Kissin' Dynamite
Not The End of the Road Tour 2022/23

Filderstadt, Philharmonie 30.12.2022

Heute geht es nicht nur für das Team von metal.de zum letzten Konzert des Jahres, nein auch bei KISSIN‘ DYNAMITE im Rahmen Ihrer “Not The End Of The Road Tour 2022/23“ steht das letzte Konzert für dieses Jahr an. Dank Insiderinformationen unserer Kollegin, die gestern schon auf dem Konzert in Berlin war, wissen wir, dass es heute Abend vier Bands sein werden, beziehungsweise bereits um 19 Uhr die Bühne gestürmt werden soll und nicht wie angekündigt um 19:30 Uhr. Danke an dieser Stelle an Andrea. Die lange Schlange bereits 20 Minuten vor Einlass am Eingang der Filharmonie, lässt erahnen, dass dieses Konzert so gut wie ausverkauft sein wird – geile Sache!

LEAGUE OF DISTORTION

Wie vorhergesagt stürmen die vier Bandmitglieder von LEAGUE OF DISTORTION mit “Wolf Or Lamb“ und “Solitary Confinement“ pünktlich um 19 Uhr auf die Bühne und liefern eine energiereiche Show. Leider sind sie nicht in Originalbesetzung am Start, denn der Bassist Felix hat sich die Hand gebrochen. Lead-Gitarrist Jim möchte sich komplett auf seinen Hauptauftritt bei KISSIN‘ DYNAMITE konzentrieren und spielt auch nicht mit. Nach dieser kurzen Aufklärung geht es direkt mit “It Hurts So Good“, “Rebel By Choice“ und “LOD“ weiter. Dabei wird von Anna mit ihrem schnittigen Undercut nicht nur etwas fürs Auge geboten, nein, wir bekommen auch ordentlichen Modern Metal um die Ohren geschmissen. Spätestens bei “My Revenge“ als Zugabe ist eine perfekte Grundlage für diesen Abend geschaffen!

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FORMOSA

Mittlerweile haben auch die letzten Fans endlich die Einlasskontrolle passiert und drückten sich mit Bier bewaffnet in die ersten Ränge. Schade und irritierend für die, die aufgrund fehlender Kommunikation die erste Band verpasst haben, denn pünktlich zum eigentlichen Showbeginn startet die zweite Band des Abends – FORMOSA.

Die vier Jungs aus Essen werden von einem Publikum, welches heiß auf ein geiles Konzert ist, mit viel Radau empfangen. Aber nicht nur das Publikum hat Bock, FORMOSA wollen ebenso noch mal so richtig Gas geben und starten mit “Living On A Blade“, “Dynamite“ und “Fuck Up Your Liver“ voll durch. Sie springen wie aufgezogen über die Bühne oder posen mit heraushängender Zunge vor der begeisterten Menge.

Leider ist der Sound heute sehr durchwachsen, die Gitarre nur sehr schwer bis überhaupt nicht herauszuhören. Für die Headbangerfraktion tut dies keinen Abbruch, sie bekommen bei “Sold My Soul“ oder “Horns Up“ ordentlich Stoff, um ihre Mähne schwingen zu lassen. Mit “Melinda“, “Manic lover“ und „Bad Boys“ ist das heutige Set komplett und FORMOSA verabschieden sich mit einem Selfie für die Fotokiste und geben die Bühne für DYNAZTY frei.

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DYNAZTY

Bereits mit den ersten Takten von “In The arms Of A Devil“, “Firesign“ und „Natural Born Killer“ haben DYNAZTY das Publikum fest in der Hand und die Party kann steigen. Nicht nur aus den ersten Reihen werden neue wie alte Songs hart gefeiert – die Stimmung schafft es bis in die hintersten Ränge. “Waterfall“, “Yours“ oder “Power Of Will“ werden lautstark begrüßt und beim Drumsolo wird einfach nur gelauscht oder die Matte geschwungen. Bei altbekanntem wie “Presence Of Mind“ oder “Heartless Madness“ kommt die Stimmung auf ihren Höhepunkt. Zum perfekten Abschluss darf “The Human Paradox“ als Zugabe natürlich nicht fehlen.

Galerie mit 22 Bildern: Dynazty - Not The End Of The Road Tour 2022/23 in Filderstadt

KISSIN‘ DYNAMITE

Bei gefühlter Saunatemperatur und der Schwierigkeit, an Bier zu gelangen (zwei bierzapfende Menschen für fast 2000 Metalheads, ernsthaft Leute?) ist es nicht verwunderlich, dass dem ein oder anderen Fan der Kreislauf versagt. Andere wiederum sind mitlerweile über die Biersituation so verzweifelt, dass sie auf Weißweinschorle umschwenken – was schon einiges heißen muss, es soll schließlich kein gediegenes Weinfest, sondern ein Konzert der harten Klänge, dunklen Klamotten und langen Haare werden.

Davon und vom schlecht gemischten Sound (wo waren die Gitarren?) abgesehen, kann die Stimmung von der ersten Sekunde an nicht besser sein. KISSIN‘ DYNAMITE starten mit “No One Dies A Virgin”, dem “I ‚ve Got The Fire” folgt. Thematisch geht es die nächsten 90 Minuten um die komplette Bandbreite von Sex “Sex Is War“, über Liebe und Hass “Love Me, Hate Me“, bis hin zu den Toten “Only The Dead“, “Six feet under“ und Drogen: “Ecstasy“ – hier gibt‘s ein gesangliches wie optisches Zuckerle: Hannes ‚ langjährige Freundin Anna Brunner (LEAGUE OF DISTORTION) stürmt auf die Bühne.

Ruhig, melancholisch und nachdenklich wird es mit “Scars“, welches, die seelischen Narben einer Trennung beschreibt. Begleitet wird dieses Lied von Klavierklängen, welches Hannes selbst spielt, und einem Lichtermeer im Saal. Doch schon beim nächsten Lied ist Sänger Hannes wieder die gewohnte Grinsebacke und man nimmt ihm die Freude absolut ab. Auch die Verwunderung, die sich in seinem Gesicht beim Blick in die abgehende und applaudierende Menge widerspiegelt, war echt. Hannes gibt alles auf der Bühne, fühlte sich wohl, kommt ins Schwitzen, tanzt und spielte mit dem Mikrofonständer, wirbelte ihn umher. Der Rest der Band hat gleichermaßen Bock, die eigenen Lieder zu performen.

Kissin‘ Dynamite – Not The End Of The Road Tour 2022/23

Wer bei “I Will Be King“ auf den obligatorischen roten Königsmantel gewartet hat, wird natürlich nicht enttäuscht. In der rechten Hand das Zepter, links sein Mikrofon, und die Party geht in die nächste Runde. Dass der Abend unmöglich mit dem Lied “Not The End Of The Road“ enden kann, ist final ein witziges „Wortspiel“ der Jungs. Als Zugabe und eine weitere Andeutung zum Verlauf des Abends gibt‘s mit “Coming Home“ und mit “Colours“ wird der Abend würdig beendet. Verschwitzt und glücklich treten wir den Heimweg an.

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Text & Fotos: Stephanie Lauber