Kittie
Kittie
Konzertbericht
WAAAAAH! Anders als so kann man das heutige Konzert von Kittie kaum beschreiben. Wer Kittie nur von Spit oder der Tour mit Slipknot kennt, der darf erst einmal umdenken. Am 29. Oktober kommt das neue Album raus und die Band geht einen gehörigen Schritt in Richtung Death Metal. Vorbei sind die Anleihen an Korn (Früher hieß die Band ja Kittie-Korn), Rage Against the Machine und die gängigen New Metal-Klischees. In den Boden gestampft werden sie vom Double Bass und in die Flucht gekreischt und gegrunzt von Vocals, bei denen man ebenso erstaunt ist, dass sie aus dem Mund einer Frau kommen, wie man das bei Sacralis oder Occult ist. Wer sich eine Frau vorstellen kann die eine Mischung aus den hohen Stimmlagen von Cradle of Filth und All out War oder Obituary von sich gibt, der hat schon eine grobe Vorstellung davon, wie Kittie momentan klingen. Es scheint, als h?äten sie damit ihren eigenen Stil gefunden. Auf der Strecke geblieben ist dabei die Gitarristin Fallon. Das eher für den Sprechgesang zuständige Mädel trennte sich angeblich nicht gerade freundschaftlich von der Band. Sie soll die Schnauze voll gehabt haben, einzig auf Kommando zu spielen. Die Plattenfirma meint dazu lapidar, dass ein Bandmitglied die Band verlassen habe, man diesem Mitglied viel Glück wünsche und die Band davon nicht beinflusst werde, da eh Morgan und Mercedes (vox/drums) der kreative Mittelpunkt seien. Die Gitarrenarbeit wurde auf der Tour von einem Gitarren-Techniker übernommen. Wobei hier durchaus die Frage gestellt werden muss, ob dieser nicht dauerhaft dabei ist. Zum einen würde er der Band das Image der kleinen dummen Mädchenband nehmen, zum anderen kreischt er wunderbar im Hintergrund mit, während Morgan cleane Vocals von sich lässt. Die Vocals von Fallon hat Talena übernommen, z.B. bei Brackish, wirkt dabei aber noch etwas schüchtern. Der Live-Auftritt stellte eine gute Mischung aus bekannten alten und unbekannten neuen Songs dar. Gleich der erste Song führte in das neue Album ein und wir waren sicher nicht die einzigen, die von dem harten und brutalen Sound überrascht waren. Die Songs von Spit wurden ähnlich gespielt, mit neuem Gegrunze, Gekreische und deutlich mehr Double Bass. Sogar Paperdoll wurde entsprechend behandelt, so dass man sich eigentlich nur wünschen kann, dass das erste Album noch einmal aufgenommen wird – im heutigen Stil. Sollte „Oracle“ auch nur annähernd so klingen wie Kittie die Songs heute live gespielt haben, werde ich dem Album eine meiner extrem seltenen 10 Punkte geben! In einer Zeit wo auf der einen Seite der Metal immer mehr stagniert und konservativer als die Volksmusik wird und auf der anderen Seite Sachen wie Linking Park und Papa Roach unter den Modebegriff „New Metal“ fallen ist es schön eine Band wie Kittie zu kennen, die den klassischen Death Metal mit neueren Metal-Formen wie Slipknot zu einem mittlerweile eigenständigen Stil vermischt und dem Metal damit neue Impulse gibt. Wer die Chance hat zu dem noch folgenden Konzert in Köln zu gehen, der sollte sie unbedingt wahrnehmen! Übrigens hat Talena die Kilo die sie während der Slipknot-Tour zuviel drauf hatte jetzt wieder runter, hat bangen gelernt und sieht zum anbeißen süß aus. Haben wollen! Das wollten meine Hormone noch los werden :). Und jetzt trage ich meine Bex und Desperados ins Bett 🙂 Als Vorbands spielten btw Toxic Lies, ein wirklich grässliche „Ska Metal“-Band mit einer Sängerin die leider gar nicht singen kann und Thron.Eleven, eine Band aus Heidelberg, welche eine ziemlich gute teils aber doch zu lahme Mischung aus Tool und den Deftones spielte.
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