Klirrfaktor
Pleasure & Pain Festival

Die Pleasure & Pain Festival-Tour machte Halt in Mainz. Es war Donnerstag Abend, gegen 20 Uhr, als ich im Kulturzentrum, staubedingt verspätet, eintraf. Auf der Bühne, der noch sehr spärlich gefüllten Halle, tobten sich die schwedischen Durchstarter von Project-X aus, allerdings vermochte trotz des energischen Auftretens des Sängers Torny Gottberg der Funke zum Publikum nicht überspringen, zu wenig Gäste waren zu diesem Zeitpunkt anwesend, als dass eine echte Stimmung hätte aufkommen können. Erst gegen Ende des Sets mit „The System is dead“ und dem Cover des Psyche-Klassiker „Push“ gelang es den als Duo auftretenden Project-X mit ihrem Techno-angehauchten EBM die immer zahlreicher werdende Menge in Bewegung zu versetzen. Da anschließend Neuroticfish aus Bochum die Bühne enterte, bestätigte sich meine Befürchtung, dass Klirrfaktor ihr Set bereits hinter sich gebracht hatten. Schade, denn die Newcomer hätte ich mir endlich gerne mal live betrachtet, nachdem sie mit ihrem Debüt , welches dieses Jahr über Bloodline veröffentlicht wurde, nicht nur mich zu begeistern wussten. Zum zweiten Mal nach der Support-Tour mit Funker Vogt im Mai diesen Jahres hatte ich Klirrfaktor nun verpasst, bloß weil die Veranstalter den Konzertbeginn auf 19:30 Uhr vorverlegten. Ob meiner Enttäuschung darüber, hatte Neuroticfish a.k.a. Sascha Mario Klein nun einen schweren Stand und anfangs konnten mich Songs vom erstklassigen Debütalbum , wie „Close“ (welches als Opener eingesetzt wurde) und „Skin“ nicht wirklich vom Hocker reißen. Ein Stageacting war nicht vorhanden, stattdessen lief der Mastermind lethargisch über die Bühne und wirkte offensichtlich durchaus verunsichert. Dies sollte sich mit den ersten Klängen der Hitsingle „Music for a paranormal Life“ jedoch schnell ändern, als die Masse immer mehr und mehr in Bewegung geriet. Abgeschlossen wurde der letztendlich doch recht ordentliche Gig mit dem aktuellen Clubhit „Velocity“, bei dem es für viele kein halten mehr gab. Für die nächste Tour sollte man sich nichtsdestotrotz im Hause Neuroticfish mal Gedanken über so etwas wie eine Bühneshow machen.