HATEFEST
Hatefest 2015: SIX FEET UNDER, MARDUK, VADER und HATE live in Leipzig
Konzertbericht
HATE
Mit dem im Januar veröffentlichten „Crusade:Zero“ bewiesen die polnischen Extreme-Metaller HATE eindrucksvoll, dass sie zur Speerspitze des europäischen Blackened Death Metal zählen. Auf CD gebündelt vereinen die Herren Aggression, Brutalität, Melodie,Abwechslung und Eigenständigkeit. Doch schafft man dies auch Live? Im Rahmen der mehrwöchigen Hatefest-Tour liegt es heute an HATE den vielversprechenden Abend zu eröffnen, 40 Minuten stehen der Band zur Verfügung, ein meiner Meinung nach viel zu kleiner Slot. Doch lasst uns das Beste daraus machen (war zumindest meine Devise): 19.40 Uhr, für HATE ungewöhnlich früh, treten die vier Musiker, in altbewährtem Outfit und ähnlich wie sonst auch geschminkt auf die Bühne. Vor ihnen befindet sich ein bereits von Anfang an gut gefülltes Hellraiser. Das Anfangsduo bestehend aus „Omega“ und „Erebos“ lässt keine Zweifel offen und beweist, dass der Band auch die Rolle des Openers ziemlich gut steht. Voll motiviert und mit geballter Kraft preschen HATE in gewohnt starker Manier nach vorn, auf Ansagen und großes Drumherumgerede wird auch an diesem Tag wieder verzichtet. Zeittechnisch streng begrenzt setzt man größtenteils auf altbewährte Titel, eine „bunte“ Mischung des Backkatalogs wird dargeboten, Schade nur, dass es nur zwei Titel des aktuellen Albums in die Setlist geschafft haben, auch wenn man sich mit „Valley Of Darkness“ und „Leviathan“ mitunter die besten herausrausgepickt hat. Es spricht für das Line-Up der Tour, wenn eine solch Live-starke Band wie HATE den Platz des Openers einnimmt und hochmotiviert versucht das anfangs noch sehr verhaltene Publikum mitzureißen. Spätestens ab der Mitte des Sets gelingt aber auch dies.
Setlist:
- Omega
- Erebos
- Hex
- Valley Of Darkness
- Resurrection Machine
- Wrists
- Leviathan
VADER
19.55 Uhr, Band Nummer Zwei steht in den Startlöchern, VADER warten darauf das Hellraiser mit allerfeinstem Death Metal zu erobern. Seit 1983 trägt die, von Sänger und Gitarrist Piotr „Peter“ Wiwczarek gegründete, Band die extreme Kategorie des Metal hinaus in die Welt, die Landesgrenzen überschritten sie bereits mit den ersten Veröffentlichungen. Wer VADER kennt weiß, dass die vier Mannen keinen Platz für Kompromisse lassen und stets gewillt sind alles in Schutt und Asche zu legen. Mit ihrem neuesten Album „Tibi Et Igni“ bewiesen sie eindrucksvoll, dass man auch nach mehr als 32 Jahren Bandgeschichte nichts verlernt hat, folgerichtig fanden vier Songs des neuesten Outputs den direkten Weg in die, der Spielzeit geschuldet, kurze Setlist. Aber auch die typischen Klassiker wie „Silent Empire“, „Sothis“ und der obligatorische VADER-Evergreen „Dark Age“ dürfen nicht fehlen. Voller Energie und Spielfreude ziehen die Polen das Publikum blitzschnell auf ihre Seite und zeigen damit eindrucksvoll warum man bereits seit 32 Jahren internationalen Erfolg genießt. Obwohl man sich an “den Grenzen des Death Metal“ orientiert fehlt es dem Auftritt weder an Abwechslungsreichtum noch an Dynamik, immer wieder entdeckt man als Zuhörer kleine Spitzen, kurze “Ausflüchte“ in thrashige Gefilde, welche den Gesamteindruck noch einmal nach oben korrigieren. Den nachfolgenden Bands machen es VADER spürbar schwer den hingelegten Auftritt zu toppen, doch mit MARDUK und SIX FEET UNDER stehen (mindestens) ebenbürtige Künstler in den Startlöchern.
Setlist:
- Wings
- Go To Hell
- Abandon All Hope
- Silent Empire
- Triumph Of Death
- Decapitated Saints
- Hexenkessel
- Cold Demons
- Carnal
- Dark Age
- Sothis
- This Is War
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