Killswitch Engage
Roadrunner Roadrage Tour
Konzertbericht
Drei Newcomerbands – gleiche Lichtverhältnisse – gleiche Soundverhältnisse – annährend gleiche Spielzeit, unter diesem Motto schickten Roadrunner Records ihre drei stalleigenen Ami-Neulinge FIVE POINTE O, 36 CRAZYFISTS und KILLSWITCH ENGAGE auf die Strassen Europas. Bei einem Eintrittspreis um die zehn Euro hatte dann auch der Fan nichts zu meckern, weswegen sich trotz dreier Bands, die bis vor kurzem hierzulande noch total unbekannt waren, eine für diese Verhältnisse recht ordentliche Menge pünktlich zum Opener in der Frankfurter Batschkapp einfand.
Diese Rolle übernahmen am heutigen Abend FIVE POINTE O aus Chicago, die mit „Untitled“ im April ein ordentliches Debüt rausgehauen haben. Los ging’s mit dessen Opener „Double X Minus“, der sogleich eines deutlich machte: Wenn wirklich alle Bands die gleichen Soundverhältnisse haben sollten, konnte man frohlocken, denn alle Instrumente quollen kraftvoll und klar aus den Boxen. Desweiteren muss ich anerkennend vor Leadsänger Daniel Struble den Hut ziehen. Selten habe ich ein derartiges stimmliches Chamäleon gesehen, das von derbem Kreischen über böse, tiefe Grunts bis hin zu glasklaren Melodien alles in seinem Repertoire hat. OK, er wurde von viel Hall auf dem Mikro unterstützt, aber die Leistung war trotzdem astrein. So war er es auch, der diesen Gig die meiste Zeit überstrahlte, denn musikalisch können Songs wie „Art Of Cope“, „Purity O1“ oder „Syndrome Down“ manchmal recht unausgegoren wirken und müssen nicht unbedingt jedermanns Sache sein. Mal klingt man nach Rage Against The Machine, um im nächsten Moment in Slipknot-Gefilde oder sogar Death Metal-Regionen abzudriften, währenddessen das Ganze noch mit einer Prise Faith No More gewürzt ist. Vielleicht lag es auch daran, dass der immer wieder vom Sänger geforderte Circle-Pit nur schleppend in die Gänge kam. Was das Stageacting anging, konnte man dem Sechser (schade, dass Gitarristin Sharon Grzelinski am rechten Bühnenrand etwas unscheinbar wirkte!) keinen Vorwurf machen. Bassist Sean Pavey poste, was das Zeug hielt, und Ausnahmestimme Struble brachte mit vereinzelter Kung-Fu-Action und dem Herumschleudern seines Mikros seine Mitstreiter nicht selten in die Nähe einer Platzwunde. Alles in allem kann man die Reaktionen durchaus als wohlwollend und warm bezeichnen, wenngleich es auch die verhaltensten des ganzen Abends gewesen waren. In meinen Augen haben FIVE POINTE O einen absolut gelungenen Gig abgeliefert. Warum man mit „Untitled“ aber ausgerechnet den schwächsten Song der Platte als Rausschmeißer spielen musste, ist mir immer noch ein Rätsel.
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