J.B.O.
färben die Hansestadt pink
Konzertbericht
J.B.O. färben die Bühne pink
Lange lassen J.B.O. nicht auf sich warten. Die Bühne wurde vorher schon gut vorbereitet und so geht es um kurz nach 21 Uhr mit dem Titeltrack des aktuellen Werkes, „Planet Pink“, los. Das Lied, das eine Neu-Interpretation des 90er-Hits „I’m Blue“ von EIFFEL 65 ist, zündet beim anwesenden Publikum direkt und die Band hat sichtlich Spielfreude nach den zweieinhalb Jahren Berufsverbot, wie Gitarrist und Zweitsänger Hannes G. Laber Holzmann es nennt.
Zu Beginn des Konzertes fokussieren sich J.B.O. auf Material ihres aktuellen Albums, das sie mit den Songs vom Vorgängerwerk „Wer lässt die Sau raus?!“ mischen. Gerade der Titeltrack des letztgenannten Albums ist ein wahrer Garant für Mitmachspielchen (er basiert auf „Who Let The Dogs Out“ von den BAHA MEN) und das lassen sich die Blödel-Barden natürlich nicht nehmen. Ganz am Puls der Zeit ist dabei Sänger und Gitarrist Vito C., der ebenjenes Spielchen live zu Instagram streamt, was er kurz mit Facebook verwechselt. Aber letztlich gehört das ja sowieso alles zusammen.
Nachdem das Publikum tapfer die neueren Stücke durchgestanden und dabei nicht gelitten hat, ist es mit „Bolle“ aber endlich an der Zeit für „alten Scheiß“, Originalton der Band. Dabei bleibt es natürlich nicht. Neben einem Medley aus Stücken, die J.B.O. schon bei ihrem ersten Konzert im Jahr 1989 gespielt haben (da war Hannes erst 7 und Vito erst 5, da er jünger ist!), kommen natürlich auch die Bandklassiker „Gänseblümchen“, „Ein guter Tag zum Sterben“ (natürlich mit massiver Publikumsbeteiligung) und „Verteidiger des Blödsinns“ nicht zu kurz. Die neuere Ära der Band wird mit Stücken wie „I Don’t Like Metal“, „Vier Finger für ein Halleluja“ und den Stücken der „Deutsche Vita“-Scheibe „Alles nur geklaut“ und „Ich will Spaß“ abgedeckt.
Kurz vor Ende des Hauptsets wird es ungewohnt ernst bei J.B.O., denn so ganz kommentarlos wollen die Spaß-Metaller die aktuelle Lage der Welt nicht an sich vorbeiziehen lassen. In seiner Rede stellt Hannes ganz richtig fest, dass die Menschen in der Ukraine nichts davon haben, wenn J.B.O. ihre Deutschlandtour wegen des Krieges absagen würden. Sie haben natürlich nichts direkt davon, wenn ein Musiker auf der Bühne seine Solidarität bekundet, aber es sei wichtig, und da hat er vollkommen Recht, dass es nicht ungesagt und unbeachtet bleibt, dass Krieg in all seinen Formen immer schrecklich ist. Und dann spielen sie eine Cover-Version von NEIL YOUNGs „Rocking In The Free World“, also eine echte, mit Original-Text ohne Verballhornung. Ein starkes Statement der Band, das sehr gut ankommt.
Nach zwei Zugabenblocks und weit über zwei Stunden Spielzeit verabschieden sich J.B.O. mit „Ein Fest“ von den Bremerinnen und Bremern und Zugereisten aus dem Umland und entlassen ein verschwitztes Publikum in die milde Nacht. Das Konzert war ein voller Erfolg. Auch wenn bei solch einer langen Karriere immer irgendwelche Songs im Set auf der Strecke bleiben.
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