Kataklysm
Kataklysm
Konzertbericht
Kaum eine Zentimeter Spielraum gab es vor der Bühne, las die Mannen um Fronthüne Maurizio die Bretter betraten. „Revenge Is A Meal Best Served Cold“ quoll es aus den Boxen und die Fans wussten, was sie erwartet: amtliches Ausrasten zum Opener „Like Angels Weeping“! KATAKLYSM hatten das Karlsruher von der ersten Sekunde im Griff und starteten einen gut neunzigminütigen Triumphzug. Im Vorfeld des Konzertes verbreitete sich das Gerücht, es würden verstärkt Songs aus den Anfangstagen gespielt werden, praktisch eine Art Best-Of-Setlist zum 15-jährigen Bestehen; aus dieser Ankündigung wurde zum Leidwesen einiger Fans nichts, Interforen ließen die Spekulation aufkommen, man habe im Hause KATAKLYSM nicht mehr genügend Zeit gehabt, die Songs zu üben. Sei’s drum, der Großteil der Fans wollte aktuelle Songs hören und das bekamen sie auch: der Bärenanteil der Setlist rekrutierte sich aus den letzten drei Alben, die ersten drei Alben wurden komplett nicht berücksichtigt, von den beiden darauffolgenden gab es jeweils ein Stück zu bestaunen.
Und so moshte sich Karlsruhe zu Nackenbrechern wie „As I Slither“, „Illuminate“ oder „Crippled And Broken“ ins Nirwana. Brüllwürfel Maurizio thronte mit gewohnter physischer Präsenz über der bangenden Meute und feuerte die Massen an. In dem recht niedrigen Raum wirkte der Riese noch breiter und größer (er konnte mit der Hand die Decke von der Bühne aus berühren). Die Saitenfraktion ließ sich ebenfalls nicht lumpen und zerstreute meine Zweifel, ob man den mit nur einer Gitarre genug Druck machen könne, recht schnell. Ja, es funktioniert! Weiter ging es auf der „Road To Devastation“, vorbei am „Manipulator Of Souls“, Auge in Auge mit dem „Ambassador Of Pain“ und dem Krieg, zielstrebig zum Live-Abräumer schlechthin: „Shadows & Dust“. Man mag von den Kanadiern halten, was man will, aber diesen Song sollte man unbedingt einmal live erlebt haben. Da bleibt kein Kopf still, die Glieder zucken zu den mächtigen Midtempobeats, kein Chance zu Entrinnen! „To Reign Again“ war dann der finale Nackenschlag, mit dem KATAKLYSM ein erschöpftes und ausgelaugtes Publikum in die noch junge Nacht entließen.
Daumen hoch für einen gelungenen Konzertabend, bei dem alles stimmte: faire Preise (Eintritt, Merchandise und Getränke), gute Bands verschiedener Couleur und ein friedlich feierndes Publikum. Bravo!
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