Headbangers Open Air 2023
Der große Festivalbericht
Konzertbericht
Das Sommerfestival für die Anhängerschaft klassischer metallischer Spielarten ruft auch 2023 und feiert gleichzeitig sein 25. Jubiläum. Unter dem Motto „Der Garten Brennt“ sind beim Headbangers Open Air 2023 in diesem Jahr mehr als 25 Bands auf der kleinen Bühne in Brande-Hörnerkirchen zu erleben. Das Billing hat im Vergleich zu 2022 weit weniger kurzfristige Veränderungen erfahren. STRIKER, SATAN‘S FALL und FIFTH ANGELS haben aus diversen Gründen abgesagt, dafür ist unter anderem HOLY MOSES auf ihrer Abschiedstour nachgerückt.
Mittwoch, 26.Juli 2023
Der Auftakt erfolgt old school. Wer das Festival noch aus der Anfangszeit kennt, kann sich an die kleine Bühne im Garten vom Veranstalter Thomas Tegelhütter erinnern. Heute ist dieser Bereich Backstage, außer beim Warm Up. Vier Bands eröffnen die Sause auf der etwas verbauten Bühne, wo bei der Lightshow entsprechend Abstriche gemacht werden müssen. Der Auftakt und auch der weitere Verlauf des Festivals obliegt vor allem einer Band: VICIOUS RUMORS. Heute übernehmen Jeff Thorpe und Co. den Slot für SATAN‘S FALL. Die erste Band auf dem Warm Up des Headbangers Open Air 2023 ist jedoch THORIUM aus Belgien.
THORIUM starten das Headbangers Open Air 2023
Galerie mit 16 Bildern: Thorium - Headbangers Open Air 2023 Warm UpAus Flandern haben THORIUM den weiten Weg nach Schleswig-Holstein auf sich genommen und eröffnen pünktlich um 18 Uhr das Headbangers Open Air 2023. Seit 2016 existieren THORIUM und bewegen sich zwischen Heavy- und Power Metal. Zwei Longplayer und eine EP mit dem Namen „Bushido!“ haben die Herren bisher auf den Markt gebracht. Mit Dario Frodo ist ein etwas bekannteres Gesicht im Lineup der Band, der Gitarrist war einige Jahre bei OSTROGOTH aktiv. Dazu haben THORIUM offiziell keinen Drummer. Louis Van der Linden verließ die Band 2022. Aktuell verhaut Kjell De Raes als Live-Support die Felle.
„Empires In The Sun“, der Titeltrack des 2021er Release, eröffnet das Set. „Return To The Clouds” und “Where Do We Go” folgen. Der Sound benötigt etwas, passt aber nach einigen Minuten. Die Boxen stehen heute ebenerdig, sodass auf der Bühne mehr Platz für die Band ist. „Ostrogoth“ nennt sich ein weiterer Track, welcher natürlich zu einer Band aus Belgien passt. Das SAVATAGE-Cover „Hall Of The Mountain King“ sorgt für Interaktion zwischen dem bereits zahlreich vor der Bühne stehenden Publikum und der Band während des 45-minütgen Gigs, wo sich THORIUM den ein oder anderen neuen Fan erspielen können. Ein mehr als würdiger Auftakt des Headbangers Open Air 2023 endet unter großem Applaus der anwesenden Menschen, der Gig hat Spaß gemacht.
SPACE VACATION mit ehemaligen VICIOUS-RUMORS-Gitarrist
Galerie mit 21 Bildern: Space Vacation - Headbangers Open Air 2023 Warm UpAus den USA kommen SPACE VACATION und existieren seit 2008. Das bekannteste Gesicht ist der ehemalige VICIOUS-RUMORS-Gitarrist Kiyoshi Morgan. Immerhin fünf Longplayer haben SPACE VACATION in ihrer 15-jährigen Bandhistorie veröffentlicht. Ganz aktuell ist „White Hot Reflection“, welche seit April 2022 in den Plattenläden zu finden ist. Musikalisch geht es dort weiter, wo THORIUM aufgehört haben. US-Power-Metal umschreibt das Genre des Quartetts gut.
Wie bei THORIUM benötigt der Sound etwas, sodass „Reign In Hell“ für die Feinjustierung genutzt wird. Ab „Playing With Fire“ kommen die Herren gut aus den Boxen und mit „Transcending“ folgt der dritte Track vom aktuellen Album. Auch die älteren Songs wie „Live By The Sword“ inklusive Mitsingrefrain oder „More Is More“ finden Berücksichtigung im Set. Am Gesang von Scott Shapiro werden sich die Geister scheiden. Auf jeden Fall eine Stimme, welche nicht in jeden Gehörgang passt. Wie THORIUM und alle anderen Bands auf dem Headbangers Open Air 2023 haben SPACE VACATION 45 Minuten für ihren Auftritt, welcher einen Vorgeschmack auf den weiteren Verlauf des Abends gibt.
JAMESON RAID oder “Seven Days Of Splendour”
Galerie mit 14 Bildern: Jameson Raid - Headbangers Open Air 2023 Warm UpEs gibt den berühmt berüchtigten Begriff des „One Hit Wonder“. Auf die bereits 1975 gegründete Band JAMESON RAID trifft dieser Begriff bestens zu. Mit ihrer ersten EP und dem gleichnamigen Titeltrack “Seven Days Of Splendour” erspielten sich JAMESON RAID einen gewissen Bekanntheitsgrad in der NWoBHM. Wie so viele andere Bands dieser Zeit war 1982 jedoch Schluss. Seit 2008 ist die Band wieder aktiv und mit Sänger Terry Dark ist noch ein Zeitzeuge der Anfangszeit und der EP aus dem Jahre 1979 heute auf der Bühne zu erleben. Begleitet wird Dark von Neudi (ehemals MANILLA ROAD) an den Drums, Kalli Kaldschmidt an der Gitarre und Luud Tilly am Bass.
Eine Stunde Spielzeit haben Dark und seine Mitstreiter für den heutigen Gig. Neben der bekannten EP hat Dark 2015 eine LP mit dem Namen „Uninvited Guests“ veröffentlicht. 2021 gab es eine Zusammenfassung des alten Materials von High Roller Records mit dem Namen „Raiderstronomy“. Etwas überraschend ist der Start: Dark und Co. buddeln mit „I’m Not Waiting For You“ einen neuen Song aus, bevor mit „It’s A Crime“ auf die bekannte EP zurückgegriffen wird. „The Hypnotist“, „The Raid“ oder „Getting Hotter“, die frühen 80er Jahre schallen von der kleinen Bühne beim Warm Up des Headbangers Open Air 2023. Worauf warten alle Fans heute? Natürlich auf “Seven Days Of Splendour”, wo der Refrain von der gesamten Crowd mitgegrölt wird. Zum guten Schluss folgt „Straight From The Butchers“ und Dark zeigt, was als Sänger im gesetzten Alter alles möglich ist. Ein erstes Festival-Highlight endet gegen 21.30 Uhr.
VICIOUS RUMORS und das Problem mit den Sängern
Galerie mit 14 Bildern: Vicious Rumors - Headbangers Open Air 2023 Warm UpKurz nach dem Auftritt von JAMESON RAID kommt Geoff Thorpe auf die Bühne und erläutert die Situation von VICIOUS RUMORS. Eigentlich sind zwei Sänger für das Headbangers Open Air 2023 vorgesehen. Der ehemalige METAL-CHURCH-Sänger Ronny Munroe als der jetzt aktuelle Sänger der Band, sowie Gary St. Pierre, welche die erste LP „Soldiers Of The Night“ im Jahr 1985 eingesungen hat. Problem ist, dass weder Munroe noch St.Pierre an diesem Wochenende zu VICIOUS RUMORS stoßen werden. Thorpe und seine Mitstreiter müssen improvisieren, kündigen aber an, die beiden geplanten Sets auf jeden Fall durchzuziehen.
Nach dem Umbau steht ein Quartett auf der kleinen Bühne des Warm Up und Thorpe übernimmt den Gesangspart. Zumindest ist das der erste Eindruck, allerdings steigt genauso Drummer Larry Howe in den Gesang mit ein. Am Ende teilen sich Thorpe und Howe den Gesangspart, welcher natürlich nicht die Qualität eines Ronny Munroe besitzt. Gerade Howe kommt mit einer gehörigen Punk-Attitüde aus den Boxen.
Präsentiert wird eine Art Best-Of-Set mit dem Fokus auf der „Vicious Rumors“ aus dem Jahr 1990 (“Don’t Wait For Me”, “Down To The Temple”, “On The Edge”, “Ship Of Fools” und “World Church”). Aber auch die eigentlich erst für Freitag vorgesehene „Digital Dictator“ wird mit „Minute To Kill“ und „The Crest“ berücksichtigt, ebenso wie „Soldiers In The Night“ („Ride (Into The Sun)“ und der Titeltrack „Soldiers In The Night“). Den Song “Let The Garden Burn” widmet Thorpe sehr passend den Machern des Headbangers Open Air, und zu „Don’t Wait For Me“ kommen mit Stephen Goodwin und Kiyoshi Morgan zwei ehemalige VICIOUS RUMORS-Musiker für Bass und Gitarre mit auf die Bühne.
Unter den improvisierten Umständen ist die Gesangsperformance löblich, hat aber nicht die Qualität, welche ein Munroe zum Beispiel beim Keep It True 2023 auf die Bühne brachte. Gegen 23 Uhr endet das Warm Up des Headbangers Open Air 2023 mit der Frage, was und wie VICIOUS RUMORS am Freitag spielen werden. Für die Menschen auf dem Festivalgelände geht es wahlweise in die Unterkünfte in der Umgebung oder auf den Camp-Ground. Das Wetter hat bis auf ein paar Regentropfen ebenfalls mitgespielt, jedoch ist die Wetterprognose für die kommenden Tage nicht so erfreulich.
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Zu Coven 6669: Die Band hat mit Blessed is the Black eines der besten und ungewöhnlichsten Thrash Metal Alben veröffentlicht. Was u.a an der sehr wandelbaren Stimme von Sänger Clark liegt. Unbedingt anhören. Allerdings waren auf dem Headbaengers Open Air nur noch von damals der eine Gitarrist und der Drummer dabei. Ansonsten eine völlig andere Besetzung. U.a ein anderer Sänger was der Band nicht gut zu Gesicht stand. Deshalb der eher schwache Auftritt