Job For A Cowboy
The Black Dahlia Murder

Konzertbericht

Billing: Job For A Cowboy und The Red Chord
Konzert vom 2007-12-05 | Röhre, Stuttgart

Metal Blade schicken mit THE RED CHORD, JOB FOR A COWBOY und THE BLACK DAHLIA MURDER gleich drei ihrer Rennpferde gemeinsam auf Tour. Ein ansehnliches Package, das in der geruhvollen Vorweihnachtszeit für jeden (extremeren) Geschmack etwas bereithält. Erstaunlich viele – man bedenke, dass THE HAUNTED / MUNICIPAL WASTE vor ein paar Monaten nur knapp 50 Personen hinter dem Ofen hervor locken konnten – haben den Weg in die Stuttgarter Röhre gefunden. Gute Voraussetzungen also für einen prächtigen Konzertabend.

Von der ersten Sekunde an rammen THE RED CHORD dem noch nicht auf Betriebstemperatur gefahrenen und recht perplex dreinschauenden Auditorium jäh und ohne Vorwarnung die Schädeldecke ein. Der Startschuss ist gefallen: Die Verstärker auf Ultimo getrimmt, bis zur oberen Schmerzgrenze und darüber hinaus, husten sie enthusiastisch Abertausende von irrwitzigen Noten aus sich heraus wie ein hyperventilierender Asthma-Patient. Durch die Hirnhaut, über die Großhirnrinde bis hin zum sensomotorischen Zentrum wühlen sie sich, bescheren einem jeden seinen ganz individuellen Höllentrip.

Ihre aktuelle Scheibe „Prey For Eyes“ ist ein deutliches Zeichen gegen die Gleichschaltung. Andere Bands können weiterhin Breakdowns an schnelle Parts reihen und das dann Song nennen. THE RED CHORD drohen nicht im Sumpf der gebleckten Einheit zu versinken, ihnen gelingt es überdies, diesen Dualismus zwischen zähen Riffs und hektischen Frickeleskapaden geschickt als dramaturgisches Spannungsmoment in ihren Sound zu integrieren. Sie brüten, wälzen und planieren, halten für einen Moment konzentriert inne, um erneut rasend loszustacheln. Knüppel-Hits wie das grandiose „Dread Prevailed“ und das tickernde „Send The Death Storm“ offenbaren durch die musikalisch differenzierte Umsetzung eine geradezu kompromisslose Stilvielfalt. Wenn dieser wütende Haufen einmal nicht wie unter Starkstrom durch die Röhre hastet, wieselt er flink und behände, mit beeindruckender Eleganz – keineswegs minder vehement.

Im Zentrum steht indes fraglos das beängstigend präzise Drumming von Brad Fickeisen, der beinahe spielend auch das entrückteste Hyperbreak, den abgefahrensten Beat aus seinen adrenalinschwangeren Muskeln pumpt. Zusammengehalten werden die wohl kalkulierten Brüche und Arrangement-Ideen von den kräftigen Würgeschreie Guy Kozowyks; hier haben wir es mit einem absoluten Ausnahme-Fronter zu tun. Lediglich der bullige „Backpacker-Guy“, der ihm während „Hospice Residence“ das Mikro entreißt, könnte ihm an diesem Abend als wetternder Berserker den Rang ablaufen. Bereits nach ein halber Stunde hat man die Zielflaggen passiert und schließt erschöpft mit „Pray For Eyes“ einen durchtriebenen und aufregenden Gig.

Job For A Cowboy

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25.12.2007

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