Kadavar
For The Dead Travel Fast Tour 2019
Konzertbericht
Stuttgart, 27.11.2019 – LKA Longhorn
„Und was machst du morgen Abend?“
„Ich fahre mit PABST nach Stuttgart und spiele dort einen Song lang Schellenkranz.“
Was sich etwas absurd anhört, ist der Einstieg in den Konzertbericht, denn auch das Berliner Trio PABST lässt sich am heutigen Abend beim ersten Song von einem Freund der Band auf dem Schellenkranz und dem Keyboard begleiten. So wie er sich in seinem gelben BAD BRAINS-Shirt hinter dem Minikeyboard mit seinem Schellenkranz bewegt, scheint er aber schon Banderfahrung in einer Metalcore-Band gesammelt zu haben.
Galerie mit 19 Bildern: Pabst - For The Dead Travel Fast Tour 2019 in KölnAber zurück zu PABST – haben diese sich vielleicht nach diesem Pabst benannt? – die nach dem ersten Song verbliebenen drei Musiker spielen in ihren dreißig Minuten irgendwas zwischen Indie-Rock und Post-Grunge. Für die KADAVAR-Freunde müssten eigentlich zu wenige harte Riffs vorhanden sein, aber PABST werden trotzdem gut angenommen und pendeln damit irgendwo zwischen KADAVAR und den LEONIDEN, bei denen sie im Oktober Vorgruppe waren.
HÄLLAS? Schwedens achtes Weltwunder
Nicht jedes Cape macht einen Batman und nicht jeder Hype ist gerechtfertigt. Vor dem Konzert hörte man nur HÄLLAS hier, HÄLLAS dort und v.a. die Träger von Tennissocken zu hochgekrempelten Jeans drängen vor die Bühne um Schwedens achtes Weltwunder zu sehen. Mittlerweile sind auch alle Zuschauer eingetrudelt und die Entscheidung vom LKA die Halle bei der Hälfte abzuhängen, ist durchaus gerechtfertigt.
Voll ist es lange nicht, aber so herrscht wenigstens kein großes Gedränge vor der Bühne. Denn eigentlich muss man ganz vorne stehen um HÄLLAS gut zu sehen. Die Beleuchtung ist etwas spärlich und wenn man sich nicht mit der Musik der fünf Herren auskennt, ist es auch schwierig dieser zu folgen, v.a. wenn man wegen KADAVAR hier ist und harte Riffs erwartet. 70er Psychedlic Rock – Hippie Mucke – verächtlich oder lobend? Das sei jedem selbst überlassen, aber auch Stuttgart feiert die Schweden an diesem Mittwoch ab und mehr kann man nicht erwarten.
KADAVAR riechen gar nicht faulig
Arbeitsbedingt sind einige der Bands an mir vorbeigegangen, die in den Jahren 2014 bis 2016 durchgestartet sind und darunter waren auch KADAVAR: So sehe ich heute die Berliner zum ersten Mal und alle Vorschusslorbeeren werden ihnen gerecht.
Sofort steigen sie in ihren 90minütigen Set ein und setzen zwischendurch nur für kurze Ansagen ab. Auch auf irgendwelche wilden Bühnenelemente wird verzichtet, hinter der Band stehen nur senkrechte Neonröhren, die die Bühne farbig beleuchten. Wenn man solche Songs wie KADAVAR hat, kann aber auch nicht viel schief gehen. Das Trio post und rockt einfach um die Wette und das Publikum geht mit. Trotz des nur halb gefüllten Saals sind bald die ersten Leute nass geschwitzt. Es geht um die Musik und darum diese live überzeugend umzusetzen. Da gibt es auch 2019 in dem Genre kaum eine bessere Band als KADAVAR.
Setlist KADAVAR:
- The End
- The Devil’s Master
- Evil Forces
- Into The Wormhole
- Living In Your Head
- Black Sun
- Demons In My Mind
- The Old Man
- Into The Night
- Die Baby Die
- Long Forgotten Song
————————– - Children Of The Night
- All Our Thoughts
- Come Back Life
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