Keep It True XXIII
Der große Festivalbericht
Konzertbericht
Keep It True XXIII – 20.04.2023
Der erste richtige Festivaltag des Keep It True XXIII beginnt mit Schlange stehen. Beim Einlass und dem Abholen des Bändchens geht es noch recht schnell. Ein Problem ist das Bezahlsystem. Wie im Fußball nicht unüblich setzt das Keep It True XXIII auf eine Bezahlkarte, welche zunächst einmal gekauft und aufgeladen werden muss. Dazu bilden sich lange Schlangen am Merch und am Ticketverkauf für 2024. Den ersten Gig von BLOOD STAR verfolgen viele Menschen entweder in der Halle beim Anstellen oder außerhalb der Halle, wenn es um die Bezahlkarte geht. Die fehlende Beschilderung sorgt für zusätzlichen Frust, genauso wie die nicht funktionierenden Bezahlkarten aus 2019. Hier haben die Organisatoren auf jeden Fall deutlich Luft nach oben.
Für den Zusatztag muss ein zusätzliches Ticket erstanden werden und der Donnerstag ist der einzige Tag, wo es noch Restkarten an der Tageskasse gibt. Hinter der Halle ist ein großes Zelt aufgebaut, wo diverse Händler und Labels Vinyl, CDs, Klamotten oder sonstige nützliche oder weniger nützliche Artikel des Metalzirkus anbieten. Die Sprache ist international, sodass primär in Englisch kommuniziert wird. Weiterhin werden im oberen Bereich der Halle Autogrammstunden angeboten, wo sich fast alle Bands (die Ausnahme ist GEOFF TATE) einfinden und Tonträger, Kutten oder ähnliche Utensilien signieren. Fotos sind ebenfalls kein Problem.
In der Halle hängen bereits diverse Flaggen von Metalfans und Fanclubs aus allen möglichen Ländern. Neben einer starken japanischen Fraktion sind anscheinend viele mexikanische Metalfans vor Ort. Pünktlich um 12 Uhr geht es los und mit BLOOD STAR steht ein Geheimtipp auf der Bühne.
Fast alle Shows werden von den Organisatoren auf dem Youtube-Kanal des Keep It True gestreamt. So haben auch Fans, welche nicht vor Ort sein können, die Möglichkeit den Konzerten beizuwohnen. Soweit die Videos auf Youtube vorhanden sind, haben wir die Aufzeichnungen unterhalb des jeweiligen Berichts eingebunden.
BLOOD STAR eröffnen das Keep It True XXIII in Lauda-Königshofen
Galerie mit 13 Bildern: Blood Star - Keep It True XXIIIEine relativ junge Band sind BLOOD STAR aus Salt Lake City, aber mit einem durchaus bekannten Gesicht. Jamison Palmer ist vor allem von seiner Aktivität bei VISIGOTH alles andere als unbekannt. 2020 veröffentlichten BLOOD STAR ihre erste Singles, welche 2023 in das Album „First Sighting“ mündete.
Das Quartett um Sängerin Madeline Smith entert nach der sich im Laufe des Festivals immer wiederholenden Ansage die Bühne und legen mit „Tortured Earth“, der B-Seite der ersten Single „The Fear“ los. Die Halle in Lauda-Königshofen ist eine Mehrzweckhalle, wie sie vor allem im vergangenen Jahrtausend normal waren. Folglich ist auch die Umgebung passend Old-School, genauso wie der Sound. Die baulichen Gegebenheiten lassen im Prinzip keinen Sound wie in einem Konzertsaal zu, liefert aber dafür perfektes 80er Jahre Feeling.
“All For Nothing”, “Fearless Priestess”, “No One Wins”, “Cold Moon”, “Going Home” und “Wait To Die”: Sechs der acht Songs vom neuen Album präsentieren BLOOD STAR. Klassischer Heavy Metal geht immer und passt perfekt als Opener. Aber auch ein Cover mit „Wild Child“ von W.A.S.P. hat die Truppe am Start. Die Single „Fear“ beendet das 45-minütige Set von BLOOD STAR. Der Auftritt sorgt dafür, dass die Scheiben und T-Shirts der Band am Merch schnell ausverkauft sind.
SANHEDRIN sind viel zu früh auf der Bühne
Galerie mit 11 Bildern: Sanhedrin - Keep It True XXIIIGerade vor ein paar Wochen noch auf dem Hell Over Hammaburg 2023, heute auf dem Keep It True XXIII und anschließend auf Tour. SANHEDRIN scheint es in Deutschland zu gefallen. Der aktuelle Longplayer stammt aus dem Jahr 2022 und nennt sich „Lights On“.
Sängerin Erica Stoltz und ihre beiden Mitstreiter liefern die bekannte energetische Show zwischen Hard Rock und Heavy Metal. „Riding On The Dawn“ vom Debüt “A Funeral For The World” eröffnet das circa 45-minütige Set, wo das Trio insgesamt 10 Songs performt. Die Hälfte der Nummern stammt vom 2022er Werk, wovon der Titeltrack oder „Scythian Women“ gut ins Bein gehen. Die frühe Uhrzeit ist ein Problem, genauso wie die bereits geschilderten Wartezeiten. Die Halle ist gut gefüllt vor der Bühne, aber noch nicht im hinteren Bereich. Trotzdem liefern Stoltz und Co. den bekannten starken Auftritt und erspielen sich neue Fans.
MEZZROW sorgen für thrashige Klänge
Galerie mit 15 Bildern: Mezzrow - Keep It True XXIIIEine Combo, welche Jahrzehnte in der Versenkung verschwunden war sind MEZZROW aus Schweden. „Then Came The Killing“ aus dem Jahr 1990 war bis vor wenigen Tagen der einzige Longplayer der Band. Mit drei der damaligen Protagonisten veröffentlichen MEZZROW am Keep It True-Wochende „Summon Thy Demons“.
Bei Bands, welche seit 30 Jahren eigentlich wenig, bis gar keine größeren Referenzen haben, schwimmt immer eine gewisse Skepsis mit, ob die Performance noch passt. In der Liste der ehemaligen Bands der Musiker sind Namen wie HEXENHAUS, WACHENFELDT, HULKOFF, NIGHTRAGE oder AEON zu finden, sodass eine gewisse Erwartungshaltung geschürt wird. Dazu sind Musiker aus Skandinavien in der Regel technisch sehr versiert aufgrund der Ausbildungsmöglichkeiten in der Schule.
Was die Herren auf der Bühne abliefern, erinnert an 90er Jahre Thrash der Marke TESTAMENT und Co. Die Töne der Bay Area scheinen sehr großen Einfluss auf MEZZROW zu haben. „King Of The Infinite Void“ vom zur Veröffentlichung anstehenden Album eröffnet den Gig. Erwartungsgemäß mischen die Herren den mehr als 30 Jahre alten Output mit dem neuen Album. Jeweils vier Nummern der Werke zeigen Sänger Uffe Pettersson in guter Verfassung. Wer auf Bay-Area-Thrash steht, sollte mal in die beiden Werke von MEZZROW reinhören oder sich einfach das Konzert vom Keep It True XXIII ansehen.
SMOULDER und die schwerttragenden Frauen
Galerie mit 13 Bildern: Smoulder - Keep It True XXIIIDurch den kurzfristigen Ausfall von WYTCHFINDE bekommen SMOULDER einen zweiten Slot auf der Hauptbühne des Keep It True XXIII. Die Menschen, welche gestern bereits vor Ort waren, stehen natürlich auch heute in den ersten Reihen. Insgesamt wird es erstmalig richtig voll in der Halle. Die Lobeshymnen für das neue Album und der starke gestrige Auftritt haben sich herumgesprochen.
Zunächst scheint Sängerin Sarah Ann auf der großen Bühne zu versinken. Die Band muss sich erstmal auf der großen Bühne zurechtfinden. Das klappt aber von Minute zu Minute besser. Das Set beinhaltet mit „Shadowy Sisterhood“ anstatt „Warrior Witch Of Hel” eine Veränderung. Ansonsten hat das Quintett an der Reihenfolge gedreht. „The Sword Woman“ wandert in Richtung Ende des Sets und liefert die Überraschung des Auftritts. Drei weitere Damen betreten mit Schwertern ausgestattet die Bühne. Amy Lee Carlson von SÖLICITÖR füllt die Bühne fast allein, doch dazu später mehr. Dazu gesellen sich Erica Stoltz von SANHEDRIN und BLOOD STAR-Sängerin Madeline Smith. Die vier Damen geben zum Ende des Songs ein imposantes Bild ab und sorgen für mächtig Stimmung im Publikum. Der Schlusspunkt ist wie am Vortag „Ilian Of Garathorm”.
Die großen Bühnen sind SMOULDER noch nicht gewöhnt. Mit der Kreativität und Dynamik von Sarah Ann ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Band auch auf Bühnen dieser Größenordnung zu Hause sein wird. Der heutige Gig kommt nicht ganz an den Auftritt vom Vortag heran, wo die Intensität noch stärker spürbar war.
Die NWoBHM kommt mit SWEET SAVAGE auf das Keep It True XXIII
Galerie mit 10 Bildern: Sweet Savage - Keep It True XXIIIWer sich fragt, wo denn der Old-School-Heavy-Metal am heutigen Festivaltag bleibt, der wird von SWEET SAVAGE abgeholt. Die Band aus Nordirland hat mehr als 40 Jahre Bandgeschichte auf dem Buckel inklusive Auflösungen und Neugründungen. Mit Sänger und Bassist Ray Haller ist noch ein Zeitzeuge von den Alben „Killing Time“ und „Rune“ aus den 90ern heute dabei.
Das Trio rockt gekonnt seine alten Dinger, gehen aber nach dem Auftritt von SMOULDER etwas unter. Viele Metalheads scheinen sich eine Verschnaufpause zu gönnen. Neun Songs liefert das Trio am heutigen Tag in der circa 45-minütigen Spielzeit. Neben den bereits genannten Alben steuert das 2011er Release Regeneration drei Nummern bei. Die Highlights setzen die Herren an den Anfang und an das Ende. „Eye Of The Storm“ und „Killing Time“ sind die wohl bekanntesten Nummern der Band. Mit „Bang!“ Gibt es einen Vorgriff auf das kommende Release. Einen Termin für die Veröffentlichung gibt es jedoch noch nicht.
Eine One-Man-Show mit Unterstützung – Willkommen bei GRIFFIN
Galerie mit 16 Bildern: Griffin - Keep It True XXIIIEtwas seltsam wirkt die Bandbesetzung von GRIFFIN. Tatsächlich gibt es aktuell ein Bandmitglied mit dem ehemaligen METAL-CHURCH-Sänger William McKay. Da McKay nicht alle Instrumente zeitgleich bedienen kann und am Ende nur den Gesang beisteuert, besteht die Live-Band GRIFFIN vor allem aus Gastmusikern. Dabei sind allerdings einige bekannte Gesichter, wie zum Beispiel der ehemalige MANILLA-ROAD-Drummer Andreas Neuderth. Dazu gesellen sich Mario Lang, Holger Ziegler und Eric „Kalli“ Kaldschmidt, die mit Neuderth bei ROXXCALIBUR aktiv sind.
Der Output von GRIFFIN liegt vor allem in den 80ern mit „Flight Of The Griffin“ und „Protectors Of The Lair“. Offiziell existiert die Band auch erst wieder seit 2023 mit dem genannten Bandmitglied. Bei der Kombination aus Sänger plus Live-Unterstützung kann die Abstimmung nicht perfekt funktionieren. Der Auftritt wirkt wie McKay plus Begleitband, was im Endeffekt korrekt ist, aber für ein Konzert nur bedingt förderlich.
Zehn Tracks liefert das Quintett und verteilt die Songs gerecht auf beide Alben. Dazu kommen zwei Songs von den Demos, welche bereits vor den beiden Alben veröffentlicht worden sind. Was für SWEET SAVAGE gilt, gilt auch für GRIFFIN. Der Funke will nicht so von der Bühne auf das Publikum springen wie zum Beispiel bei SMOULDER.
Die Überraschung des Tages heißt TYRANT
Galerie mit 13 Bildern: Tyrant - Keep It True XXIIIDer Bandname TYRANT taucht bei einer Recherche unzählige Mal auf. Bei der Band, welche heute auf der Bühne zu bewundern ist, handelt es sich um TYRANT aus Deutschland. Die Herren hatten in den 80ern mit Werken wie „Mean Machine“ oder „Fight For Your Life“ einige Erfolge. Für 30 Jahre verschwand TYRANT von der Bildfläche. 2020 erfolgte die Neugründung beziehungsweise Wiederbelebung der Band um Sänger Jürgen „Kerrmit“ Kerner. Drei weitere aktuelle Bandmitglieder waren in den 80ern ebenfalls bereits bei TYRANT aktiv, jedoch nicht durchgängig. Ein neues Gesicht mit Ingo Autenrieth übernimmt die Gitarre.
Bei Bands, welche 30 Jahre inaktiv waren und nach der Pandemie einige Auftritte hinlegten, jedoch kein neues Material kreiert haben, ist Skepsis angebracht. Allen Skeptikern geben TYRANT aber auf der Bühne die Antwort und legen eine Perfomance hin, welche vor Spielfreude nur so strotzt.
Das Album von 1984 steht im Mittelpunkt des Sets und Songs wie „Making Noise And Drinking Beer“ gehen auch fast 40 Jahre später noch ab. Neues Material haben die Herren ebenfalls am Start: „Wham Bam“ im 80er Jahre Style macht dabei eine hervorragende Figur. „Wanna Make Love“ ist der Schlusstrack unter einem sehr gelungenen Gig des Quintetts, der entsprechend vom Publikum abgefeiert wird.
HALLOWEEN fokussieren sich auf Showelemente
Galerie mit 16 Bildern: Halloween - Keep It True XXIIIAus den USA kommen HALLOWEEN und haben für heute das komplette Album „Don’t Metal With Evil“ angekündigt. Die Bühne ist auf HALLOWEEN getrimmt. Ein paar Horrormasken hängen herum und die Herren setzen vor allem auf das Showelement. Der im Horroroutfit auftretende Sänger Brian Thomas hantiert mit den Masken oder mit einer Art Vorhang auf der Bühne. Die Spielereien wirken allerdings ein wenig unausgegoren. Das gilt auch für das Gitarrenspiel. Natürlich wollen HALLOWEEN old school klingen. Technisch wirkt der Gig, als wären die Herren in den 80er Jahren stehen geblieben.
Acht Nummern vom 1985er Werk präsentieren das Quartett. Dazu gesellen sich einige Songs, welche bisher nur als Single veröffentlicht wurden („She’s A Teaser“) oder auf Demoversionen zu finden sind („Black Skies“). Insgesamt wirken Halloween etwas überfordert mit der großen Bühne und den technischen Möglichkeiten. Von ihren Hardcore-Fans wird die Truppe trotzdem abgefeiert.
VISIGOTH werden zu Metal-Göttern beim Keep It True XXIII
Galerie mit 14 Bildern: Visigoth - Keep It True XXIIIIm Vorfeld des Keep It True XXIII gab es vor allem Diskussionen um den Co-Headliner am Donnerstag. Die im Verhältnis zu anderen Bands junge Truppe um Sänger Jake Rogers hat den Zuschlag erhalten. Gerade einmal zwei Longplayer hat das Quintett veröffentlicht, welche aber mehr als nur Beachtung gefunden haben. „The Revenant King“ und „Conqueror’s Oath“ wurden nahezu mit Lob überschüttet und VISIGOTH rutschte bereits beim Hell Over Hammaburg 2020 im Billing weit nach vorne.
Um es kurz zu machen: VISIGOTH krönen sich auf dem Keep It True XXIII zu den Metal-Göttern des Festivals. Was Rogers und seine Mitstreiter für eine Performance auf die Bühne bringen, lässt vielen Menschen die Kinnlade runterklappen. Mit „Silver And Steel“ hat die Band von der ersten Note den Laden vollends im Griff. „By steel, by silver, I slay like a wolf in the night” schallt durch die vollbesetzte Halle. Band und Publikum steigern sich von Minute zu Minute weiter. VISIGOTH und das Publikum spielen und toben sich während des Konzerts nahezu in einen Rauschzustand.
„Blood Sacrifice“, „Hammerforged“ oder „Outlive Them All“: Band und Publikum verschmelzen und gehen ab wie die berühmte Schmitz Katze. Zu erwähnen ist, dass Rogers unter MS leidet und trotzdem eine nahezu unglaubliche Energie auf die Bühne bringt. In den ersten Reihen stehen auch die Sängerinnen von SMOULDER und SÖLICITÖR, schwertschwingend und feiernd. Musiker sind halt auch Fans. Eine Stunde dauert der Abriss von VISIGOTH und endet mit „The Revenant King“. VISIGOTH-Sprechchöre in den kurzen Pausen und eine Stimmung der allgemeinen Glückseligkeit hängt über dem Keep It True XXIII.
Menschen mit einer Vorliebe für episch angehauchten Metal sollten die Chance nutzen und sich VISIGOTH unbedingt live ansehen. Wenn Rogers und seine Mitstreiter gesund bleiben wird diese Band ihren Weg machen.
Setlist VISIGOTH:
- Steel And Silver
- Blood Sacrifice
- Hammerforged
- Outlive Them All
- Abysswalker
- Dungeon Master
- Traitor’s Gate
- Mammoth Rider
- The Revenant King
SODOM = old school Set angekündigt und super old school Set geliefert
Galerie mit 15 Bildern: Sodom - Keep It True XXIIIÄhnlich wie bei VISIGOTH war im Vorfeld die Diskussion bezüglich SODOM. Die Band spielt sowieso an jeder Steckdose, was sollen die denn auf dem Keep It True XXIII? Für Fans aus Deutschland ist das korrekt. SODOM hat aber nicht nur langjährige Fans in Deutschland. Gerade aus Nord- und Mittelamerika sind heute viele Menschen mit einem SODOM-Shirt auszumachen. Dass die mittlerweile zum Quartett angewachsene Band von ihrem Repertoire auf das Keep It True passt, das steht außerhalb jeder Diskussion.
Wer SODOM in den vergangenen Monaten live sehen konnte, dem wurde von Tom Angelripper und Co. ein Old-School-Set um die Ohren gehauen. Für den Auftritt beim Keep It True XXIII kündigt die Band ein Old-School-Set an. Die Erwartungen sind vor Konzertbeginn eher gering und die Wahrscheinlichkeit, dass die Herren ihr Standardset herunterspulen, groß. Dazu der starke Auftritt von VISIGOTH direkt davor, da können Angelripper und Co. doch niemals mithalten, oder?
Auch SODOM haben sich für das Keep It True XXIII etwas einfallen lassen. „Witching Metal“, „Equinox“ oder „Let’s Fight“: SODOM buddeln Old-School-Zeug aus, welches eigentlich schon lange in der Versenkung verschwunden war. Das Konzert entwickelt sich mehr zu einem Blackend-Thrash-Gig und Angelripper röhrt wie ein Uhrwerk. Mit „Leave Me in Hell“ zeigen SODOM ihre Beeinflussung. VENOM war an der Entwicklung von SODOM bestimmt nicht unschuldig.
Natürlich lässt sich vorzüglich über die handwerklichen Fähigkeiten der Herren streiten. Wer SODOM bucht oder sich anschaut, der erwartet keine filigrane Saitenarbeit. Da gehen Riffs mal daneben oder der Gurt von Angelripper reißt. Ob die Herren Blackfire und Angelripper im gesetzten Alter ihren nackten Oberkörper präsentieren müssen ist ebenfalls ein Diskussionspunkt. Fest steht, dass SODOM genau das auf dem Keep It True XXIII liefern was angekündigt wurde. Ein Old-School-Set, geradeaus und direkt ins Gesicht, mit Songs aus den 80er Jahren.
Setlist SODOM:
- Obsessed By Cruelty
- Sodomy And Lust
- Witching Metal
- Equinox
- Nuclear Winter
- Agent Orange
- Let’s Fight
- Tired And Red
- Christ Passion
- Blasphemer
- Leave Me In Hell
- The Conqueror
- Outbreak Of Evil
- Remember The Fallen
- Bombenhagel
Einige Minuten nach Mitternacht endet der musikalische Teil des ersten offiziellen Festivaltags. Die meisten Menschen zieht es in die Unterkünfte, wahlweise in die Hotels oder Ferienwohnungen oder auf den Campingplatz. Mittlerweile ist es regnerisch in Lauda-Königshofen und das Abfahren von den Parkplätzen erweist sich an einigen Stellen als Herausforderung. Wer noch nicht genug hat, kann in einem nur wenige Meter entfernten Sportheim die tägliche After-Show-Party genießen.
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