Headbangers Open Air 2021
Festivalbericht zur Light-Version
Konzertbericht
Samstag, 24.07.2021
Die Anreise zum zweiten Tag gestaltet sich quasi wie am Tag vorher. Wer bereits am Freitag eingecheckt hatte, fährt mit Bändchen zu seinem Parkplatz und passiert anschließend den Eingang zum Infield. Einzig die Tagestickets werden bezüglich 3G und Ticket genauer unter die Lupe genommen.
BURNING setzen auf Rauch und NWoBHM (14 Uhr)
Galerie mit 17 Bildern: Burning - Headbangers Open Air 2021
Gegen 14 Uhr haben es noch nicht alle Besucher und Besucherin des Headbangers Open Air auf das Gelände geschafft. Das Quintett BURNING kommt aus der niederländischen Provinz Friesland und existiert seit 2013. Die Musiker sind bisher wenig in Erscheinung getreten und gehören zum Underground des Nachbarlandes. Musikalisch sind die Herren in den 80er und 90ern unterwegs und mischen zu der NWoBHM auch einige Tracks in Richtung Hard Rock. Herzstück des Sets ist das dreiteilige „Anthem For The Lost Souls“. Der Song hat eine Laufzeit von circa 15 Minuten und ist eine Art Mini-Konzept-Song. Der Sound ist nicht immer perfekt, so ist Sänger Hugo Koch teilweise nicht zu hören. Im Gegensatz zum Vortag besteht heute die Möglichkeit farblich animierten Rauch einzusetzen, wovon BURNING reichlich Gebrauch macht. Als Zugabe liefern die Herren mit „Princess Of The Night“ ein Cover von SAXON, welches erstmals für Stimmung in den noch dünn besetzten Reihen vor der Bühne sorgt.
SAD IRON mit wechselnden Rhythmen (16 Uhr)
Galerie mit 10 Bildern: Sad Iron - Headbangers Open Air 2021
Bereits seit Ende der 70er Jahre sind SAD IRON aus Nordholland aktiv. 1993 veröffentlichte die Band „Total Damnation“, der Durchbruch blieb allerdings aus. So lösten sich SAD IRON mehrfach auf und es dauerte bis 2012, ehe Gitarrist und Mitbegründer Bernard Rive einen neuen Versuch startete. Seit zwei Jahren ist die Bandbesetzung stabil und es wurde „Chapter II: The Deal“ veröffentlicht. Das Release ist mit fünf Tracks der Hauptbestandteil des heutigen Sets. Wie ihre Landsleute BURNING setzten auch SAD IRON vermehrt auf Rauch bei ihrem Konzert. Musikalisch bewegen sich die Herren grundsätzlich im klassischen Heavy Metal, wagen aber auch mal Ausflüge in Richtung Speed Metal, Thrash Metal oder Hard Rock. Mit „Demon’s Night“, „Prisoners“ und „We All Praise the Devil“ wird in der langen Historie der Band gewühlt. „Powerthrash“ beendet den Gig mit reichlich Tempo.
PYRACANDA erhöhen das Tempo (18 Uhr)
Galerie mit 10 Bildern: Pyracanda - Headbangers Open Air 2021
Aus dem Südwesten der Republik kommen PYRACANDA. Die Band existiert wieder seit 2019. Von 1987 bis 1992 war die bisher aktivste Zeit von PYRACANDA mit der Veröffentlichung von zwei Longplayern. Aus den 90ern sind mit Dennis Vaupel (Gitarre), Dieter Wittbecker (Bass) und Hansi Nefen (Gesang) drei Herren heute auf der Bühne zu finden. Die Band arbeitet an neuem Material, welches im Laufe des Jahres 2021 erscheinen soll. Für den heutigen Auftritt sind die beiden Werke aus den 90ern „Two Sides Of A Coin“ und „Thorns“ die Basis. So gibt es temporeichen Old-School-Thrash für Freunde von schnellen Rhythmen auf die Ohren. Sieben der zehn Tracks des heutigen Sets stammen vom 1990er Output „Thorns“, darunter sehr passend zum Zeitgeschehen „Don’t Get Infected“. PYRACANDA haben einen gewissen Hang zur Satire und Humor. Tracks wie „Top Gun“, welcher auf einen bekannten Film der 80er Jahre schielt, oder „Democratic Terror“, mit einem Seitenhieb in Richtung der politischen Vertreter der 90er Jahre, zeigen die Ausrichtung der Herren vor circa 30 Jahren.
AIRFORCE erinnern an die frühen Jahre von IRON MAIDEN (20 Uhr)
Galerie mit 10 Bildern: Airforce - Headbangers Open Air 2021
„Running Free“ dürfte einer der bekanntesten Tracks der frühen Phase von IRON MAIDEN sein. Bevor Cliff Burr die Drums übernahm, saß Doug Simpson am Schlagwerk und ist auf der 1980 erschienen Single „Running Free“ zu hören. Simpson gründete 1987 AIRFORCE, welche sich Anfang des neuen Jahrtausends auflösten. Seit 2008 sind AIRFORCE wieder aktiv, primär als Live Band mit Unterstützung des ehemaligen IRON-MAIDEN-Sängers Paul Di’Anno. Seit 2019 ist Flávio Lino für den Gesang zuständig und neben Konzerten erschien 2020 mit „Strike Hard“ der zweite Longplayer.
Die Engländer zeigen, mit welchen einfachen Mitteln Live-Musik funktionieren kann. Gut abgestimmte Instrumente und ein Sänger mit Ausstrahlung und Stimme. Da reichen Drums, Bass und Gitarre, um die anwesenden Damen und Herren bestens zu unterhalten. Für Erheiterung sorgt das in Teilen wandernde Drumkit. So muss der Gig nach kurzer Zeit unfreiwillig unterbrochen werden, damit alles wieder auf seinen Platz kommt. Musikalisch bewegt sich das Quartett zwischen der NWoBHM und Hard Rock. Neben Tracks aus dem aktuellen Album finden mit „Heroes“ oder „Why Hat It Comes To This“ auch Songs des 2016er Outputs „Judgement Day“ Berücksichtigung. Das Quartett liefert Spielfreunde in Kombination mit gutem Sound und sorgt für zufriedene Gesichter auf dem Infield.
STORMWARRIOR gehören zum Inventar des Headbangers Open Air (22 Uhr)
Galerie mit 11 Bildern: Stormwarrior - Headbangers Open Air 2021
Vor 21 Jahren standen STORMWARRIOR erstmals auf der kleinen Holzbühne in Brande-Hörnerkirchen. Seit dieser Zeit sind die Herren so etwas wie Stammgäste, welche unter anderem gemeinsam mit Kai Hansen vor einigen Jahren hier zu sehen waren. In den Anfängen agierten die Musiker unter Künstlernamen wie Thunder Axe. Diese Zeit haben Sänger Lars Ramcke und seine Mitstreiter hinter sich gelassen. Der Hang in Richtung nordischer Geschichten ist jedoch geblieben.
Der Opener „Signe Of The Warlorde“ greift überraschend auf die alten Tage der Band zurück und sorgt gleich für Stimmung unter den noch anwesenden Menschen. „Heavy Metal Fire“ und „The Axewielder“ folgen bevor zum neuen Album und „Norsemen (We Are)“ gesprungen wird. Ramcke und Mitstreiter drücken das Gaspedal kräftig durch, der Ansatz eines sich bildenden Moshpits wird jedoch frühzeitig von der Festival-Crew unterbunden. So werden Tracks wie „Thunder & Steele“, „Metal Legacy“ oder „Ódinn’s Warriors“ kräftig abgefeiert. Mit „Into The Battle“ biegt das Quartett und die Light-Version des Headbangers Open Air auf die Zielgerade. Der musikalische Schlusspunkt ist das fast 20 Jahre alte „Iron Prayers“ und nach dem letzten Ton verlassen STORMWARRIOR unter großem Applaus die Bühne.
Ein Konzert unter Bedingungen ist besser als kein Konzert
So enden zwei Tage Musik mit zehn Bands, die primär im klassischen Metal anzusiedeln sind. Der angekündigte Regen lässt sich Zeit bis nach Mitternacht, so dass neben der Musik auch das Wetter mitspielt. Bei Bands, Zuschauern und Veranstaltern bleibt als allgemeines Fazit „besser ein Festival unter Auflagen als kein Festival“. Mit Maske lässt sich schlecht Bier trinken und ausschweifende Moshpits oder Crowdsurfing sind nicht möglich. Nichts desto trotz haben sich viele Menschen ins richtige Leben getraut und in echt und ohne technische Hilfsmittel miteinander kommuniziert. Dieser Faktor dürfte neben der genossenen Musik ein wichtiges Erlebnis und ein großer Schritt in Richtung neuer Normalität sein.
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