Hell over Hammaburg
Der große Livebericht zum Hell Over Hammaburg 2014
Konzertbericht
HETROERTZEN
Im Anschluss demonstrieren uns die mittlerweile in Schweden ansässigen Chilenen HETROERTZEN, wie einfach es ist, die Gunst eines Publikums zu verspielen: Ein abermals bis zum Erbrechen vollgestopftes Marx wartet auf die orthodoxen Black Metaller, die bereits 20 Minuten im Verzug sind – und dann erstmal in aller Seelenruhe ihr Fünf-Minuten-Intro spielen. Zweimal. Denn beim ersten Mal saßen die Mönchskutten und die venezianischen Masken wohl noch nicht, die Kerzen auf der Bühne waren auch noch nicht angezündet. Immerhin bemüht sich beim zweiten Durchlauf des Intros dann auch mal die Band auf die Bühne, Sänger Kæffel (anti-)segnet mit Weihräuch und Kelch bewaffnet die Bühne, seine Mitmusiker und das Publikum … und dann geht’s nach einer gefühlten Ewigkeit endlich los. Mittlerweile sind aber bereits einige gegangen, es steht sich um Längen bequemer, und ein weiterer, nicht ganz kleiner Teil des Publikums macht während des ersten Songs schon klar, dass das Warten das nicht wert war. Ergo: HETROERTZEN schaffen es innerhalb von nur zwei Intros und einem Song, das Marx von ganz voll auf vielleicht gerade eben so halb voll herunterzuspielen. Und obwohl der atmosphärische, mit sakralen Gesängen und allerlei okkult-satanischer Show ausgestattete Black Metal eigentlich gar nicht schlecht klingt und bei einem Teil des Publikums auch gut ankommt, bleiben die Reaktionen verhalten: wenig Applaus, wenig Begeisterung, wenige Leute, die ganz bis zum Ende bleiben.
(Stephan Möller)
SATAN
Als die Veteranen zum Abschluss die Bühne entern, geht bei mir nicht mehr viel. Der Rest des Auditoriums gibt sich aber glücklicherweise professioneller, füllt die große Halle und feiert SATAN von Beginn an. Das Stimmungslevel vom Auftritt des ATLANTEAN KODEX kann mindestens gehalten werden; hätte ich so gar nicht erwartet. Respekt.
Galerie mit 16 Bildern: Satan - Hell Over Hammaburg 2014Der traditionelle NWOBHM-Stoff mit zum Teil regelrecht thrashiger Schlagseite bei den Gitarren kommt hervorragend an, Klassiker und Aktuelles werden gleichermaßen abgefeiert und Sänger Brian Ross, auch keine 18 mehr, hat kurz vor Mitternacht auch das höchste Sirenen-Falsett noch souverän und ohne jeden Wackler drauf. Ein würdiger Abschluss des Geschehens in der Markthalle.
(Marek Protzak)
FAUSTCOVEN
Man weiß nicht, ob es daran liegt, dass in der Markthalle parallel die britischen Achtziger-Jahre-Legenden SATAN als Headliner spielen, oder daran, dass die Band kurzfristig den Slot mit BEEHOVER tauschen musste, weil einer der Musiker seinen Flug verpasst hatte, oder daran, dass es einfach schon spät ist und sich im Marx durch die Verzögerung bei HETROERTZEN nochmal eine halbe Stunde draufaddiert hat – auf jeden Fall ist es im Marx dafür, dass man FAUSTCOVEN nur alle Jubeljahre mal live zu sehen bekommt, nicht so voll wie erwartet. Die Band jedoch lässt sich nichts anmerken und zockt ihren Bastard aus Black und Doom Metal mit jeder Menge Spielfreude unter die Leute, besonders Sänger Gunnar Hansen weiß mit roter Henkersmaske auf der Bühne und viel Posing zu unterhalten. So voll wie bei anderen Bands des Tages wird es zwar trotzdem nicht mehr, aber die Leute, die da sind, feiern die Band, die begleitet von viel Applaus das Festival beschließen darf.
(Stephan Möller)
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