Heaven Shall Burn
Fuck Easter Festival

Konzertbericht

Billing: Amorphis, Heaven Shall Burn, Hypocrisy und Soilwork
Konzert vom 2006-04-13 | Markthalle, Hamburg

Amorphis

Sie wurden von allen heiß erwartet, hunderte Arme reckten sich in die Luft, als die ersten Töne des Intros erklangen. Nach unendlich scheinenden drei Minuten, traten sie dann endlich auf die Bühne: Amorphis! Mit großem Jubel und Applaus wurden sie empfangen. Überall war das altbekannte Metalzeichen – die Teufelshand – zu sehen. Doch auch einige überraschte Gesichter konnte man in der Menge entdecken, als das Licht auf die Bandmitglieder fiel. Anscheinend hatten noch nicht alle mitbekommen, dass Pasi Koskinen nicht mehr der Frontmann bei Amorphis ist. An seine Stelle ist vor gut anderthalb Jahren Tomi Joutsen getreten. Der ein oder andere mag ihn aus der finnischen Band Nevergreen kennen. Mit ihrem aktuellen Album „Eclipse“ begeben sich Amorphis wieder auf den Weg zu ihrem Stil aus den 90ern. Klarer Gesang abgelöst von Growls, schwere Gitarrenriffs, zeitweise unterlegt mit Keyboard, Bass und Schlagzeug machen die Musik komplett. Der gut abgemischte Sound und die perfekt eingestellte Lautstärke machten den Gig zu einem Ohrenschmaus für die Fans. Die Finnen spielten ein abwechslungsreiches Set mit vielen neuen aber auch einigen alten Stücken. Tomi Joutsen lieferte der Meute eine großartige Show. Bei jeder Gelegenheit ließ er seine Dreadlock-Mähne kreisen, dass man dachte, ihm fällt jeden Moment der Kopf ab. Er war immer in Aktion, war mal links auf der Bühne, mal rechts, und häufig ganz nah an den Fans am Bühnenrand. Dieser Mann ist auf jeden Fall ein würdiger Ersatz für Pasi Koskinen. Eine Leidenschaft von Amorphis hat sich auch mit dem neuen Sänger nicht verändert: der Nebel. Manchmal waren die sechs Finnen gar nicht mehr zu sehen vor lauter Nebel. Dies schien aber niemanden zu stören, und so wurde unaufhaltsam vor der Bühne weiter gerockt.

Heaven Shall Burn


Soilwork

Die Monitorboxen der Markthalle wurden beim Auftritt von Soilwork auf eine harte Probe gestellt. Kaum waren die Schweden auf der Bühne, schon erklommen Sänger Björn, auch genannt „Speed“, und Bassist Ola Flink die Monitorboxen. Björn heizte der Menge vom ersten Augenblick an ordentlich ein. Mit erhobenen Armen stand er auf der Box und forderte die Fans auf, es ihm gleich zu tun. Ein Meer von Händen, Armen und dem „Teufelszeichen“ war zu sehen, unterlegt mit lautem Gröhlen, Schreien und Jubeln. Ola Flink stand dem Soilwork-Frontman in nichts nach. Immer wieder streckte er, auf der Monitorbox stehend, seinen Bass in die Höhe, um danach wie eine Kanonenkugel über die Bühne zu schießen, immer mit einem Grinsen im Gesicht. Dieser Bassist machte seinem Namen „Flink“ wirklich alle Ehre. Er war ständig in Bewegung und überall auf der Bühne präsent. Aber nicht nur fürs Auge, sondern auch für die Ohren war Ola Flink bestens wahrnehmbar. Sein Bass dröhnte kräftig aus den Boxen und setzte sich deutlich, aber nicht übertrieben, von den anderen Instrumenten ab. Man hört es Soilwork an, dass sie nicht erst seit kurzem zusammen spielen, alle Musiker ergänzen sich erstklassig. Leider war der Sound zu laut eingestellt, so dass ohne Ohropax ein Piepen in den Ohren garantiert war. Die Meute schien das aber nicht zu stören, sie moshten zu alten und neuen Songs ohne Unterlass. Soilwork spielten von ihrem aktuellen Album „Stabbing the drama“ unter anderem den Song „Stalemate“ und von ihrer 2002er Platte „Natural born chaos“ war zum Beispiel „The Bringer“ auf der Setliste. Zum Ende ihres Gigs amüsierte sich Sänger Björn noch über sich selbst und die Fans, als er in die Menge fragte: „Schwimmt ihr schon in Eurem eigenen Schweiß?“

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27.04.2006

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