HATEFEST
Hatefest 2015: SIX FEET UNDER, MARDUK, VADER und HATE live in Leipzig
Konzertbericht
MARDUK
02.04.2014, 21 Uhr, es ist an der Zeit für eine der aktuell besten Black-Metal-Bands, MARDUK. Im Rahmen der Hatefest-Tour präsentieren die Schweden um Gitarrist und „Bandkopf“ Morgan Steinmeyer Håkansson allerdings nicht nur ihr neuestes Album, „Frontschwein“, sondern auch altbekannte ebenso hörenswerte Stücke. Die selbsternannte „Panzerdivision“ zeigt eindrucksvoll wie Brutalität und Atmosphäre zu vereinen sind und verteidigt somit die Stellung innerhalb des Genres. Ohne Ansagen und großartige Pausen verbinden MARDUK die ganze Setlist miteinander und lassen somit keinen Stimmungsabriss zu. Zugegeben die „Lichtshow“ ist nicht gerade optimal gewählt, ohne große Farbwechsel löst sich das Große und Ganze wortwörtlich in Rauch auf, wenn es ab und an mal ein paar Gesichter zu sehen gäbe wäre das bestimmt auch nicht schlecht. Was an Optik fehlt gibt es jedoch mehr an Musik, ein durchaus angenehmer Kompromiss. Die Setlist ist wie eingangs erwähnt eine hervorragende Mischung aus neueren, aber auch wesentlich älteren Perlen der MARDUK’schen Diskografie. In den Kampf ziehend entfesseln MARDUK nicht nur einen Panzer, nein, auch keine ganze Division, der Auftritt der Schweden ähnelt einem ganzen Krieg: Zerstörung, Wut, Aggression, Beschuss sämtlicher Art – das Vorgehen ist kriegerisch, ohne Rücksicht knüppelt man sich durch die einstündige Stagetime. Auf dieser Ebene ohne Zweifel ganz großes Kino und ein weiterer Beleg dafür, dass MARDUK (zu Recht) hoch gehandelt werden.
Setlist:
- Frontschwein
- The Blond Beast
- Stay The Nazarene
- The Levelling Dust
- 502
- Wartheland
- Blackcrowned
- Cloven Hoof
- Burn My Coffin
- Into Utter Madness
- Womb Of Perishableness
- The Black
- Warschau
SIX FEET UNDER
Kommen wir nun zum Headliner des heutigen Abends, die Herren um Chris Barnes geben sich die Ehre und werden eine geschlagene Stunde lang brutalste Melodien in den Raum werfen. Wer die 1993 gegründete Band kennt, der weiß dass sich in deren Backkatalog die eine oder andere Perle versteckt und man stets für einen gelungenen Auftritt zu haben ist. Das Hatefest 2015 erreicht mit SIX FEET UNDER seinen Höhepunkt, das Hellraiser verdichtet sich enorm, es scheint als habe die Anzahl der Besucher im Gegensatz zu den vorangegangen Bands noch einmal zugenommen. Pünktlich 22:25 erklingen die ersten Töne von „Silent Violence“, diesem folgt ohne jeglichen Ansatz einer Verschnaufpause „Revenge Of The Zombie“ – was für ein Auftakt! Chris Barnes ist heute bestens aufgelegt, voller Energie und Freude bewegt er sich über die Bühne und begeistert die Zuschauer mit seinen allerbesten Growls. Im Vergleich zu den vorangegangenen HATE, VADER und MARDUK wirken die amerikanischen Urgesteine beinahe fehl am Platz, denn setzen sie im Gegensatz zu genannten Bands eher selten auf eine morbide, tiefschwarze Atmosphäre, SIX FEET UNDER anno 2015 stehen für geraden, allumfassenden Death Metal, richtig Atmosphäre kommt da nicht auf. Der Stimmung im mittlerweile brechend vollen Saal tut dies allerdings keinen Abbruch, ganz im Gegenteil: die ersten richtigen Pits des Abends werden gebildet und Haare fliegen in stabilen Kreisbewegungen wild durch die Luft. Songs der beiden aktuellen Alben „Undead“ (2012) und „Unborn“ (2013) sucht man in der Setlist vergebens (meiner Meinung nach die richtige Entscheidung), den Rest der Diskografie deckt man jedoch wohlwollend ab. Abschließend bleibt zu resümieren, dass SIX FEET UNDER offenbar einen guten Tag erwischt haben, Barnes zögert nicht davor zu scherzen und wirkt stimmlich noch einmal einen Zacken schärfer als sonst. Im Gesamtkonzept des Abends betrachtet hätte es jedoch durchaus einen würdigeren „Headliner“ geben können, doch das ist meckern auf hohem Niveau…
Setlist:
- Silent Violence
- Revenge Of The Zombie
- No Warning Shot
- Feasting On The Blood Of The Insane
- Victim Of The Paranoid
- Human Target
- Deathklaat
- Day The Dead Walked
- Seed Of Filth
- Shadow Of The Reaper
- Torn To The Bone
- Beneath A Black Sky
- Evil Eye
FAZIT
Für Freunde der extremen Varianten des Metal war der Abend des 02.04. ein absolutes Highlight und Bestandteil des Pflichtprogramms. Alle beteiligten Bands gaben alles um die Fans zu begeistern, alle wurden dafür gehuldigt. Soundtechnisch wurde es an manchen Stellen, vor allem beim Auftritt MARDUKs ziemlich matschig (besonders in den ersten Reihen), was den durchweg positiven Gesamteindruck ein wenig schmälerte. Nichtsdestotrotz ist die Hatefest-Tour 2015 als voller Erfolg zu betrachten, allein schon aufgrund der Tatsache, dass jede der vier Bands der Headliner sein könnte… . Wer noch die Möglichkeit hat eines der Daten zu besuchen, sollte sich dies auf keinen Fall entgehen lassen!
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