Hell over Hammaburg
Der große Livebericht zum Hell Over Hammaburg 2014
Konzertbericht
BÖLZER
Und gleich die erste Band des Tages ist richtig, richtig gut. Lasse ich mir zumindest sagen, denn in den kleineren Knapp-300-Leute-Saal im Marx passen vielleicht ein Drittel der Leute rein, die ein Ticket für den heutigen Tag haben. Anstehen ist also angesagt, wer zu spät kommt, kommt nur noch abgezählt rein, wenn wer anderes rauskommt. Das war zwar angekündigt, ist aber trotzdem schade. Nach nur fünf Minuten fragt schon jemand hinter mir: „Kriege ich dann jetzt hier mein Geld zurück?“
Galerie mit 5 Bildern: Bölzer - Hell Over Hammaburg 2014BÖLZER selbst klingen von draußen zumindest interessant, ein angestrengter Zehenspitzenblick über die Leute hinweg sagt: Aha, zwei Leute, Schlagzeuger und Sänger/Gitarrist. Normalerweise ist das interessant, heute aber nichts Besonderes, weshalb man wirklich mehr von der Musik hätte hören müssen. Die, die später wieder rauskommen, erzählen aber, dass es geil war.
(Stephan Möller)
CORSAIR
Den Reigen eröffnet auf der großen Bühne die junge Gang CORSAIR. Deren Stil ist zwar älter als alle vier Bandmitglieder zusammen, die geschickt arrangierten Songs können dadurch aber einiges an der noch etwas sparsamen Ausstrahlung auf der Bühne wettmachen.
Galerie mit 8 Bildern: Corsair - Hell Over Hammaburg 2014Markenzeichen sind einerseits die permanenten Twin-Leads, die gern mal in klassische Duelle zwischen der Gitarristin auf der einen und ihrem männlichen Gegenstück auf der anderen Seite mit ausgewachsenen Soli münden. Und andererseits der harmonische Gesang, dessen erste Stimme wechselnd übernommen und der ansonsten gern zwei- oder gar dreistimmig vorgetragen wird. Musikalisch und technisch ist hier alles topp, die Band hat eine große Zukunft vor und am Ende des Auftritts ebensolchen Applaus hinter sich.
(Marek Protzak)
MANTAR
Dann betreten die Lokalmatadore MANTAR (die erst vor kurzem für THE OATH ins Billing gerutscht sind) das abermals bis zum Bersten gefüllte Marx. Es ist jetzt schon ziemlich heiß und extrem voll – und als wäre das Atmen nicht schon schwer genug, wird auch noch die Nebelmaschine den ganzen Gig über ohne Unterbrechung laufen gelassen. Was die Show angeht, ist das jedoch ein Glücksfall, denn in Nebel gehüllt und mit einer Atmosphäre, die die Schweißtropfen von der Decke regnen lässt, lassen die beiden Hamburger keinen Zweifel daran, dass es verfickt nochmal noch heißer geht.
Galerie mit 3 Bildern: Mantar - Hell Over Hammaburg 2014Auch MANTAR sind nur mit Schlagzeug und Gesang/Gitarre anwesend und entfachen ein Inferno aus Doom Metal, Punk, Rock’n’Roll, Black-Metal-Feeling und – auch, wenn die Band ihre Musik nicht so genannt haben will – Sludge. Die Songs sind hässliche Kotzbrocken, die aber Dank ihrer Eingängigkeit trotzdem Spaß machen, der Gesang geht durch Mark und Bein und der Sound will nicht schön, sondern laut und brüllend sein – und so gibt es, auch Dank der Umgebungsfaktoren, nur ein Wort, um den Auftritt MANTARs zu beschreiben: höllisch!
(Stephan Möller)
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