In Flames
Live In Ludwigsburg 2011
Konzertbericht
In Flames
Galerie mit 20 Bildern: In Flames - In Flames - Ludwigsburg 2011Doch unverhofft geschieht das Wunder: Der IN FLAMES-Soundmensch beweist ein extrem gutes Händchen und liefert einen überragenden Sound ab, der noch dazu das perfekte Lautstärke-Niveau trifft. Hier kann man die Gehörgänge Tampon-frei auf die ordentlich Druck machende Band richten, ohne dass man dies am nächsten Tag bereuen muss. Gerade in der Arena erlebt man das nicht allzu oft. Somit trifft eine der intensivsten Live-Bands überhaupt also auch noch auf perfekte Rahmenbedingungen. Ein legendärer Konzertabend also?
Für mich auf jeden Fall! Nachdem ich IN FLAMES zuletzt vor vier Jahren gesehen hatte, bin ich wieder extrem heiß auf die Schweden. Und die haben mit „Sounds Of A Playground Fading“ ein starkes neues Album im Gepäck, das mit immerhin acht Stücken prominent auf der Setlist vertreten ist. Besonders freut mich, dass sich darunter auch das extrem groovige, poppige und doch unkonventionelle „Liberation“ befindet. Das Stück sticht auch aus der Live-Setlist deutlich heraus und zeigt, dass IN FLAMES alles andere als auf Nummer sicher gehen wollen.
Natürlich muss man auch die großen Klassiker nicht missen. Und so erreicht die Stimmung bei „Trigger“, „Swim“, „The Quiet Place“ und „Cloud Connected“, vor allem aber beim unverzichtbaren „Only For The Weak“ bis in die hintersten Ränge Siedetemperaturen. Unfassbar, wie viel intensiver die auf Platte bereits brillianten Stücke live rüberkommen! Das liegt unter anderem natürlich am routinierten Zusammenspiel der fünf Musiker. Auch „Neuling“ Niclas Engelin hat seinen Platz im Bandgefüge gefunden, so dass ich den wegen seiner Alkoholprobleme ausgestiegenen Jesper Strömblad heute überhaupt nicht vermisse.
Als besonders redselig war mir Frontmann Anders Fridén bislang nicht im Gedächtnis geblieben. Umso überraschter bin ich heute darüber, wie sehr er den Kontakt zum Publikum sucht, einzelne Leute direkt anspricht und dabei teilweise provozierend, aber stets unterhaltsam Sprüche klopft. Da kann man auch über seinen neuen Look hinwegsehen und ihm das wenig stilsichere Trucker-Käppi verzeihen. Als das Haupthaar noch länger war als der Bart, fand ich ihn jedenfalls optisch deutlich ansprechender.
Was IN FLAMES beherrschen wie kaum eine andere Band, ist die kontinuierliche Steigerung während des Konzerts. Die fantastische Lichtanlage mit den höhenverstellbaren Traversen schafft ein sich ständig veränderndes Bühnenbild, wodurch sich ein tragfähiger Spannungsbogen vom ersten bis zum letzten Lied spannt. Statt alles Pulver bereits am Anfang zu verschießen, werden sämtliche Flammen- und Pyro-Effekte für das Ende der Show aufgespart und machen den Rausschmeißer „Take This Life“ zum visuellen Höhepunkt des Abends. Folgerichtig gibt das Publikum hier noch einmal alles und macht sich anschließend entsprechend müde und erschöpft, und doch tief befriedigt auf den Heimweg.
Setlist IN FLAMES:
- Sounds Of A Playground Fading
- Deliver Us
- All For Me
- Trigger
- Alias
- Colony
- Swim
- The Hive
- The Quiet Place
- Where The Dead Ships Dwell
- Fear Is The Weakness
- Come Clarity
- Ropes
- Darker Times
- Liberation
- Only For The Weak
- Delight And Angers
- Cloud Connected
- The Mirror’s Truth
- Take This Life
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Sehr gutes Review, Full ACK in allen Punkten 🙂