Keep Of Kalessin
Legacy Fest 2009
Konzertbericht
Das Legacy, die „voice from the dark side“ der deutschen Metalpresse, feiert 10 Jahre Berichterstattung aus Underground und Mainstream, und dafür wird kurzerhand ein Festival aus dem Boden gestampft. Drei Tage wird Ende Mai der Flugplatz in Dessau/Sachsen-Anhalt zur Anlaufstelle für Freunde härterer Klänge und gepflegten Bierkonsums. Das Billing kann sich durchaus sehen lassen, man hat mit Bands wie SATYRICON, den APOKALYPTISCHEN REITERn, SODOM, BEHEMOTH, KREATOR und den kurz vor Festivalbeginn noch aufgesprungenen BIOHAZARD doch jede Menge bekannte Namen mit im Boot. Im Vorfeld bot man zudem noch eher unbekannten Formationen in Form eines Votings auf der Website des Festivals die Möglichkeit, auf den beiden Bühnen die ersten paar Slots des Tages zu füllen. Besagte Bühnen sind zum einen die große Legacy Stage draußen auf dem Gelände, wo ein gemischtes Programm geboten wird und die Headliner sich die Ehre geben, während als Stardust Stage die Bühne im Hangar, der auch außerhalb dieses Festivals ein Ort regelmäßiger kultureller Veranstaltungen ist, dient. Wie man es vom Legacy-Ableger Stardust her kennt und vermutet, sind die gleichnamigen Bretter vor allem für die (Hard)Core/Grind- und NuMetal-Ecke gedacht. Mit 54 Euro plus Park- und Campinggebühren ist das Ganze auch noch einigermassen bezahlbar, und so sind selbst die Veranstalter verwundert, daß sich schlußendlich über 5000 Leute einfinden. Nach groß aufgefahrener Werbung und bei dem recht hochkarätigen Billing hätte ich mir die Sache sogar noch eine Nummer größer vorgestellt und bin dann bei meiner Ankunft am Donnerstag Nachmittag etwas überrascht ob der doch überschaubaren Ausmaße.
Am Mittwoch hatte sich der Campingplatz bereits gefüllt, es gab eine kleine Aufwärmrunde mit Musik aus der Dose, und in der Nacht auf Donnerstag ein heftiges Gewitter. Vollgelaufene Zelte, Matsch und regelrechte kleine Seen überall, nicht der beste Start. Auch insgesamt muß das Legacy-Fest die ganzen drei Tage über noch mit einigen Problemen kämpfen, man mag es auf „das erste Mal und gleich in dieser Größe“ schieben. Besonders am Donnerstag platzen angesichts der unerwartet hohen Besucherzahl die Dixies aus allen Nähten, es gibt, vom Boden einmal abgesehen, viel zu wenig Sitzgelegenheiten, und das gut gemeinte Bon- und Pfandsystem nervt nach einer Weile, weil man sich doch öfter mal in die Schlangen vor den beiden einzigen Kassen einreihen muss. Ein wenig vergeudete Mühe ist im Nachhinein, zumindest in den ersten beiden Tagen, das anfänglich noch als VIP-Bar fungierende Festzelt, in dem sich zunächst die Besucherzahlen noch wunderbar an zwei Händen abzählen lassen. Und daß die Schlange der Fans, die für die Autogrammstunden am Legacy-Stand anstehen, ausgerechnet den einzigen Zugang zum Bühnengelände versperren ist auch nicht gerade sehr günstig. Die Verpflegungspreise sind wenigstens in mittleren Gefilden angesiedelt, da hat man auf anderen Festivals schon Schlimmeres erlebt.
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