Kittie
Kittie
Konzertbericht
Aufgrund eines weiteren Tankstellenbesuchs und kleinem Ausflug zum See/Wald nebenan (!) verpassten wir die beiden Vorbands und kamen kurz vor Kittie wieder vorbei, um uns rechts vor den Boxen zu platzieren. Wer Kittie noch immer nicht live gesehen hat oder sie für eine Kleinmädchen-Band hält, der sollte schnellstmöglich versuchen, sie auf der aktuellen Tour zu erwischen. Wobei der Begriff „aktuelle Tour“ natürlich ein bisschen widersprüchlich ist: Kittie sind seit Herbst quasi ununterbrochen auf Tour. Live ist die Band einfach nur die Macht[tm]. New Metal? Vielleicht soviel New Metal wie Slipknot mit Death Metal-Einschlag wären. Nur wenige Bands schaffen es so konstant wie Kittie eine Soundwand zu erzeugen, bei der die Hose durch den Luftdruck mitschwingt. Im Gegensatz zum SO36, wo das Publikaum eher gezwungen die ganze Zeit Moshpit gespielt hat, war dies im Waschhaus ein kleiner harter Kern im vorderen Bereich, der uns bangenderweise in Ruhe gelassen hat. Endlich mal ein Kittie-Konzert, bei dem wir auch Spaß haben konnten und schon bald schweißtriefend mit verknoteten Haaren dastanden :). Auffällig an der Band war, dass sie im Gegensatz zum SO deutlich mehr Spielfreude an den Tag legten und so an den Herbstauftritt im Berliner Knaak erinnerten, wo sie ihr aktuelles Album Pre-Release vorgestellt hatten. Im Waschhaus stimmte die Stimmung zwischen Band und Publikum einfach. Gespielt wurde ein Querschnitt über die beiden letzten Alben, wobei hinter einen Knüppelpart von Oracle auch mal Paperdoll von Spit eingespielt wurde. Run like hell kam leider nicht – dafür aber mal kurz Prong – angespielt vom wie immer vorhandenen bärtigen Tourgitarristen, diesmal nicht mit Nile, sondern mit Morbid Angel-Shirt bekleidet. Und da wären wir auch bei der einzigen recht negativen Sache bei dem Konzert: Das Besetzungskarussel hatte sich letztens erneut gedreht. Spürt man den Verlust von Gründungsmitglied Fallon an der Gitarre eigentlich nicht, da der Bärtige (ich kenn seinen Namen wirklich nicht :)) das Instrument souverän spielt und von seiner Gesamterscheinung und seinen gelegentlichen Kreisch/Grunzeinlagen perfekt zur Musik passt, so ist dies bei Jennifer Aroyo leider nicht der Fall. Jennifer ersetzt Talena am Bass, die vor knapp zwei Monaten die Band verlassen hat. Gegenüber dem lächerlichen ekligen Gepose von diesem Latino-Prollweib war selbst der Manowar-Auftritt bei Stefan Raab das Beste und professionellste, was der Metal zu bieten hat. Wir haben uns diese Baseballschläger mit Nägeln gewünscht, um diese Frau einfach nur von der Bühne zu schlagen. Das nächste Mal sollten Kittie daran denken, so eine kleine Zwischenwand um sie herum aufzubauen, damit man ihre Gehabe nicht mehr ertragen muss. Insgesamt war dies aber mal wieder ein extrem gutes Konzert und es hat vor allem mal wieder bewiesen, dass es einfach viel mehr Spaß macht, Konzerte nicht in Berlin zu besuchen. Die Gefahr auf verbohrte Metaller zu stoßen die mit verschränkten Armen vor der Bühne stehen oder in einen Kindergarten zu geraten ist deutlich geringer und man kann sich in das fallen lassen, was man eigentlich möchte: Spaß haben und eine gute Party erleben.
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