Killswitch Engage
Killswitch Engage

Den Anfang machten die metallischen Metalcorerer All That Remains, deren Sänger Phil Labonte – ehemalig bei Shadows Fall – schon vorher beim Interview anmerke, dass es sehr hart sei als erstes auf die Bretter zu gehen. Er beobachte dabei jedes Mal genau, wie der verkniffene Gesichtsausdruck des kritischen Zuschauers von tief ernst über gelöst bis hin zu „hey, die sind ja gar nicht schlecht“ und schließlich „ich streck mal das Devilhorn raus“ und „ein kleiner Moshpit wäre jetzt ganz cool“ entwickele. Und die Jungs machten ihre Sache sehr gut. Dafür, dass sie kaum jemand kannte, konnten sie von Anfang an einen Moshpit entfachen – ok, einen kleinen, aber immerhin. Ihre Songstruktur ist ohnehin sehr melodie-lastig, der große, unterkühlte Gitarrist hatte einige Momente, um, im Mittelpunkt stehend, zu zeigen, was er mit seiner Gitarre alles anstellen kann. Die Akustikgitarren jedoch, die so zahlreich auf „This Darkened Heart“ vertreten sind, blieben leider aus. Der kleine Sänger, Kopf der Band, Tourmanager und ich-weiß-nicht-was-alles-Organisierer Phil Labonte bat eine gute Mischung aus Aggressivität und Melodie, zappelte herum wie ein HB-Männchen und traf dabei trotzdem jeden Ton – sehr gute Leistung! A propos Ton treffen: Gitarrist Adam von Killswitch Engage gestattete sich einen kurzen Besuch auf der Bühne, um bei einem der Songs die Shoutings zu übernehmen und dann in seiner hektischen Art mit einem Becken in der Hand über die Bühne zu marschieren und darauf einzuprügeln. Herzlichen Glückwunsch. Leider hatten All That Remains in der kurzen halben Stunde nicht viel Zeit, sodass sich das Songmaterial nur auf ihr neustes Werk konzentrierte. Alleine mit dem Auftritt konnten sie viele Zuschauer positiv überraschen. Für Phil sollte das aber nicht der letzte Auftritt an diesem Abend sein. +++ Setlist: And Death in My Sleeve, I Die in Degrees, For Salvation, Passion, This Darkened Heart, The Deepest Gray.