Helloween
United Forces Tour
Konzertbericht
Während die Republik im Schnee versinkt, geben sich die Power-Metal-Götter aus Hamburg heute im Allgäu die Ehre und besuchen Kempten im Rahmen der United Forces Tour. Die Big Box ist natürlich voll und das Ambiente mit der Theater-Tribüne etwas ganz besonderes. Während HAMMERFALL den rund 3.000 Besucher*innen ordentlich einheizen, sitzen wir aufgrund der Witterungsverhältnisse noch im Auto und kommen im Schneckentempo gerade rechtzeitig zum HELLOWEEN-Intro in der Halle an.
HELLOWEEN unvereint
Im Vorfeld hatte die Band bereits verkündet, dass Michael Kiske für die heutige Show krankheitsbedingt ausfällt. Einerseits ehrt es die Hamburger natürlich, dass sie den Fans eine weitere Verschiebung nicht zumuten wollten, andererseits wäre die Vereinigung aller Musiker das Hauptanliegen dieser Tour gewesen. Aber eines vorweg: Andi Deris wird dem Job als (fast) alleinunterhaltender Sänger absolut gerecht und hätte man sich nicht lange auf Kiske eingestellt, man würde kaum merken, dass er fehlt.
Eine Setlist, die sich gewaschen hat
Natürlich geht auch heute der Opener “Skyfall” derart unter die Haut, dass man heulen möchte. Nur selten werden heutzutage solche Melodien komponiert. Während der Drumriser von einem gewaltigen, illuminierten Kürbiskopf umrahmt wird, wechseln sich im Repertoire der Band Klassiker und ein paar neue Stücke ab. Bei altgedienten HELLOWEEN-Anhängern bleibt kein Auge trocken, wenn “Eagle Fly Free”, “Future World” und “Dr. Stein” frenetisch mitgesungen werden. Auch Kai Hansen darf das Mikro als Leadsänger nutzen, was natürlich bei den ganz alten Schinken wie “Save Us” und dem Medley aus “Metal Invaders/Victim Of Fate/Gorgar/Ride The Sky” bestens harmoniert.
Aber auch die neuen Stücke vom aktuellen Album “Helloween” fügen sich gut in die Setlist ein. Auch wenn “Mass Pollution” und “Best Time” nicht zuletzt vom Wechselgesang der Herren Deris und Kiske auf dem Album brillieren, verlieren sie am heutigen Abend kaum etwas von ihrer Wucht. Am Ende führen HELLOWEEN eben ausnahmslos starke Songs live auf, die höchstwahrscheinlich mit jedem Sänger funktionieren würden. Den Abschluss bildet natürlich “I Want Out” und lässt ein mehr als begeistertes Publikum zurück. Und auch wenn gerade ein unglaublich energiegeladener, an die Jugend erinnernder Konzertabend beendet wurde, drückt man eine kleine Träne weg. Noch schöner als Michael Kiske intoniert niemand “Once they killed his monster, when it went into a trap…”
Setlist:
01. Skyfall
02. Eagle Fly Free
03. Mass Pollution
04. Future World
05. Power
06. Save Us
07. Metal Invaders/Victim Of Fate/Gorgar/Ride The Sky
08. Heavy Metal (Is The Law)
09. Forever And One (Neverland)
10. Best Time
11. Dr. Stein
12. How Many Tears
13. Perfect Gentleman
14. I Want Out
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