Hammerfall
Hammerfall
Konzertbericht
So mussten sich HAMMERFALL gehörig anstrengen, diesen einwandfreien Auftritt zu übertrumpfen. Aber ganz ehrlich, Sorgen habe ich mir da keine gemacht, da die Jungs bisher immer von Tour zu Tour besser und die Show von Mal zu Mal bombastischer geworden ist. So auch diesmal: Unter den Klängen von „Lore Of The Arcane“ betrat Bandmaskottchen Hector die Bühne, um das Tor am hinteren Bühnenrand für die Hauptakteure des Abends zu öffnen. Nach kleineren Schwierigkeiten gelang ihm dies auch und jeder einzelne konnte die Bühne entern, um mit „Riders Of The Storm“ ein arschgeiles Konzert zu eröffnen. Egal, ob man Hammerfall nun liebt oder hasst, eine Sache kann man ihnen nicht absprechen: Sie machen einen verdammt guten Job in ihrem Metier, waren 1997 mit dem richtigen Album zur richtigen Zeit am richtigen Ort und haben sich deswegen ihren großen Erfolg auch verdient. Ok, über vier Bass Drums an Anders Johanssons Schlagzeug, das anfangs auf einem hydraulischen Podest fast unter der Hallendecke schwebte, kann man streiten, aber „der Grimasse“ Magnus Rosen, „der Blechdose“ Oskar Dronjak oder Sympathiebolzen Joacim Cans nimmt man ihr Gepose einfach ab, weil sie voll dahinter stehen. Bühnentechnisch wurde mit einem großen „Hearts On Fire“-Cover-Banner, Fackeln vor dem Drumkit, aufgespießten Totenköpfen an beiden Bühnenrändern, gehäuftem Einsatz von Pyros und Schneegestöber während der obligatorischen Ballade „Glory To The Brave“ nicht gekleckert, sondern geklotzt. Die Setlist bestand aus einer gesunden Mischung aller vier Alben, wobei vor allem mit „Stone Cold“ oder „Steel Meets Steel“ die Songs des Debüts „Glory To The Brave“ und mit „Hero’s Return“ oder „The Unforgiving Blade“ die neuen Stücke verstärkt zu gefallen wussten. Besonders Sänger Joacim ist zu einem verdammt guten Frontmann gereift, der das Publikum locker in der Hand hat und nie um das eine oder andere Gespräch mit den ersten Reihen verlegen ist. Seine größte Steigerung liegt aber im stimmlichen Bereich, da er es immer besser versteht, sein Organ variabler einzusetzen. Die einzigen zwei Dinge, die mir nicht gefallen wollten, waren die eingeschobenen Bass- und Gitarren-Solo-Fuddeleien. Das ist aber eine rein subjektive Einschätzung, weil ich einfach der Meinung bin, dass man in dieser Zeit noch einen weiteren Song (z.B. „Trailblazers“) hätte spielen können. Sonst gab es aber an der Performance der fünf Schweden rein gar nichts auszusetzen und dementsprechend laut waren auch die Rufe nach der Zugabe, als die letzten Noten des Titeltracks des neuen Albums, „Crimson Thunder“, verklungen waren. Hammerfall ließen sich nicht zweimal bitten und schossen noch mit „Templars Of Steel“, der aktuellen Single „Hearts On Fire“ und natürlich der Bandhymne „Hammerfall“ drei ihrer besten Stücke in die Menge, bevor nach ca. 100 Minuten endgültig Schluss war und sich 1000 glückliche Leute auf den Heimweg durch die arschkalte Nacht machen durften. Man darf sich jetzt schon auf den Gig auf dem diesjährigen Bang Your Head freuen. Hammerfall sind live einfach eine Macht! P.S.: Und ich hätte doch lieber Sinner anstelle von Masterplan gesehen!
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