IX. Wave Gotik Treffen

Konzertbericht

Konzert vom 2000-06-09 | , Leipzig

Tja, was soll ich zu Borknagar noch sagen ? Es dürfte keinen überraschen, daß die Mannen um I.C.S. Vortex keine Mühe hatten, das Zelt im Handumdrehen vollzubekommen. Ebensowenig hat es mich überrascht, dass das Qualitätsniveau der Songs absolute Oberklasse war. Kurz – grossartiges Konzert, das so ziemlich jeden begeistern konnte. An dieser Stelle verabschiedete ich mich für diesen Tag aus dem Melodic-Death Zelt und verbrachte meine Zeit damit, die Auftritte von Marduk und Immortal anzusehen und mich in den diversen Locations auf der Agra rumzutreiben, um ein wenig vom Festival selbst zu sehen. Freundlicherweise hatte sich mein Mitfestivalbesucher Boris bereiterklärt, mir sein Eindrücke von Opeth und Samael zu notieren. Opeth zog mit ihrer Musik enorm viele Leute ins Zelt, die starke Begeisterung zeigten. Das lag womöglich an der extravaganten Melange aus hartem Death und melancholischen Klängen. Dass die Stücke verhältnismässig lang waren, schien keinen zu stören. So sind eben Opeth, und den Fans gefiels. Sehr überzeugend waren die Spielfreude und das technische Können der Band, da ihre Stücke mehr als komplex sind. So waren die Leute angeheitzt und bereit für den Headliner Samael. Bei Blitz und Donner traten jene als Headliner des Abends auf die Bühne des bis zum Einlass gefüllten Zeltes. Ein Schelm, wer denkt, dass das Zelt nur wegen des inzwischen wieder aufgekommenen Regens so brechend voll war. Samael boten eine ausgewogene Mischung aus den Alben „Passage“ und „Eternal“. Aus diesen beiden Scheiben pickten sie konsequent die Ohrwürmer heraus, was dem Publikum sichtlich gefiel. So wurden sie gebührend gefeiert, obwohl sie keinerlei Worte an die Fans richteten. Diese schmerzte das herzlichst wenig, denn die Stücke wurden einwandfrei dargeboten und der mit „Passage“ eingeschlagene und mit „Eternal“ fortgesetzte Weg scheint sehr gut anzukommen. Sodann war der Abend im Zelt auch schon gelaufen. Ach, ihr fragt euch jetzt, was mit der angekündigten Metal Disco war ? Die wurde nach einigen Minuten aus irgendwelchen Gründen beendet. Auf Nachfrage teilte mir auch jemand diese Gründe mit, aber um ehrlich zu sein – ich war einfach zu platt, um mich jetzt noch daran erinnern zu können. Man verzeihe mir. Wie gesagt war ich während des Opeth/Samael Gigs unter anderem in der Halle, um Marduk zu begutachten. Geil, Geil, Geil ! Es war ein tolles Erlebnis, Marduk auf der riesen Bühne bei einem dermassen perfekten Sound zu sehen. Eigentlich hatte ich ja erwartet, dass sich nur eine Minderheit in der Halle einfinden würde, während der Grossteil bei der dann doch etwas eingängigeren Mucke von Opeth verweilt – weit gefehlt. Es war die Hölle los. Hunderte von Leuten sahen, wie Marduk eine, in meinen Augen, perfekte Show abzogen. Die ohnehin guten Songs schlugen live wie eine Granate ein. Besonders vor den Boxen, wo ich mir ein Plätzchen ergattert hatte, ging der Sound durch Mark und Bein. Ich hätte nie gedacht, dass Marduk live eine solche Magie und Faszination erzeugen können… wow. Die darauf folgenden Immortal konnten nochmal mehr Publikum in die Halle ziehen. Ich kann mir nicht helfen, aber ich fand Marduk dann doch beeindruckender. Trotzdem war die Atmosphäre bei Immortal noch etwas intensiver. Die Songs sassen punktgenau und wurden von den Zuschauern tierisch abgefeiert. Abbath brauchte nur ein Wort zu sagen – und die „Immortal“ Sprechchöre gingen los. Leider wurde die Geduld des Publikums unnötig auf die Probe gestellt. Mitten im Konzert wurde die Show für mehrere Minuten unterbrochen, ohne irgendeinen Grund zu nennen. Ungeduldig wie ich bin habe ich mich nach etwa 15 Minuten auf den Weg zu diversen anderen Veranstaltungen gemacht und als ich zurückkam… nunja, was soll schon gewesen sein – Ende. Ich kenne leider die Gründe für die Auszeit nicht, aber ich vermute mal, dass Immortal ihr Geld haben wollten, so wie die meisten anderen Bands, die am Samstag gespielt haben. Falls ich damit falsch liege, verbessert mich bitte.

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29.06.2000

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