Interpol
live im Zenith, München

So! INTERPOL! Mit großer Sorge erfüllte mich im Vorfeld die Neuigkeit, dass, wegen der großen Ticketnachfrage, die Show vom Kesselhaus in das Zenith verlegt wurde. Ich war zwar nie zuvor im Kesselhaus, aber mieser als das Zenith kann es einfach nicht sein. Wobei, die Halle als solche ist ja sehr schön. 100 Jahre alt, Denkmalgeschützt, alte Eisenbahnerhalle mit prächtigen Stahlträgern, etc. Leider aber berühmt/berüchtigt wegen ihrer miesen Akkustik und somit für Rockkonzerte gänzlich ungeeignet. Fassungsvermögen des Zeniths: etwa 5.500 Leute. Da soviele Leute ja nun nicht zu erwarten waren, hoffe ich noch darauf, das wenigstens einige Teile der Halle mit Molton abgehängt werden. Leider bewahrheitete sich dies nicht, obwohl die schätzungsweise 2.500 anwesenden Fans den Stahlblock nur mäßig füllen. Schall-Schepper-Lärm –> Hallo!

Blickt man sich auf dem Parkplatz um, so fällt schnell auf, dass dies heute für einen Umkreis von gut 500km die einzige INTERPOL-Show ist. Nummernschilder aus ganz Bayern/Baden Württemberg und sogar aus dem Vogtland gibt es zu sehen. Grundsätzlich eine sympathische Indiecrowd trudelt hier ein, viele Frauen, insgesamt der Altersschnitt vielleicht etwas höher als gewöhnlich, die meisten sind so zwischen 25-35 würde ich mal sagen.

An der Halle angekommen, spielt bereits die Vor-„band“, in Form von MATTHEW DEAR. Bei Myspace fand ich das Ganze ja noch irgendwie merkwürdig bis mies, halt so gar nicht meins und somit hielt sich der Druck, hier auf jeden Fall pünktlich sein zu wollen, auch in Grenzen. Interessanterweise funktioniert das live plötzlich ganz prächtig. Meine Begleitung bezeichnet den Sound als Samba-Version von DEPECHE MODE und liegt damit irgendwie ganz gut… Abgefahrenes Zeug, sogar eine Trompe ist am Start, sehr unterhaltsam und originell. Herr Dear liegt Stimmungsmäßig irgendwo zwischen gelangweilt, souverän und charmant. Ist aber auf jeden Fall jederzeit Herr der Lage. Das Publikum dankt es ihm und spendet reichlich Applaus.