Hatesphere
Dismember, Hatesphere
Konzertbericht
Nun war es an der Zeit, dass die Dänen HATESPHERE für ordentlichen Druck im LKA sorgten. Sicherlich war nicht nur ich gespannt, wie sich die Auswirkungen der Line-Up Wechsel auf das Auftreten der Band auswirkt. Die Thrasher ließen sich nicht zweimal bitten und legten gleich furios und massiv los, ohne Rücksicht auf irgendwelche Verluste. Überrascht nahm ich zur Kenntnis, dass sich HATESPHERE als homogene und absolut aufeinander eingespielte Einheit präsentierten. Wer hätte das nach all den Personalumstellungen in letzter Zeit gedacht? Nach den Abgängen von Schlagzeuger Anders Gyldenøh und Bassist Mikael Ehlert sowie, und was wohl erstmal viel schwerer wog, Sänger Jacob Bredahl, ist diese Leistung umso größer zu bewerten. Doch mit den Neuzugängen Dennis Buhl, Mixen Lindberg und dem erst 19jährigen Shouter Jonathan „Joller“ Albrechtsen hauen HATESPHERE mehr als amtlich auf die Mütze.
Die Show der Thrash Helden war wirklich sehr energisch, allen voran Jonathan war ständig in Bewegung, suchte den Kontakt zum Publikum und heizte dieses weiter an. Dabei zeigte das junge Energiebündel keinerlei Nervosität oder Unsicherheit, sondern schrie und brüllte voller Inbrunst die Textzeilen von der Bühne. Respekt! Ihre intensiven Brachialhymnen wie „Heaven Is Ready To Fall“, „Damned Below Judas“, „Bloodsoil“, „The Coming Of Chaos“, „Only The Strongest“ oder „Hate“ haben mit der neuen Besetzung absolut nichts von ihrer Kraft eingebüst und verfehlten ihre Wirkung nicht. Es kam richtig gut Bewegung in die vorderen Reihen der Fans, wo sich schnell Moshpits bildeten. Dass Dennis Buhl während des Spielens dann mal kurz einen Drumstick verlor, fiel da nicht weiter ins Gewicht.
Die absolut tight aufspielende Thrash Institution wirkte nicht nur sehr motiviert und sprühte vor Spielfreude, vielmehr konnte man in den Gesichtern der Musiker, in der Mimik als auch in der Gestik untereinander erkennen, wie viel Spaß die Burschen hatten. Vor allem Gitarrist/Songwriter Peter „Pepe“ Lyse Hansen wirkte sehr gelöst. Anscheinend stimmt die Chemie bei HATESPHERE, hoffen wir, dass das auch so bleibt! Die Messlatte war jedenfalls hoch gesetzt für die Headliner DISMEMBER. Direkt nach dem Auftritt sprang Bassist Mixen schnell wieder zum Merchandise-Stand, um sich weiter um den Verkauf zu kümmern. Ganz schön stressig! (Endres)
Langsam aber sicher näherte sich das Programm den Mainacts. Das LKA als voll zu bezeichnen wäre sicherlich übertrieben gewesen. Dennoch hatte sich mittlerweile eine gemütliche, überschaubare Menge vor der Bühne und auf den vielen Sitzgelegenheiten der Halle häuslich eingerichtet, die richtige Kulisse für die folgenden Jungs von HATESPHERE. Über den
„Gothenburg Death“ der Dänen kann man sicherlich geteilter Meinung sein. Das LKA-Publikum zumindest hatte die Antennen an diesem Abend auf eine positive Wellenlänge zur Gruppe eingestellt und belohnte deren musikalischen Bemühungen nun endlich auch mit einem kleinen Moshpit kurz hinter der ersten Reihe. Die bisherigen Auftritte der „Europa Burns Tour“ schienen die Band dabei schon gut auf Temperatur gebracht zu haben, Sänger Jonathan Albrechtsen war fast ausschließlich auf den Monitorboxen zu finden und die restlichen Bandmitglieder tauschten eifrig die Plätze und ließen die Rübe kreisen. Songs wie „The Sickness Within“ wurden vom Publikum dankbar aufgenommen, für Fans von HATESPHERE und ihrem Thrash-Death sicher ein gelungener Auftritt. (Andreas Moritz)
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