Icon of Coil
Konzertbericht
Kurz nach Erscheinen ihrer Seren EP gastierten die norwegischen Senkrechtstarter Icon of Coil an einem verregneten Donnerstag Abend im Heidelberger Schwimmbadclub. Dort hinzugehen war natürlich Pflicht, denn mit ihrem Debutalbum „Serenity is the devil“ veröffentlichte das Trio gleich einen echten Hammer und wird seitdem in einem Atemzug mit den Genregrößen VNV Nation und Apoptygma Berzerk genannt. Der Andrang hielt sich leider etwas in Grenzen und etwa 100 Leute (ich kann schlecht schätzen, vielleicht waren es auch mehr) versammelten sich vor der Bühne. Bühnenbild gabs keins, rechts und links je ein Synthie für Christian Lund und Sebastian Komor, vorne tobte sich der gut aufgelegte Andy LaPlegua aus. Immer in Bewegung und voller Energie und Leidenschaft schaffte es der Frontmann das Publikum zu begeistern, was bei Krachern wie „Former Self“, „Regret“ oder „Shallow Nation“ auch nicht besonders schwer war. Auch die neue Version von „Situations like these“ von der Seren EP, sowie der neue Track „Come alive“ durften nicht fehlen und wurden mit großer Begeisterung aufgenommen. Höhepunkt war jedoch „Floorkiller“, ein Song der sich zur Icon of Coil-Hymne entwickeln könnte und der vielleicht bisher stärkste Song der Norweger. Überraschung des Abends war eine Coverversion des Front 242-Klassikers „Headhunter“, ebenfalls gelungen und hoffentlich bald in irgendeiner Form auf CD erhältlich. Icon of Coil spielten fast alle ihre Songs, was nach etwas über 1 Stunde zur Folge hatte, dass die Band trotz intensiver Zugabeforderungen schlicht und ergreifend keine weiteren Tracks mehr spielen konnte, da ihr Repertoire erschöpft war. Andy LaPlegua bot verzweifelt an, schonmal gespielte Songs nochmal zu spielen und versprach beim nächsten Auftritt ein paar neue Songs mitzubringen. Sauer dass nichts mehr gespielt wurde war aber eigentlich keiner der Besucher und so wurde die Band unter großem Applaus verabschiedet. Starke Songs, tolle Live-Stimmung, sympathische Band … wenn Icon of Coil so weitermachen, stehen sie vor einer großen Zukunft.
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