Ill Nino
Ill Nino
Konzertbericht
Und wieder ein ausverkauftes Konzert in München. Anders als beim Paganfest nur zwei Tage zuvor lag dies bei ILL NINO jedoch nicht an einem großen Interesse für das Konzert, sondern an der gewählten Halle. Das 59:1 ist ein sehr kleiner, aber nicht wirklich feiner, Club im Herzen von München, der an diesem Abend in erster Linie durch Unfähigkeit glänzte.
Wie angekündigt begann der Einlass gegen 20:30 Uhr und das 59:1 füllte sich recht schnell. Die Wartezeit bis zum für 21:30 Uhr angesetzten Konzertbeginn wurde ungewöhnlicher Weise nicht durch eine Vorband überbrückt, was bei einem Preis von 17 Euro zzgl. VVK-Gebühren in einem so kleinen Club nicht nur unverschämt ist sondern über kurz oder lang auch zu Ungeduld im Publikum führte.
Nachdem ILL NINO gegen 21:45 Uhr immer noch nicht auf der Bühne waren, machte sich zusehends Unmut im Publikum breit und der kurz vor 22:00 Uhr beginnende Soundcheck besserte die Laune nicht im Geringsten. Der ein oder andere wies auf Grund der fortgeschrittenen Stunde darauf hin, dass es Montag Abend ist und manche am nächsten Tag arbeiten müssten.
Kurz nach 22:00 Uhr hatte das Warten endlich ein Ende und ILL NINO drängten sich auf die für sechs Personen doch recht kleine Bühne. Innerhalb von eineinhalb Stunden spielten sich die Herren von der anderen Seite des großen Teichs durch eine interessante Mischung aus alten und neuen Songs, die den meisten Wünschen des Publikums gerecht wurde. Aufgelockert wurde das Programm zusätzlich durch ein Medley aus „Rock You Like A Hurricane“ und „We’re Not Gonna Take It“ sowie eine Drum Session, die sozusagen die Halbzeit des Konzertes markierte.
Da es im 59:1 außerordentlich heiß war, verteilten die Bandmitglieder großzügig ihre Wasserflaschen ans Publikum und hin und wieder wurde auch mal ein Handtuch in die erste Reihe gereicht, um sich den Schweiß von der erhitzten Stirn wischen zu können. Nur die Flasche mit dem Alkohol wollte Sänger Cristian mit der Begründung „I need this“ nicht ins Publikum reichen.
ILL NINO lieferten im Grunde genommen eine gute Show ab, während der sie durchgehend auf das Publikum eingingen, permanent Plektren verteilten und zwischen den Songs fleißig die ihnen entgegen gestreckten Hände abklatschten.
Nach der Show verteilte das ILL NINO Team die zum Teil sehr zerfetzten Setlists und weitere Plektren an die wartenden Fans. Wer lange genug ausharrte konnte von fast allen Bandmitgliedern Autogramme ergattern und ein paar Worte mit ihnen wechseln.
Leider wurde das von Seiten der Band eigentlich gute Konzert durch einige negative Aspekte überschattet. Zum einen störte die unnötige Wartezeit vor Beginn des Konzertes, die laut Diego auf eine Entscheidung des Clubs zurückzuführen war. Warum man im 59:1 beschlossen hat, den Beginn des Konzertes auf 22:00 Uhr zu verschieben ist mir allerdings rätselhaft, da der Club bereits um 21:30 Uhr voll und das Konzert ohnehin ausverkauft war. Zum anderen schmälerten die immer wieder auftretenden technischen Probleme das Konzerterlebnis. Nicht nur, dass Cristians Mikrofon sehr schlecht eingestellt war und man den Gesang oftmals nur erahnen konnte, auch die Percussion-Instrumente von Danny waren nicht optimal aufgebaut, so dass ständig jemand auf die Bühne laufen musste um etwas zurechtzurücken oder festzuschrauben.
So schön kleine Locations auf Grund der „Wohnzimmeratmosphäre“ für Konzerte auch sein mögen, das 59:1 konnte mich an diesem Abend nicht überzeugen.
Setlist:
If You Still Hate Me
Te Amo I Hate You
What You Deserve
I Am Loco
Corazon Of Mine
God Save Us
The Alibi Of Tyrants
Compulsion Of Virus and Fever
Drum Session
This Is War
When It Cuts
Rumba
How Can I Live
Finger Painting
Cleansing
Liar
What Comes Around
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