Hatesphere
Hatesphere

Die größte Räumlichkeit ist das Camelot wirklich nicht, aber trotzdem kündigten dem Cover nachempfundene Kreissägeblätter als Bühnendeko nun den Headliner an. HATESPHERE ließen sich nicht zwei Mal bitten und bretterten sogleich ohne Rücksicht auf Verluste nach vorne los. Meine Fresse, war das laut, war das intensiv, war das geil! Allen voran Sängerhühne Bredahl, der mit seinen sich fast über den ganzen Körper erstreckenden Tattoos fast schon wie ein Hardcore-Shouter aussah, lieferte trotz der sehr beengten Platzverhältnisse eine äußerst energetische Performance ab, die sogar soweit ging, dass er sich ausversehen sein Mikro gegen die Nase rammte und die Hälfte des Gigs nur am Bluten war. Sein Kommentar: „I’m bleeding! That’s metal, huh?“ 🙂 Songtechnisch ging es absolut in die Vollen und Knaller wie „Believer“, „Hell Is Here“, „Plague“, „Kicking Ahead“ und der alles überragende, an Intensität kaum zu überbietende Midtempobrecher „Disbeliever“ zermarterten meine Nackengegend auf das Übelste, sodass ich jetzt, zwei Tage später, immer noch stur am geradeaus Schauen bin, weil mehr nicht geht. Aber das restliche Publikum war, von einigen Ausnahmen mal abgesehen, nur sehr schwer aus der Reserve zu locken. Daran konnten auch vereinzelte Ausflüge des Sängers in die ersten Reihen (konnte man bei nur ca. 20 Leuten im Raum überhaupt von Reihen sprechen?!) nichts ändern. Davon ließen sich die Dänen aber nicht entmutigen und rissen sich ca. 55 Minuten lang ihren Allerwertesten aufs Heftigste auf und man merkte, dass sie verdammt viel Spass am Spielen hatten, der sich z.B. auch in einer Coverversion von Obituary (Name ist mir leider entfallen!) äußerte. Aber alles muss einmal zu Ende gehen und was passt da besser als der schlicht „Hate“ betitelte Opener ihrer Debüt-CD?! Fazit: Hatesphere, bei denen übrigens auch Raunchy-Drummer Morton Toft Hansen aktiv ist, haben einen der intensivsten, besten Gigs abgeliefert, die ich in letzter Zeit gesehen habe. Schade, dass nur so wenige Leute anwesend waren. Alle anderen haben einen verdammt coolen Abend verpasst. Qualitätsmäßig kann es dieses Jahr, was Konzerte angeht, ruhig so weitergehen!