Out Festival 2012
Knock Out Festival 2012 - Der Bericht
Konzertbericht
BRAINSTORM
Ungeachtet aller Animositäten zwischen den beiden Volksgruppen dürfen heute die Schwaben BRAINSTORM im badischen Karlsruhe den Abend eröffnen. Die Spielzeit ist mit einer guten halben Stunde recht knapp bemessen, umso mehr geht Rampensau Andy B. Franck von der ersten Sekunde an in die Vollen und schafft es dabei, dem Publikum geradezu euphorische Reaktionen abzuringen. Die beiden „Liquid Monster“-Kracher “Worlds Are Comin’ Through” und “All Those Words” laden zum Mitsingen ein, beim orientalisch angehauchten Groove-Monster “Shiva’s Tears” fliegen die Haare und das abschließende „Highs Without Lows“ bringt die Menge richtig zum Kochen.
Wieder einmal zeigt sich, dass sich Andy B. Franck zu den besten “klassischen” Metal-Frontmännern überhaupt zählen darf, doch auch die Instrumental-Fraktion überzeugt mit einer wunderbar tighten Performance. Mit der persönlichen Abneigung gegen “Fire Walk With Me”, das vor ziemlich genau fünf Jahren als Single-Auskopplung erschien, stehe ich offenbar ziemlich alleine da, der Track wird genauso abgefeiert wie das restliche Material auch. Angesichts des starken Songmaterials und ihrer überragenden Live-Performance, fragt man sich nur, warum BRAINSTORM der ganz große kommerzielle Erfolg bisher eigentlich immer verwehrt geblieben ist. (Florian Schörg)
BONFIRE
Über die Mannen um Frontmann Claus Lessmann braucht man eigentlich nicht viele Worte verlieren. Die Bayern haben Mitte/Ende der Achtziger deutsche Hard Rock Geschichte geschrieben und können auch auf diverse Chartnotierungen (als es noch schwieriger war in die Charts zu kommen) blicken. Die Band geht pünktlich und hoch motiviert auf die Bühne. Claus interagiert und scherzt fröhlich mit dem Publikum und animiert es immer wieder zum Mitsingen. Die Show der Band ist dabei sehr souverän, mehr aber auch nicht. Die Musiker wechseln oft die Positionen auf der Bühne und haben sichtlich Spaß auf dem ‘Knock Out’-Festival zu spielen, zu hundert Prozent will der Funke jedoch nicht über springen. BONFIRE werden trotzdem mit mehr als Höflichkeitsapplaus bedacht, weil sie auf der anderen Seite auch starke Nummern wie “Never Mind”, “Tony’s Roulette” oder der Gänsehautballade “You Make Me Feel” vom ersten Album, die auch lichttechnisch wunderbar in Szene gesetzt wird, in petto haben. Wenn BONFIRE die Klassiker auspacken, stimmt es in der Halle. Bei weniger bekannten Nummern, wie etwa “Sword And Stone”, das bislang lediglich auf dem Soundtrack eines Horrorfilms (Titel ist mir leider entfallen) zu finden ist, kühlt das Publikum merklich ab, so dass im direkten Vergleich BRAINSTORM doch besser vom Publikum aufgenommen wurden. Schade, als Fan der alten Platten von BONFIRE habe ich da irgendwie ein wenig mehr erwartet.
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…ist zwar schon ne Weile her, aber ich frage mich ernsthaft wie es solch eine Kritik in die Öffentlichkeit schafft…Könnt Ihr einfach schreiben was Ihr wollt? Das ist bereits schon schädigend!
Wenn Du ganz vorn am oder sogar im Graben stehst, wirds immer schlecht klingen! Da hört man nur Bühne als vermischten Lärm und das ist keine Referenz!!! Also dann schreib ned über den Sound der Bands auf dem Festival! Der war – natürlich in Abhängigkeit wo man steht – nämlich gut und teilweise sehr gut….
Mich ärgert das gewaltig, wenn solche Leute wie Du die Branche schlecht machen…
Schreib irgendwas anderes, aber ned über das, was Du ned beurteilen kannnst…
Unser Job ist es nicht, Lobeshymnen oder Werbetexte zu verfassen, sondern einen ehrlichen Bericht darüber abzulegen, wie wir ein Konzert (oder auch ein Album) erleben und anhand unserer persönlichen Erfahrung einschätzen. Insofern können wir tatsächlich schreiben, was wir wollen, genau das ist letztlich der Witz einer unabhängigen Berichterstattung. Über den Sound bei den Headlinern waren Colin und ich uns jedenfalls einig, auch und gerade im direkten Vergleich mit den vorangegangenen Bands.
Dass der Sound immer stark vom Aufenthaltsort abhängig ist, wissen wir aus einschlägiger Erfahrung als langjährige Konzertgänger ebenso gut wie dass der Klang live nicht immer perfekt sein kann. Dafür haben wir auch durchaus Verständnis, nichtsdestotrotz muss hier ein Vergleich mit ähnlichen Veranstaltungen einfach erlaubt sein.
Interessant übrigens, dass du so genau wissen willst, von wo aus wir uns die Show angeguckt und den Sound gehört haben – interessant, aber leider auch vollkommen falsch.
Lieber Torsten, ich mache seit 20 Jahren selbst Musik und habe in dieser Zeit auch schon etliche Bands gemischt. Ich weiß also durchaus wovon ich rede und worauf es ankommt, nur nebenbei. Ansonsten trifft Kollege Xeledon den Punkt ganz genau. Es ist nicht unser Job Werbetexte zu verfassen, sondern dem Leser einen ehrlichen und obejktiven Bericht zu liefern. Wenn Dir das nicht passt, tut es mir leid.