Hatebreed
Hatebreed
Konzertbericht
Ausverkauft! Bei einem Kultschuppen wie dem SO36 irgendwie logisch, wenn mit UNEARTH und HATEBREED zwei Bands der metallischen Core-Elite für rund 15 EUR aufkreuzen. Für Hoffnungsfrohe, die es noch an der Abendkasse versuchen, gibt es nichts mehr zu holen. Nur Penner von der Presse streichen dort noch ihren Listenplatz ein (wir haben ja sonst nix). Nachdem das erledigt ist, treffe ich im Innenraum mit drei ehemaligen Mitschülern zusammen – der vierte bekam ein paar Tage zuvor keine Karte mehr. Zumindest mit TWELVE TRIBES, die anstelle der ursprünglich geplanten FULL BLOWN CHAOS spielen, verpasst er nicht wirklich was. Rastas kenne ich von diversen Underground-Rock-Veranstaltungen und einen schwarzen Mann am Mikro haben wir schon damals im MACHINE-HEAD-Vorprogramm bestaunt. Wenn ich’s nicht besser wüsste, könnte man an dieser Stelle politische Unkorrektheit vermuten. Doch GOD FOBID sagten mir damals definitiv mehr zu als die CALIBANschen Sacktreter. Warum ich das schreibe? Weil es über TWELVE TRIBES nicht viel zu berichten gibt. Die Band sorgt schon gut für Kopfnicken bei den Anwesenden, aber andererseits – so viel Lokalpatriotismus sei erlaubt – haben Berlin und Umgebung diverse Hard- und Metalcore-Gruppen, die von diesem jungen und begeisterungsfähigen Publikum problemlos mindestens gleichwertige Reaktionen ernten würden.
Abhaken und pinkeln gehen. Hölle, das ist mal ein voller Klub. Gefühlte 20 Minuten für ähnlich viele Meter Luftlinie? Dagegen war der AGNOSTIC-FRONT-Gig hier ja fast entspannt! Die Kumpels längst aus den Augen verloren, wird sich in die ungefähr dritte Reihe gestellt, korrigiere, geklemmt – spätestens nach den ersten elektrisch verstärkten Tönen. Es mag auch an der Bühnennähe und Lautstärke liegen, dass ich kaum einen Song erkenne, aber beeindruckend ist die von UNEARTH entfachte Brachialität schon. Vor mir herrscht zudem ordentlich Bewegung. Während die einen headbangen, rennen und posen, sind die Leute direkt hinter mir mit Circle- sowie Mosh-Pits beschäftigt. Fast könnte man in Ruhe fotografieren, wenn jetzt noch die stagedivenden Crowdsurfer ihre Füße aus meinem Gesicht nehmen würden. Dritte Reihe ist doch irgendwie scheiße! Zur Seite gehen geht nicht, also ist man der erste Depp, der ernsthaft mit dem Auffangen der Springer beschäftigt ist – macht sich mit einem Arm (der andere bringt die Kamera halbwegs in Sicherheit) nur denkbar schlecht… „Black Hearts Now Reign“ ist nach ca. 45 Minuten der finale Killer. Außerdem habe ich noch „Fight! Fight!“ vernommen, folglich wurde „Endless“ vermutlich ebenfalls an die Jungen, jungen Männer und vereinzelt gesichteten Mädels gebracht. Rekonstruktionen anhand von Video- und Audio-Schnipseln bringen zudem noch folgende Stücke ans Licht: „This Time Was Mine“, „This Lying World“ sowie „Great Dividers“.
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