Fallen Hearts Of Europe 2016
Ein Abend mit Katatonia, Agent Fresco und Vola
Konzertbericht
Kollegin Kostudis wohnte einer im weitesten Sinne progressiven Veranstaltung in Leipzig bei, die schon aufgrund jeder einzelnen Band den Weg aus der Landeshauptstadt wert gewesen wäre: KATATONIA touren nach Veröffentlichung ihres Albums „The Fall Of The Hearts“ mit AGENT FRESCO und VOLA durch Europa. Trotz dieser skandinavischen Trinität bewegt man sich im Täubchenthal noch beinahe komfortabel – der Saal ist gut gefüllt, die Ränge aber leer. Womöglich reicht die Luft bis zum Ende. Die Vorfreude steigt!
VOLA eröffnen den Abend pünktlich. Trotz Asger Myginds schnurrenden Stimme und hochatmosphärischer Titel wie „The Same War“ mag der Funke aber nicht vollends überspringen. Liegt es an der Snare, die zunächst alles zuscherbelt? Oder stört einfach die verbesserungswürdige Beleuchtung? Die ins Backstage führende Tür weist unromantisch den Fluchtweg aus – sicherheitstechnisch mag das vorteilhaft sein, lässt die Bühne allerdings wie einen Nebenschauplatz wirken. Die Kollegin zwingt sich zur Ignoranz und Konzentration auf das wunderbare Wesentliche. Augenscheinlich erfolgreich, denn der unvermittelte Abgang der Dänen nach 30 Minuten sorgt für erneute Irritation. Huch, schon Schluss?!
Während des nachfolgenden Auftritts von AGENT FRESCO erbarmt sich ein Crewmitglied – Tür zu, Stimmung da. Die Isländer sorgen unter anderem mit „See Hell“, „Dark Water“ und „Eyes Of A Cloud Catcher“ für kurzweilige 40 Minuten. Ein prüfender Blick auf die umstehenden Gäste offenbart, dass hier ähnlich empfunden wird. Überhaupt, so bestätigt auch die fachliche Auswertung innerhalb der Dresdner Reisegruppe, sind diese ziemlich entspannt. Bis auf einen(!) vehement und bisweilen zu exhaltiert gröhlenden Mithörer waren keine Einschränkungen zu verzeichnen.
Nach dieser gelungenen Vorarbeit betreten nun die Dusterrockurgesteine KATATONIA die Bühne und decken mit Titeln wie „Serein“, „Teargas“, „Dead Letters“, „Evidence“ sowie „My Twin“ und „July“ in den Zugaben einen Großteil ihrer beachtlichen Diskografie ab. Umstehende vollbärtige Mannen singen ergriffen und inbrünstig mit. Die Kollegin analysiert das eigene aufsteigende Wohlgefühl und befindet, dass daran vor allem der Gegensatz von wuchtigem Sound und Jonas Renkses ebenso unaufgeregtem wie eindrucksvollem Gesang schuld ist. Nach beinahe anderthalb Stunden fasst der Ausruf des Publikumsnachbarn das Dargebotene treffend zusammen: Der Knaller! Ja, das war es in der Tat.
Interessante Alben finden
Auf der Suche nach neuer Mucke? Durchsuche unser Review-Archiv mit aktuell 37295 Reviews und lass Dich inspirieren!
Kommentare
Sag Deine Meinung!