In Extremo
In Extremo

Pünktlich um 21:15 bestiegen In Extremo das Schiff und eröffneten die Fahrt treffend mit ’Raue See’. Dabei thronte Das Letzte Einhorn hinter einem Steuerrad, während Drummer Morgenstern seine Kessel auf einem Holzschiff postiert hatte, welches die gesamte hintere Bühne einnahm. Die „Rasend Herz“ bekam schnell Wind in die Segel, erste Pyros wurden gezündet und so standen Gothic-Schwarzheimer, Metalheads und das normale Rock-Publikum bereits nach dem ’Spielmannsfluch’ kollektiv Kopf. Tausende Kehlen, die „Es regnet Blut“ grölen – das gibt es sonst wohl nur auf dem Terrorzellen-Weltkongress. „Was soll man sagen? Einen wunderschönen guten Abend hier in Berlin! Und danke für den herzlichen Empfang.“

Die ersten Sekunden von ’Horizont’ wurden mit „Hey-hey-hey“-Rufe bedacht. Der Mittelteil wurde durch Klatschen, Kreischen und „Hey-Hey-Hey“-Rufe begleitet. Am Ende wurden Wellen zu einem Meer der Begeisterung. „Danke schön, ihr lieben Menschen!“ Einige der lieben Menschen bildeten inzwischen einen recht brauchbaren Moshpit, um ’Vänner Och Frände’ gebührend abzufeiern. Da der Abend von einigen Kameras begleitet wurde, gab es halt selbstredend auch die eine oder andere Seltenheit zu beklatschen. Von „Verehrt Und Angespien“ wurden außerdem noch ’Ich Kenne Alles’ und ’Herr Mannelig’ dargeboten. Die Stimmung in der Halle beruhigte sich zwar zur Mitte des Sets etwas, aber im Endeffekt pegelte sie höchstens zwischen den Prädikaten gut und ausgezeichnet. Bis in hintersten Ecken wurde gesungen und gejubelt was die Ausdauer hergab. Selbige wurde allerdings durch bereits erwähnte Sauna-ähnliche Bedingungen arg strapaziert. Da half auch kühle Luft nicht mehr, die selten genug zu erhaschen war. Aber wo sonst wird selbst Security-Personal mit einem warmen Applaus bedacht?